Erstellt am: 15. 6. 2009 - 15:17 Uhr
Games Don't Kill
In Deutschland wird dieser Tage über ein völliges Verbot von Videospielen mit Gewaltdarstellung diskutiert. Die Zensurdebatte wirkt sich auch auf Österreich aus: Zum Beispiel, weil einzelne Poltiker sie aufgreifen, weil bestimmte Spiele nicht mehr oder nur in geschnittener Fassung veröffentlicht werden oder weil große, hässliche Warnhinweise das Artwork von Spieleverpackungen verschandeln.
Im Wiener Museumsquartier startet heute die Ausstellung "Games Don't Kill". Ein Kunstprojekt, an dem sich 80 Menschen beteiligt haben und das mit einem Tweet und einem Bild auf Flickr begonnen hat. Das Bild stammte von der spielebegeisterten Medienwissenschafterin Jana Herwig.
Jana Herwig
"Der Amoklauf von Winnenden war nicht der Auslöser für unsere Ausstellung", sagt Herwig. "Sondern die Berichterstattung darüber. Immer wieder hieß es 'Auf dem PC des Täters wurde das Spiel Counter-Strike gefunden'. Ao wird der bloße Besitz des Spiels zum Verdachtsmoment gemacht. Wir wollen die Diskussion weg von den Spielen und hin zu den Waffen führen. Und wir wollen zeigen, wer die Menschen, die Games spielen, eigentlich sind."
Die Bilder zeigen 40jährige Gamer oder Teenager, Frauen, Männer und Familien mit Kindern. Sie zeigen Bilder ihres Lieblings-Egoshooter, Supermario, oder von gewaltigen Schlachten. Dazu immer wieder das Bekenntnis: ja, ich habe in einem Videospiel getötet, trotzdem lehne ich Gewalt ab. Und Zensur.
Games Don't Kill
Zur Vernissage wird Dr. Konstantin Mitgutsch vom Institut für Bildungswissenschaft (Universität Wien) eine kurze Einführung in das Thema Gewalt und Videospiele geben. Anschließend kann jeder mitdiskutieren! Museumsquartier, Raum D / Quartier 21, 15. Juni, 19 Uhr.
Die Ausstellung ist von 18. bis 23. Juni, täglich 10 bis 20 Uhr im Transforming Freedom Raum / Quartier 21 und am 26. und 27. Juni von 13 bis ca. 20 Uhr bei den ESL Pro Series Finals in der Bank Austria Halle (Gasometer, Guglgasse 11, 1110 Wien) zu sehen.
Games Don't Kill