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Zita Bereuter

Gestalten und Gestaltung. Büchereien und andere Sammelsurien.

22. 6. 2009 - 21:22

Die Höhen und die Tiefen

Mit Wahrnehmungsstörungen und Schmerzen war beim Race Across America zu rechnen. Mit einer längeren Pause weniger.

"Die Höhen und die Tiefen sind bei einem derartigen Rennen ganz nah beieinander. Und sie sind auch ganz extrem", erklärt Mentaltrainer Thomas Jaklitsch. Die Crew sitzt in Pratt in einem Motel, Christoph liegt im Bett und soll sich erholen.

Christoph Strasser faehrt im regen

Alexander Karelly

In Taos nehmen sowohl der Regen als auch die Schmerzen zu. Christoph hat einen wunden Hintern. Nichts Ungewöhnliches, damit hat man gerechnet. Die Mediencrew besorgt zwei neue Sattel, einen Reifen und diverse andere Radutensilien, was in einer unbekannten Stadt nicht so schnell geht. Währenddessen fährt Christoph weiter, kämpft gegen die Schmerzen und das mentale Tief. Er schindet Zeit, hätte gern immer wieder Pausen und muss von seinen Begleitern motiviert werden. Am besten funktionieren Einträge aus dem Gästebuch, die ihm vorgelesen werden. Wichtig sei jetzt, kein Mitleid zu haben, erklärt der Mentaltrainer. Das sei vorhersehbar gewesen, Christoph mache das freiwillig, da müsse man durch. Punkt.

Christoph strasser faehrt neben strassenschild 
pass with care

Alexander Karelly

Also wird weiter vorgelesen, Musik gespielt und motiviert. Und vorgesungen. Ganz vorne in der Hitliste ist Josef Hader. Topfpflanzen und das Lied von den Leuten, die nicht ins Kabarett gehen. Christoph singt selbst, lacht und kommt wieder in seinen Tritt.

christoph radelt in KAnsas

Alexander Karelly

Während die Rennstrecke durch Skigebiete in den Rockies führt, in denen die Männer mit Cowboyhut und –boots ihre Pick-Ups tanken, erzählt
Christoph von kleinen Wahrnehmungsstörungen. Er nehme helle Steine als Schafe wahr oder Bäume als Menschen, aber das sei ganz normal bei diesen Anstrengungen. Außerdem sei er sehr müde und bittet darum, dass gehupt wird, falls er schlangenlinienförmig fahren würde.

Christoph Strasser faehrt duch weizenfelder

Alexander Karelly

Die Rennstrecke führt durch Oklahoma und Kansas und wird immer eintöniger. Recht viel Gegend. Die Verkäufer im Bikeshop hatten schon vor dem „No mans land“ gewarnt. Es ist aber weniger die Monotonie der ewigen Weizenfelder und der geradlinigen Straßen, als vielmehr die Hitze, die Christoph zu schaffen macht.

Christoph faehrt in der Hitze

Alexander Karelly

Im Gegensatz zur Wüste ist sie hier drückend schwül.
Obwohl er unter der Hitze und unter dem immer stärker werdenen Husten leidet, fährt er die Strecke zwischen der Timestation 21 und 22 schneller als Jure Robic.

Christoph mit Handtuch

Alexander Karelly

Diese Extrembelastung dürfte mit zum Hitzekollaps geführt haben und zu einer Körpertemperatur, die sich kritischen Bereichen nähert. Die Schlafpause wird vorgezogen. Die Crew übernachtet auf dem Parkplatz einer Baufirma. Aus den geplanten zwei Stunden Schlaf werden mehrere. Am Vormittag wird beschlossen, in einem Motel auszurasten und sich zu erholen.
Jetzt heißt es abwarten.