Erstellt am: 26. 8. 2009 - 12:06 Uhr
Splitting Screens
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Heute sind wir die Zerteilung unserer Bildschirme in Hälften, Drittel oder Viertel ja schon einigermaßen gewohnt. Als in den 1960er Jahren die ersten Filme die "split screen" Technik einsetzten, müssen den Kinobesuchern erst mal die Münder offen geblieben sein. Der Effekt, der damals oft und teilweise exzessiv eingesetzt wurde, stellte Filmemacher im analogen Zeitalter vor gehörige technische Herausforderungen: Für jedes Bild mussten die zwei oder mehreren Bildausschnitte erst auf ein Negativ zusammenkopiert werden - ein kompliziertes und langwieriges Verfahren.
Heute ist die Technik kein Problem mehr, der geteilte Bildschirm deshalb in Film und Fernsehen eigentlich Standard, in Musikvideos sieht man ihn interessanterweise weniger oft. Umso interessanter ist dann z.B. das neue Video von Kanye West-Protege Kid Cudi mit seinen einfachen, aber schönen Bildkompositionen.
Bonus Beats: Samplequellen, einmal unerwarteter und einmal naheliegender
Den ersten Musikkurzfilm, der zum Thema "split screen" in den Kopf stößt, und zugleich den bis heute wohl besten Einsatz der Technik im Musikvideo hat Michel Gondry für die New Yorker Band Cibo Matto ausgehirnt. Da passt einfach alles, ein Meisterwerk.
Bonus Beats: Hühnerkostüm &
Zeichentrick
Die bildschirmübergreifenden Stimmigkeiten des Cibo Matto Clips haben sich Semisonic offensichtlich zum Vorbild genommen, als sie das Video zu "Closing Time" machten. Aber mit dem Perfektionismus und der Detailverliebtheit Gondrys kann das hier nicht einmal im Ansatz mithalten.
Bonus Beat: Der große Hit der Band
Der in Kansas City lebende Produzent, DJ, Sänger und Trompeter Miles Bonny hat für sein erstes Video auf Handlungsstränge oder verschiedene Zeitabläufe verzichtet. Stattdessen sehen wir zwei verschiedene Perspektiven auf einen alltäglichen Abend mit ihm und seiner Kleinfamilie. Irgendwie in seiner Unspektakulärheit auch schön.