Erstellt am: 10. 6. 2009 - 19:30 Uhr
Drei Jahre Metalab
Das ist nur ein kurzer Auszug aus den vielfältigen Projekten, die im und um das Metalab herum entstanden sind.
Das Metalab ist ein Hackerspace in einem Souterrainlokal gleich neben dem Wiener Rathaus. Hackerspaces sind physische Orte für Menschen die sich der Nerdkultur und dem kreativen Umgang mit Technologie verschrieben haben.
ElektroniktüftlerInnen, ProgrammiererInnen, Startup-GründerInnen, GamedesignerInnen, Social Engineers, Leute die wissen was DNS, TLD und TRALAFITTI bedeuten, MedienkünstlerInnen, PiratenInnen, verstrahlte Nerds, BürgerInnenrechtskämpferInnen fürs digitale Zeitalter, GesellschaftsumkremplerInnen und viele andere SpinnerInnen treffen sich seit April 2006 täglich vom späten Nachmittag bis frühen Morgen im Metalab um innovative Projekte zu planen und produzieren, Ideen zu verbreiten, sich gegenseitig kreativ zu befruchten und kollaborativ das eigene Weltbild zu verfestigen und zu verändern.
Und weil das Metalab dieses Jahr bereits seinen dritten Geburtstag feiert, findet von Donnerstag bis Samstag dieser Woche eine Ausstellung in den Vereinsräumlichkeiten statt, die diesen Ort zelebriert und einen Teil der vielen umgesetzten Ideen und Produkten der Öffentlichkeit präsentiert.
metalab
Eines der Spitzenprojekte im MIT (Metalab Institute of Technology, wie es intern scherzhaft genannt wird) ist der RepRap, ein kollaborativ entwickeltes OpenSource-Hardware-Projekt mit dem Ziel, einen großteils selbstreplizierenden 3D-Drucker zu bauen. Dieses vom Neuseeländer Vik Olliver initiierte Projekt wird von vielen Teams weltweit weiterentwickelt und verbessert und hat mittlerweile auch einen Desktop-tauglichen Ableger namens MakerBot, der im befreundeten Hackerspace NYCResistor entwickelt und vor wenigen Tagen ins Metalab importiert wurde.
Konkret benötigte Ausdrucke waren u.a. schon ein Planetengetriebe, ein Ersatzknopf für einen Geschirrspüler, Martinigläser für die Roboexotica, ein Fahrradlichthalter, schraubbare Schachteln und ein Architekturmodell für die Expo 2010 in Shanghai.
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Neben vielen Lichtinstallationen (Blinkenwall, Blinkentunnel, Space-Invader-Wall, Metaschild, Blue LED-Printer, ...), einer originalgetreu nachgebauten Arcade-Maschine, einem Quadrocopter, Wandmalereien, einer originalen Post-Telefonzelle mit Internettelefon und im Lauf der drei Jahre der von Grund auf revitalisierten und umgestalteten Location werden im Metalab auch physisch nicht fassbare Dinge, vornehmlich Softwareprojekte, hergestellt. Darunter sind einige Internet-Startups wie soup.io und mjam.net sowie verschiedene Spiele, von "Series of tubes" über "poit" und "Super-Mario-War" bis "landscapr".
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Eine wesentliche Eigenheit des Metalab ist die des soziale Schmelztiegels, den es als Homebase und Familie für viele junge, neugierige, kreative und interessierte Menschen aus Wien und Umgebung bietet. Im Metalab hat sich ein Mikrokosmos aus sozialen Beziehungen, Freundschaften und Kollaborationen entwickelt, neue Leute werden mit offenen Armen empfangen und integrieren sich schnell in der toleranten und freundschaftlichen Atmosphäre.
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Zusätzlich gibt es regelmässige Veranstaltungen wie die bekannten Metadays die seit Anfang 2007 jeden ersten Freitag im Monat stattfinden, große Parties (D'n'B, Couchsurfing, Metanights und dergleichen), Kunstperformances sowie verschiedene wissenschaftliche und technische Vorträge über Physik, Chemie, Robotik, Internet, Hacking&Security - und Besuche von verschiedensten Persönlichkeiten aus allen Ecken der Welt.
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All diese Punkte und noch ein paar mehr werden von Donnerstag bis Samstag im Metalab ausgestellt und die Besucher sind eingeladen, aktiv zu probieren, zu spielen und mitzumachen, Metalab-Kernmitglieder führen durch die Ausstellung und erklären die Geschichte, Räume und Projekte.
Ausstellung: 3 Years of Metalab
11.-13. Juni 2009
Donnerstag und Freitag 18:00-23:00
Samstag 15:00-23:00
Eröffnung am Donnerstag, dem 11. Juni 2009, 18:00
Metalab, Rathausstrasse 6, 1010 Wien
Mehr Infos auch auf metalab.at.