Erstellt am: 10. 11. 2009 - 15:25 Uhr
Isis everywhere
Spätherbst und Winter bringen heuer einiges an würdigen Konzerten: voilà wir bekommen Besuch aus Los Angeles und es wird laut: Isis.
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Musikalisch bewegt man sich hier zwischen Ambient, Post Rock und ähnlichem, sie selbst fühlen sich hier allerdings nirgends zuhause und fügen dem ganzen den Begriff
"Avantgarde Drone oriented Rock" hinzu. Aaron Turner, seines Zeichens ehemaliger Kunststudent und heutzutage Multitalent ist neben seiner Tätigkeit als Kopf von Isis auch noch der Gründer von Hydra Head.
Spannend sind die musikalischen Querverbindungen, der erste Output vor über zehn Jahren wurde etwa von Converge Gitarrist Kurt Ballou aufgenommen. Die letzten Veröffentlichungen erschienen allesamt bei Ipecac Recordings. Isis stehen in jedem Fall für die anspruchsvollere Weiterentwicklung der Genres in denen sie sich bewegen. Anspruchsvoll nicht nur auf der klanglichen, sondern auch auf der optischen Ebene: überzeugen lassen davon kann man sich durch das begleitende Artwork, oder durch das soeben erschienene Video zu "20 Minutes/40 years" von Matt Santoro: verspielte Liebe zum Detail, die der bombastischen Musik gerecht wird. Übrigens einer der besten Tracks am im April erschienenen Album "Wavering Radiant".
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Für eine Albumproduktion wird zunächst etwa das halbe Album produziert, also musikalisch, und erst dann die Texte entworfen - oder besser: erfühlt. Was eben klanglich passt oder gerade beeinflusst. Die Entwicklung der vergangenen Jahre war eindeutig von der wuchtigen Aggression hin zu konzeptuell angelegten Werken, die in sich geschlossene Einheiten bilden und zeitweise auch die jeweiligen Einflüsse, wie z.b. Tool, hören lassen. Hatten die letzten vier Alben noch Geschichten als Basis, bedient sich das aktuelle Album eher einer bestimmten Referenz, die Aaron Turner beeinflusste: Carl Gustav Jung.
Die momentane Tour ist die größte, die Isis je gemacht hat mit 40 Shows in allen möglichen europäischen Städten. Gemeinsam mit support, der sich sehen lassen kann: Heute Abend (10.11) mit Dalek und Transitional im Posthof in Linz und am Samstag dann, ohne Dalek im ehemaligen Schlachthof Arena in Wien zu sehen.