Erstellt am: 22. 9. 2009 - 18:08 Uhr
Picknick am Wiener Ring
10 Jahre ist es her, da kletterten der damalige EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und die EU-Umweltkommissarin Wallström demonstrativ auf ihre Klappräder und begaben sich dann im lebensgefährlichen Slalom in die Benzinhölle auf den Straßen Brüssels. So hat der erste "europäische autofreien Tag" - damals mäßig erfolgreich - begonnen . Die Stadtverwaltung von Brüssel hat sich damals übrigens geweigert mitzutun.
Seit zehn Jahren gibt es den Autofreien Tag in ganz Europa, gestartet wurde er in Brüssel (siehe rechts). Allein in Österreich haben sich heute 375 Gemeinden beteiligt. Weniger Autofahren und mehr Öffis nutzen, mehr öffentlicher Raum für FußgängerInnen und RadfahrerInnen - das ist dabeidie Devise.
In Wien ist heute bis 20 Uhr ein Teil des Burgrings für Autos gesperrt. Etwas erinnerte heute an die Premiere des Autofreien Tags vor 10 Jahren in Brüssel: Die Wiener Stadtregierung unterstützt ihn nämlich nicht. Verkehrsstadtrat Schicker akzeptierte zwar das Demonstrationsrecht, aber ,Hindernisse künstlich zur Hauptverkehrszeit‘ schätze er absolut nicht. Was also letztes Jahr bei der EM wochenlang ohne größere Probleme über die Bühne ging, nämlich die Sperre eines noch größeren Teil des Ringes, eckt nun schon für einen Tag an?
Die FußgängerInnen und RadfahrerInnen genießen die autofreie Zone am Ring heute jedenfalls in vollen Zügen. Viele nutzen die Gelegenheit zum chilligen Picknick am ausgelegten Rasen. Aufpassen muss man aber trotzdem: auf durchfahrende Straßenbahnen. Und: die Autofahrer nehmen’s in der Bandbreite von erduldend, etwas angeödet bis zu zustimmend.
Hier einige Eindrücke vom Burgring am Nachmittag:
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