Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "FM4 Schwerpunkt: 1989-2009"

Rainer Springenschmid

Punk & Politik, Fußball & Feuilleton: Don't believe the hype!

12. 5. 2009 - 19:06

FM4 Schwerpunkt: 1989-2009

20 Jahre ist es jetzt her, dass Österreich vom Rand ins Zentrum rückte: Wie junge Menschen den Fall des Eisernen Vorhangs - und das Leben davor und dahinter - erlebt haben.

Leben hinter dem Eisernen Vorhang

Runde Jubiläen haben immer ein bisschen etwas Zwanghaftes. Trotzdem sind es gute Gelegenheiten, Dinge aus der Entfernung zu betrachten. Dass vor 20 Jahren der Eiserne Vorhang gefallen ist, ist Anlass für Hunderte Jubiläums- und Gedenkveranstaltungen. Die meisten davon sind mehr oder weniger prätentiöse Abbilder offizieller Erinnerungskultur, fast immer aus der West-Perspektive.

Ich hab jedenfalls jetzt schon Angst vor dem Re-Release von Wind of Change, der Scorpions-Nummer, die dem offiziellen historischen Erschaudern den passend grässlichen Soundtrack verliehen hat.

Wer hat die Mauer eingerissen?

Hat man in den letzten Jahren nur fleißig genug Nachrufe und andere Weihrauch geschwängerte Texte gelesen, so wurde der Kommunismus ja abwechselnd von Ronald Reagan, dem Papst, Silvio Berlusconi und Dagobert Duck persönlich zu Fall gebracht. Und es ist nicht zu erwarten, dass der Tenor in den kommenden Monaten recht viel anders ausfallen wird.

ein Punk vor einem DDR-Supermarkt, einer drinnen

Rainer Springenschmid

Am Mittwoch, 13. Mai, im FM4 Schwerpunkt: Subkulturen in der DDR. Interviews mit den Buchautoren von Magnetbanduntergrund und Too Much Future. Außerdem: Punk und Breakdance in der DDR und Jonas Poppe (Kissogram) über seine Eltern, die führend im Widerstand gegen das SED-Regime tätig waren.
  • Donnerstag, 14. Mai

Realsozialistisches Urlaubsglück am Balaton und Evolution statt Revolution in Ungarn 1987-89

Wir werden versuchen, das Ding ein bisschen auf die Füße zu stellen, und einerseits die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die damals jung waren, andererseits aber auch den Hintergründen und Erklärungsversuchen abseits des Mainstreams Platz bieten, die vielleicht mit der allgemeinen Jubelsinfonie nicht kompatibel sind, der Realität dafür aber wahrscheinlich näher kommen.

  • Freitag, 15. Mai

Flucht aus der CSSR
und ein Jugendzimmer mit einem slowakischen Künstler in Wien

Diese Woche beginnen wir mit einem Blick auf das Leben hinter dem Eisernen Vorhang (wobei "hinter" natürlich wieder die West-Perspektive ist). Wir betrachten Subkulturen in der DDR, den "Sonderweg" Ungarn und sprechen mit Menschen, die vor und nach der Wende aus der Tschechoslowakei und ihren Nachfolgestaaten geflüchtet bzw. emigriert sind. Außerdem versuchen wir, die ökonomischen und politischen Voraussetzungen für das, was im Herbst 1989 passiert ist, zu erörtern.

  • Samstag, 16. Mai

Ohne Perestroika kein Mauerfall?

Im Sommer wird es dann um Grenzen gehen und um Flucht und Aufbruch, im Herbst um Umsturz und, ganz zentral natürlich, um Berlin.

FM4Schwerpunkt

Alle Online-Geschichten rund um das Jahr 1989 gibt's unter fm4.orf.at/neunundachtzig