Erstellt am: 9. 9. 2009 - 10:32 Uhr
Mit Cherry Sunkist durch Linz
FM4/ Alexandra Augustin
Die Ars Electronica ist gerade vorbei. Gründe die Kulturhauptstadt Linz dennoch zu besuchen gibt es aber trotzdem viele. Wen es also in nächster Zeit in die Stahlstadt verschlägt, der kann gleich eine kleine Stadtwanderung dranhängen. Wo man die besten Bücher kauft, wo es tolle Klamotten gibt und wo man das beste Eis schleckt – Karin Fisslthaler aka Cherry Sunkist hat es uns verraten:
Open Street Maps
1.) Buchgeschäft "Alex" am Hauptplatz
FM4/ Alexandra Augustin
Unscheinbar sieht der Buchladen von draußen aus. Im Inneren verbirgt sich aber ein feines Fachgeschäft und vor allem die Auswahl an Kunstbüchern überzeugt. Und ganz anders als in großen Kaufhäusern & Co: Die Beratung stimmt. Nicht unwichtig für Cherry Sunkist, hat sie doch auf der Linzer Kunstuni studiert und sich in diesem Geschäft mit Brainfood versorgt. Lieblingsbücher von Cherry Sunkist wären da zum Beispiel: "The Philosophy of Andy Warhol: From A to B and Back Again“ oder auch Robert Pfaller:
"Das schmutzige Heilige und die reine Vernunft: Symptome der Gegenwartskultur".
FM4/ Alexandra Augustin
In letzteren dreht sich alles rund ums rauchen und wieso es wichtig ist, dass in unserer Kultur derartige Gepflogenheiten nicht verloren gehen. Empfehlenswert!
2.) Konditorei Jindrak
FM4/ Alexandra Augustin
Danach geht’s ein paar Gassen weiter in die Herrenstraße zur Konditorei Jindrak. Dort wurde nicht nur die Original Linzer Torte erfunden, auch das beste Eis in Linz kriegt man laut Cherry Sunkist dort.
„Limetta“ nennt sich die Sorte und die schmeckt ein bisschen nach Mojito. Sehr lecker! Am Weg zur Konditorei ist auch genug Zeit um mit Cherry Sunkist über ihr Leben in Linz zu plaudern.
FM4/ Alexandra Augustin
Anfang zwanzig hat es sie hierher zum Studieren verschlagen und eigentlich ist sie ja in Salzburg aufgewachsen:
„Linz war damals wie ein Aufwachen für mich. Denn Jugendkultur oder eine Szene gab es in Salzburg nicht. Die Stadtwerkstatt, die Kapu, Punk, Hardcore: Das alles war hier in Linz spürbar noch lange bevor es in anderen Städten Thema war.“
Ein kreatives, inspirierendes Umfeld für die Musikerin. Wer’s genau wissen will, sollte das Buch von Shy-Sänger Andi Kump „Es muss was geben“ lesen.
3.) Second Hand Shop „Moschi“
Einer der wenigen Shops in Linz, wo man alte Brillen, Schuhe, Kleider, Taschen und sonstigen Krimskrams bekommt. Und alles zu moderaten Preisen. Denn wo bekommt man sonst eine schicke, feine 60er-Jahre Handtasche für schlappe zehn Euro?
FM4/ Alexandra Augustin
Aber leider, wir hätten besser vorher auf die Homepage des Shops schauen sollen, denn ausgerechnet heute hat er zu! Herrje. Wobei das auch am Wetter liegen kann, denn bei Sonnenschein bleiben die Tore ins Second-Hand-Paradies gerne einmal verschlossen. Macht nix, auch was in der Auslage zu sehen ist, ist ein Augenschmaus. Nächstes Mal dann.
FM4/ Alexandra Augustin
4.) OK Platz
Wer mutig ist stapft die vielen Stufen zum Höhenrausch hinauf, den man am Dach des OK im Moment erleben kann. Wenn der Magen nicht mitmachen will, kann man sich auch am OK Platz auf ein Bankerl setzen, sich was zu trinken holen und den Spätsommer genießen. Und danach noch ins Movimento gehen und sich einen Film anschauen. Erinnert alles ein bisschen an eine kleinere Version des Wiener Museumsquartiers. Auch Cherry Sunkist trifft man bei gutem Wetter oft hier an.
5.) Roter Krebs
FM4/ Alexandra Augustin
FM4/ Alexandra Augustin
Durch die Stadt wandern macht müde, weiter geht’s in den Roten Krebs. An der Donaulände liegt das kleine Lokal, in dem es ein bisschen so aussieht, wie in einem Café in Berlin Kreuzberg:
Liebevoll zusammengetragene Möbel aus den 1950ern, 60ern und 70ern, alte Lampen, schummriges Licht. Eine richtig gemütliche Atmosphäre ist das hier. Cherry Sunkist hat den Laden mitrenoviert, Tapeten aufgeklebt, ausgemalt, Böden verlegt. Regelmäßig legen hier DJs Platten auf und der Rote Krebs ist für Cherry Sunkist quasi ein zweites Wohnzimmer geworden.
FM4/ Alexandra Augustin
Aber nicht nur die Atmosphäre ist einzigartig, auch das Bier ist es: Extra für den Roten Krebs wird das „Rothkrebschen“ gebraut. Ein Bier, in dem auch Ingwer und Koriander drinnen sind. Klingt erst einmal etwas eigenartig, schmeckt aber wirklich super. Und die Etiketten auf den Flaschen werden von KünstlerInnen gestaltet. Ist das Bier ausgetrunken, sieht man auf der Rückseite des Etiketts das Kunstwerk. Sehr fein.