Erstellt am: 20. 7. 2009 - 18:00 Uhr
Lunarinspirierte Musiken
Weil ich selten Bäume fälle, Kühe melke, Häuser baue, Felder abernten muss und die Haare selten schneide, weil ich von einer Löwenmähne träume, geht er einfach auf und unter, ohne dass ich ihn besonders bemerke. Der Mond.
artofgold
Die Mondlandung auf FM4:
Roland Gratzer aus der Generation Austromir sagt: alles 40 Jahre zu früh!
Moonstruck - Markus Keuschnigg zum Mond im Film.
Der Ombudsmann würde gerne zum Mond fliegen und auch die Science Busters machen sich ihre Gedanken.
Und natürlich ist auch Monochroms Johannes Grenzfurthner vorort.
Alexandra Augustin präsentiert "Small Screen Stories" im Zeichen des Mondes
Aber zugegeben: Es ist natürlich faszinierend, was und wen die Kraft der blauen Kugel zu höheren kunstvollen Taten inspiriert (hat): Sei es der allerersten Sciene Fiction Film überhaupt, breit auf Zelluloid gebannt, oder eben diverse musikalische Belange. Klassik und Jazz sowieso seit jeher und auch die Gitarren- und Elektro-Musikwelt speisen sich gerne aus der Energie des Mondes. Passend zum Jubiläum der Mondlandung also hier der hörenswerte Soundtrack zur Mondsucht:
Old but good! Rocko Schamoni: "Der Mond"
Eine angenehme Leichtigkeit weht durch diesen Song. Der Wahnsinn da unten auf der Erde ist dem Mond völlig zurecht völlig Wurst. So wurst wie einem selbst wohl alles ist, wenn auf der Tanzfläche des Clubs im Morgengrauen die Lichter angehen, man den letzten Schluck lauwarmen Biers hinunter spült, die paar Übriggebliebenen noch ein wenig herumschmusen, und man selbst beim nach Hause traben die Wimperntusche-verschmierten Augen gen Himmel richtet, wo in der Frühmorgensonne nur mehr ein Hauch von Mondsichel zu sehen ist.
"Der Mond", die wohl unangefochtene Rausschmeißernummer Eins:
The Smashing Pumpkins: "Tonight, Tonight"
Virgin
Wohl einen der schönsten Videoclips überhaupt haben die
Smashing Pumpkins 1996 zu ihrem Song "Tonight, Tonight" hervorgezaubert, oder besser gesagt die Filmemacher Jonathan Dayton und Valerie Faris. Angelehnt an den Stummfilm "A Trip to the Moon" von Georges Méliès wurden allerhand Theaterrequisiten und Reifröcke herbeigekarrt, um ein feines Pumpkins-Video zu drehen.
Das war gar nicht einfach, denn James Cameron hat zeitgleich so ziemlich alle feschen Kleider, die es auf diesem Planeten gibt, aufgekauft, um seinen Film "Titanic", den er gerade drehte, auszustatten. Die paar Kleider, die er den Smashing Pumpkins übergelassen, hat gibt es hier zu sehen:
Trentemøller: "Moan"
Was bei der Mondlandungs-Diskussion immer vergessen wird: Ohne Laika wären wir Menschen wohl nie am Mond gelandet! Der liebe Straßenköter ist schuld, dass wir feigen Menschen uns nämlich erst in eine Kapsel getraut haben, war sie doch 1957 das allererste Lebewesen im Weltraum!
novareinna
Und traurigerweise wissen wir ja, wie die Geschichte ausgegangen ist: Nicht genug damit, dass man sie nach 10 Tagen konsequent vergiften wollte, ist die liebe Hündin dann doch schon kurz nach dem Start gestorben, weil ihre Kapsel wegen schlechter Isolierung zur Minisauna mutierte. Laika ist dann noch 2570 Mal um die Erde gesegelt, beim Eintritt in die Erdatmosphäre gänzlich verglüht und seitdem ein Stern am Himmelszelt. Rest in Peace, Laika!
Trentemøller und die Regisseure Niels Gråbøl and Ulrik Crone haben ein Herz für Tiere und ihr deswegen 2007 dieses Video gewidmet, in dem die arme, schwerelose Laika bei ihrem Höhenflug "constantly" an ihr Herrl denkt, das sie vermisst. Zum Weinen!
Felix Kubin: "Hotel Supernova"
Auf welchem Planeten sich Felix Kubin in diesem Video gerade befindet, können wir nur erahnen. Jedenfalls hat der für Sci-Fi Sounds begeisterte Musiker im Hotel Supernova im Zimmer "1969" eingecheckt - und nicht umsonst heißt sein eigenes Label Gagarin Records, so wie auch der bekannte Kosmonaut!
