Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Mit Hitlergruß und Softgun"

Arthur Einöder

POP: Partys, Obsessionen, Politik. Ich fürchte mich vor dem Weltuntergang, möchte aber zumindest daran beteiligt sein.

22. 5. 2009 - 17:16

Mit Hitlergruß und Softgun

Heute im Jugendzimmer: Andreas Baumgartner und Sara Lydia Husar vom Mauthausenkomitee Österreich.

Das FM4 Jugendzimmer:
Freitags von 19:00 bis 20:15.

Österreichische Jugendliche marschieren bei der Gedenkfeier in Ebensee mit Hitlergruß auf und attackieren Holocaust-Überlebende mit der Softgun.

Eine Schülergruppe aus der Wiener AHS in der Albertgasse wird aus der Gedenkstätte im ehemaligen KZ Auschwitz hinausgeworfen, nachdem sie in Anwesenheit von Überlebenden judenverhöhnende Witze gemacht haben soll.

Einmal mehr stehen junge Österreicher im In- und im Ausland in den Schlagzeilen. Als Neonazis, Naziverharmloser, Provokateure oder dumme Buben werden sie beschrieben. Und einmal mehr zeigt sich bei der politischen Diskussion, dass in Österreich Uneinigkeit darüber besteht, wie mit solchen Fällen umzugehen ist.

person with a gun over his shoulder walks in the caves of the former concentration camp in Ebensee

APA

Maskierte Neonazis lauern den Holocaust-Überlebenden bei der Gedenkfeier in Ebensee auf

Warum tun sich junge Österreicher so schwer, sich mit der Menschenvernichtung der Nationalsozialisten sensibel auseinanderzusetzen?

Sara - Lydia Husar

Sara - Lydia Husar

Dazu sind heute Andreas Baumgartner und Sara-Lydia Husar im Jugendzimmer zu Gast. Sie engagieren sich im Mauthausenkomitee Österreich, das sich als Nachfolgeorganisation der Lagergemeinschaft Mauthausen um das Vermächtnis der ehemaligen KZ-Häftlinge bemüht. In der Live-Sendung werden wir gemeinsam mit Hörerinnen und Hörern diskutieren:

  • Wird der Genozid an Millionen Juden bei uns im Unterricht ausreichend thematisiert?

Sara-Lydia Husar lässt sich vom Mauthausen Komitee zum Guide in der Gedenkstätte ausbilden.

  • Sind junge Menschen ausreichend vorbereitet, bevor sie die KZ-Gedenkstätten, wie etwa in Auschwitz oder Mauthausen besuchen? Oder überfordert sie die Kulisse und die Geschichte?
  • Ist das aktuelle Angebot der Ebenseer Jugendlichen zur Wiedergutmachung sinnvoll? Wird das Mauthausenkomitee den verhafteten 16-Jährigen eine Chance zur Entschuldigung bei den Holocaust-Überlebenden und ihren Angehörigen geben?
  • Sind der Eklat von Ebensee und die Provokation von Auschwitz alarmierende Signale von Neonazismus in Österreich? Oder geht es da nur um pubertäre Dummheiten?
  • Wird zuwenig über die Verantwortung von Österreicherinnen und Österreichern gesprochen? Oder ließen sich Provokationen verhindern, würde man den Massenmord an Juden, Roma, Sinti, Schwulen und Lesben gar nicht erst so ausführlich thematisieren?

Anrufen und mitdiskutieren: 0800 226 996

  • Und welche Rolle spielt die österreichische Politik bei der Bewältigung unserer Nazi-Vergangenheit?

Heute im Jugendzimmer (19-20:15)

Wer mitdiskutieren will, ruft uns am Freitag ab 19 Uhr im Studio an, oder postet hier einfach die eigenen Gedanken.