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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

23. 6. 2009 - 18:40

Video Business

Die bewegte Geschichte des vielleicht besten Rap-Duos aller Zeiten in Bildern. 'Small Screen Stories' a la EPMD in Vorfreude auf den Donauinsel-Freitag.

ACHTUNG: FM4 am Donauinselfest: Aufgrund der starken Regenfälle könnte das Donauinselfest erst einen Tag später, am Samstag, starten. Hier findest Du Infos zum aktuellen Stand der Dinge.

Erick and Parrish Making Dollars: der Name alleine ist schon eine Ansage. Gekommen um reich zu werden, mit dem Wort 'Business' in jedem Albumtitel - besonders sympathisch wirkt das ja nicht. Spätestens die Musik der beiden offenbart aber schnell, dass Erick Sermon und Parrish Smith trotz ihres geschäftlichen Auftretens doch auch Spaß an der Musik selbst haben dürften. Nicht zuletzt haben sie ihren Teil dazu geleistet, HipHop für Samplequellen abseits von James Brown zu öffnen. Auf ihrem Debütalbum 'Strictly Business' hört man auch rockige Sounds von Steve Miller, Pink Floyd oder gar Eric Clapton. Passend zu dessen 'I Shot The Sheriff' Version, die im Titeltrack geloopt wird, jagen E & P im Video einen Platzhirschen namens MC Sheriff von der Bühne.

Auf dem selben Album findet sich auch 'You Gots To Chill', einer der ersten von sehr vielen Rap-Songs die sich More Bounce To The Ounce von der aus Dayton/Ohio stammenden Synthie-Funkband Zapp zu Eigen machte. Im Video wird das Wort 'chill' wörtlich genommen.

Vier Jahre später sollte die Talkbox-Stimme von Zapp-Frontmann Roger Troutman wieder prominent in einem EPMD-Song vorkommen. 'Crossover' wandte sich lyrisch gegen die Tendenz von Rap-Kollegen, sich für größere Mainstream-Akzeptanz lyrisch und äußerlich anzubiedern. Um zu unterstreichen, dass sie die drei Adjektive "ruff, rugged and raw" repräsentieren, ist das zugehörige Video extrasimpel gehalten und rückt verfallene Housing Projects in den Hintergrund.

Bonus Reading: Blogger Combat Jack, der normalerweise interessante Geschichten aus dem Nähkästchen eines HipHop-orientierten Entertainment-Anwalts erzählt, erklärt wortreich, warum EPMD die Besten aller Zeiten sind

1993 lösten sich EPMD auf, nachdem Parrish seinen Kollegen beschuldigt hatte, bei einem Einbruch in sein Haus involviert gewesen zu sein. Danach war Erick sowohl als Solokünstler als auch mit Produktionen für befreundete Künstler wie Keith Murray oder Redman weit erfolgreicher. So erklärt sich vermutlich auch sein "Hell, Nah!" zu einer Reunion im Intro zur dann aber doch zustandegekommenen Comeback-Single 'Da Joint'.

EPMD spielen am Freitag, den 26.6., live auf der FM4/Planet Bühne am Donauinselfest

Die Bandchemie schien aber trotzdem angeknackst, denn '99 kam eine erneute Trennung bevor sich E & P letztes Jahr nochmal zusammenraufen konnten. Ihr Auftritt beim Rock The Bells war vielumjubelt, das Album 'We Mean Business' ging hingegen ziemlich unter. Und das, obwohl sie auf der Single 'Listen Up' wieder die Talkbox zurückbrachten. Wie auch immer: Freitag (siehe rechts) wird ein Knaller...