Die Animationsfilmerin Mariola Brillowska hat dazu jedenfalls ein windschiefes und bezauberndes Video gedreht. Und dass alles "schief ist", ist für Mariola Billowska sowieso besonders wichtig:
Echo & The Bunnymen : "The Killing Moon"
A dream I'd had about the moon brandishing a shotgun,
erklärt Sänger Ian McCulloch von Echo & The Bunnymen die Gedanken, die ihn zum Titel dieses Songs inspiriert haben. Schönes Bild eigentlich. So schön wie der Song selbst, zu dem er auch sagt,
You don't need to read the Bible, you can listen to The Killing Moon and get just as much out of it. I know I still do.
"The Killing Moon" ist wahrlich eine Offenbarung, der man immer und immer wieder lauschen will.Wer sich bei Liebeskummer noch nie mit dieser Nummer getröstet hat, hat wohl schleunigst etwas nachzuholen! Einfach das Fenster aufmachen, die Grillen zirpen lassen, zum Himmel starren und diesen Song durch die Herzschlagader fließen lassen. Danach kann man ja noch noch "Donnie Darko" schauen und sich davon überzeugen, wie gut sich der Song als Soundtrack macht. Oder gerne auch der (mir persönlich etwas zu) zuckersüßen Neuinterpretation von Nouvelle Vague lauschen - noch besser aber der von Pavement!
Pixies: "Trompe Le Monde"
Youtube verbannt leider immer mehr tolle Videoclips. Was überbleibt sind oft nur ein paar mit wackeliger Cam selbstgefilmte Konzertmitschnitte, deren Qualität natürlich zu wünschen übrig lässt. Im Fall der Pixies stößt man aber zumindest auf einen alten TV-Auftritt, was sich als kleiner Glücksfall erweist.
Denn hier präsentieren sie den Song "Trompe le Monde" von ihrem vierten und gleichnamigen Album aus dem Jahr 1991. UFO- and Science Fiction-Themen in mondtaugliche Lieder namens "Planet of Sound" und "Space" gepackt. Aber leider, eigentlich bedeutet "monde" ja gar nicht "Mond" sondern "Erde". Die gemeine Sprachverwirrung, da ist sie wieder. Mit diesem Song gibt es dann wenigstens eine gute Eselsbrücke.
Also: "Le monde"=Erde, "La lune"=Mond. Gut gut ...
Sonic Youth: "Death Valley '69"
Wohl einer der besten Sonic Youth Songs überhaupt mit Lydia Lunch am Mikrophon. 1985 erschien das Album "Bad Moon Rising" mit diesem großartigen Stück drauf. Die Flaming Lips haben diesen Song dann 2002 auf ihrer Compilation "Finally the Punk Rockers Are Taking Acid" wieder aufleben lassen.
Dieses Video ist eine frühe Arbeit des großartigen Richard Kern, in den frühen 80er Jahren Teil des New Yorker Underground-Kollektivs des Cinema of Transgression, bei dem auch KünstlerInnen und MusikerInnen wie Kembra Pfahler, Casandra Stark und eben Lydia Lunch dabei waren. Gründer Nick Zedd verkündete im Manifest der Truppe, We propose that all film schools be blown up and all boring films never be made again. Das fasst wohl alles, was wichtig ist, punktgenau zusammen.
Filme wie diesen Videoclip für Sonic Youth macht Richard Kern heute nicht mehr. Die Karriereleiter führte ihn zur Fotografie. Bilder für Pornomagazine folgten und irgendwann dann auch der Kunstmarkt und Arbeiten für Mode und Magazine. ID, Dazed & Confused, Vice Magazine. So schaut das heute aus. So damals:
PJ Harvey: "Yury-G"
Juri Alexejewitsch Gagarin war 1961 der erste Mensch im All. Er mutierte zum Volkshelden der damaligen UdSSR, sogar ein Mondkrater ist nun nach ihm benannt und so manche Briefmarke ziert der Herr auch. Der Rest ist Geschichte, die PJ Harvey in ihrem Song weiterwebt.
Mehr zum Thema der Mond in der Musik gibt es heute Nachmittag zwischen 15-19 Uhr in FM4 Connected zu hören!
Hey there, Luna, I'd like to tell you
How sad am I
So love-sick I could die
Needing water, my neck's stiff, my head hurts
Been looking up all night
Been looking up, the moon she's so bright
She's so white, she's so clean
I'm telling you, she's everything
I'd give it all, my sorry eyes
Give just everything she's got me so mesmerized
Gegen den Kummer einer unerreichten Liebe hilft nur mehr die Flucht ganz weit weg - von der Erde in Welt der Fantasie:
Ach ja, und dann wären da natürlich noch Pink Floyd, REM, Neil Young, Nick Drake, Beck, Tom Waits, Deichkind, Arcade Fire, Feist, David Bowie, Babylon Zoo, Spiritualized, The Only Ones und viele andere.
Und was sind eure Lieblingssongs zum Thema Mond und Raumfahrt?