Erstellt am: 6. 7. 2009 - 14:31 Uhr
Live! Tonight! Small Screen!
Letzte Woche hatte ich ja ein Konzerterlebnis, das ich so schnell nicht toppen werde. Aber inspiriert durch diese fantastische Darbietung der Yeah Yeah Yeahs und meines subsequenten Ausflugs in die Welt der Youtube-Mitschnitte, widme ich mich heute genau diesen. Meinen derzeitigen Lieblings-Live-Videos.
Yeah Yeah Yeahs - Date With The Night
Die beste Live-DVD, die mir je untergekommen ist, ist "Tell Me What Rockers to Swallow" von den Yeah Yeah Yeahs. Zwei Konzerte in San Francisco, mehrere futuristische und wahnsinnige Christian-Joy-Bühnenoutfits und ein gesammter YYYs back-catalogue auf Speed. Mit diesen Mitschnitten kann man sein Wohnzimmer selbst zum ausverkauften Club machen und ich muss euch warnen, man wird schnell übermütig. Ich kann es nicht empfehlen den Couch-Nachbarn dann so zu rempeln wie Karen ihren Gitarristen Nick. Aber das Energie-Potential ist nach einigen Viewings sicher da.
The Cramps - I Was a Teenage Werewolf
Je mehr ich mich mit den Cramps befasse, desto mehr merke ich, was für ein perfekter Frontman Lux Interior war. Dieser obligatorische Hauch von Hose, die fast schon lebendigen Haare, der manische Blick und der animalische Ausdruckstanz. Das alles lässt in den meisten Cramps-Videos die anderen in der Band kalt, die bis auf einige verächtliche Blicke ihren Lux herumtollen lassen und weiter Kaugummi kauen. Es ist wahrhaftig großes Theater, Iggy Pop und Muppets vereint.
Cat Power - Tracks Of My Tears
Ich glaube mittlerweile, dass ich dabei war, als Cat Power zum ersten Mal Smokey Robinson gecovered hat. Damals, im Hiro Ballroom, war es nämlich noch ganz simpel, ganz leise und ganz ergeben. Seitdem ist "Tracks Of My Tears" zum Standard im Repertoire von Cat Power geworden. Und seitdem sie den Blues entdeckt hat, ist sowieso alles ganz anders. Da wurde dieses kleine, herzzerreißende Soul-Lied zum Event. Take us to church, Chan!
Lily Allen und Debbie Harry - Heart Of Glass
Ich entschuldige mich für die nicht ganz so gute Qualität dieses Videos, aber aus einem unerfindlichen Grund wollen die amerikanischen Medien nicht so sehr, dass dieses großartige Video verbreitet wird. Dabei war es doch so ein großer Moment in der Popmusik, als Lily Allen (damals noch auf "Alright, still"-Promotour) auf die Göttin Debbie Harry im Frühstücksfernsehen trifft. Man merkt der sonst so vorlauten Lily ihre Angst förmlich an. Es muss aber auch schwer sein, neben so einer Ikone ein Blondie-Cover zu trällern. Und dieses Streifenkleid ist für mich übrigens der Inbegriff des Sommers...
Bob Dylan und Donovan im Hotel
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Apropos Angst vor den Idolen - am besten wohl in diesem Video eingefangen. Donovan, der mit Bob Dylan von England aus einen Streit anzetteln wollte, fand sich dann auf einmal im Hotelzimmer des Barden. Und eigentlich, war dieser ja gar nicht so böse. Deswegen bat er Donovan, ein Lied für ihn zu singen, in einer Art Folk-Face-Off. Talk about pressure!
Black Lips - Bad Kids
Meine derzeitige Lieblingsband, the Black Lips, haben einen ganz bestimmten Dreh raus, der mein Herz verzaubert. Einerseits sind sie richtig arge Punks - was man bei ihren Stimmen, ihren drei Akkorden oder ihren diversen Problemen mit dem Gesetz gut erkennen kann. Andererseits verkörpern sie eine wunderbar unschuldige 60er Jahre Teenager Attitude. Ich glaube diese Performance in Brooklyn verbindet beides. It's fun to be a bad kid!