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Nina Hofer

Krach. Bumm. Zack. Mittendrin und doch so fern.

7. 7. 2009 - 11:55

Fünf Konzerte, eine Stadt, ein Abend

Wohin, wohin, heut abend in Wien?

Mein Terminkalender für den Sommer 2009 sieht ziemlich öde aus momentan: nowhere to go to. Bis auf ein paar einsame verstreute Gigs, wie etwa Walls of Jericho Ende Juli, oder tja, oder heute abend.

Und dafür fehlt mir allerdings ein zweites Hinterteil. Zu viele Kirtage heute abend, zu wenig Füße respektive Popos um alles zu sehen. Es wird wohl ein Kompromiss werden zwischen all dem was in Wien für meinen Geschmack zur Verfügung steht.

MMMathcore meets Brazil

dillinger escape plan

Dillinger Escape Plan

Dillinger Escape Plan

Ja, das wird es wohl für mich werden: The Dillinger Escape Plan. Wer das Konzert vergangenen Frühling versäumt hat, sollte ebenfalls heute abend in die Arena schauen. Allerdings sind sie heute abend nicht allein: gemeinsam mit Sepultura betreten sie die Bühne der Arena Wien. Um ehrlich zu sein, ich hab seit der Trennung von Sepultura immer nur die Max Cavalera Projekte begutachtet und hatte Berührungsängste mit Igor. Das wird sich heute abend wohl ändern. Gemeinsam gibt's die vereinten Brüder dann am Two Days a week als Cavalera Conspiracy, wo noch andere Familienmitglieder mitspielen werden. Ich erinnere nur an den grandiosen Auftritt von Max Cavaleras Sohn am Nova Rock Festival vor drei Jahren. Steigt anscheinend in die Fußstapfen seines Vaters, selbigen hat er mühelos an die Wand gescreamt.

Nomeansno versus Graf Orlock

Nomeansno

Nomeansno

Nomeansno

Ebenfalls in der Arena, aber in der kleinen Halle, wird es ein Generationentreffen geben: alteingespielte Veteranen treffen auf blaublütige Jungspunde. Nomeansno sind immer einen Besuch Wert; die drei Kanadier bespielen den Planeten mit ihrer Mischung aus Punk/Hardcore und allem was nicht bei drei am Baum ist, seit bereits über 25 Jahren. In Würde altern? So wird's gemacht! Graf Orlock hingegen bedienen sich zwar eines Untoten, sind allerdings eine junge Grindcore Band aus Los Angeles, die audiotechnisch Aktionfilmszenen in ihren Tracks verwenden. Musikalisch durchkonzeptioniert bewegen sie sich wesentlich eleganter als Max Schreck. Sehen auch besser aus.

Platzkonzert mit The Scarabeus Dream

scarabeus dream

The Scarabeus Dream

The Scarabeus Dream

Im Hof des Wiener Wuk gibt es diesen Sommer eine vielversprechende Konzertreihe. Platzkonzert wird sie genannt. Bei freiem Eintritt werden im begrünten WUK Hof insgesamt 21 Livekonzerte stattfinden. Von Ronni Urini zu Marilies Jagsch werden österreichische MusikerInnen die Abende versüßen. Heute abend wird es - zumindest in meinem Verständnis - picksüß wenn The Scarabeus Dream auftreten. Das Duo Bernd Supper und Hannes Moser verliert sich in verworrener, vertrackter, melancholischer Aggression und führt in eine Welt der Gegensätzlichkeiten. Herr und Frau Blitz und Donner sind nicht eingeladen, sonst darf jeder kommen.