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Robert Zikmund

Wirtschaft und Politik

11. 7. 2009 - 19:00

FM4 Charts vom 11. Juli

Mit österreichischer Stockerlbeteiligung.

Ich muss gestehen, es brennt nicht wirklich was unter den Nägeln, keine spontanen Dringlichkeiten mit denen ich die Charts dieser Woche einleiten und aufdirndeln könnte.
Es sei denn euch interessiert, dass ich unserem Büro-Drucker soeben nicht nur körperliche Gewalt androhte, sondern sogar einen Schritt weiter ging.

Ich halte es ja für ein Gerücht, dass man immer Ruhe bewahren muss, schließlich sind wir nicht in Asien und ein kleiner Fausthieb auf unbeteiligte Elektrogeräte wirkt manchmal Wunder.

Bin ich eigentlich der einzige der sich von Technik und Haushalt gelegentlich gemobbt fühlt?

Ich meine, ich weiß schon dass die Dinge generell unbelebt sind und im Gegenteil zum Animismus weder Sonne, Mond, Eiskasten oder Laserdrucker ein bewusstes Eigenleben führen.
Dennoch hat es bisweilen schon den Flair der Trueman Show wenn die gleiche depperte Orangenschale beim dritten Mal in den Mistkübel werfen noch immer rausfällt.

Da zürnt auch der abgeklärteste Agnostiker gen Alles was heilig und göttlich ziemt. Wurscht.

Die war eigentlich grad ganz okay in der Kantine und kam in Begleitung jener Pommes, die meine Oma nach wie vor beharrlich „Chips“ nennt, aber dieses Thema ist natürlich auch nicht seitenfüllend.

Vielleicht Bruce Springsteen, wiewohl fast eine Woche her?
Naja, eigentlich auch alles gesagt – vielleicht jetzt schon die Liveshow des Jahres, das würde auch wieder diesen künstlich geschürten alt vs. Jung tradeoff dorthin stellen wo er hin gehört – in die historische Rumpelkammer.

Obwohl – ein bisschen ärgerlich waren mitunter die vereinzelt aufgetauchten Wortmeldungen, die das Saxophon als Instrument des Bösen abstempeln wollen. Abgesehen davon, dass wir damit wieder zurück in der animistischen Nummer sind, ist das ähnlich clever wie etwa die Zahl 9 als rockistisch oder die Farbe Hellblau als tendenziell strukturkonservativ zu bezeichnen.

Wir sehen also, das führt alles zu nix.

Umso schöner, dass wieder mal ein Österreicher unter den Top3 der Charts landet – Skero, mit Kurzurlaub von Texta auf Solospuren unterwegs, schafft es mit „Künstler“ bereits aufs Stockerl und bekommt Bronze.

Skero in der Badewanne

Skero

Ja, und an der Spitze da wird einfach Platz getauscht – die YYYs nur mehr auf Platz 2, und in der Gegenrochade die neue Nummer 1: Simian Mobile Disco mit Audacity Of Huge.
Riesenpartykracher vor dem Herren.

Habt eine schöne Woche, wisst was Ihr wollt, und nehmt es euch. Alles Liebe.

Und hier geht's zu den Charts der Woche.