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29. 4. 2009 - 05:00

Tori Amos bei einer FM4 Radio Session

Kurz vor dem Release ihres neuen Albums "Abnormally Attracted to Sin" gastiert Tori Amos im Wiener Radiokulturhaus. Gewinn Tickets zu einem exklusiven Highlight der Konzertsaison!

Jenny Blochberger über "Die schöne Sünderin"

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Die heilige Dreifaltigkeit der Tori Amos besteht aus: Piano, Stimme und die intensive Beschäftigung mit weiblichen Rollenmustern. Das Klavier ist das Element, in dem Tori schwimmt wie ein Fisch: perlend, mal sanft über die Haut streichend, mal zu gewaltigen Wellen formend, die einen ertränken. Dann ist da die Stimme, die tief in den Gehörgang kriecht: eindringlich ist sie, egal ob sie sich in süße Höhen aufschwingt, manieriert intoniert, schreit oder krächzt. Und schlussendlich der vielleicht wichtigste Punkt - Toris zentrales Thema ist der Geschlechterkampf, wobei kein Zweifel daran ist, wo ihre Sympathien liegen. Ganz sicher ist sie eine Feministin, doch ist das noch zu kurz gegriffen, denn Tori sieht sich darüber hinaus als Geschichtenerzählerin, als Mutter, als spirituelles Wesen - kein braves Cornflake Girl, sondern eine Frau, die vielleicht nicht immer weiß was sie will, aber definitiv darauf besteht, es ohne männliche Hilfe herauszufinden.

Tori Amos

Tori Amos

"Abnormally Attracted To Sin" ist ein Zitat aus dem Musical "Guys and Dolls", könnte aber genauso von Tori selbst stammen. Tatsächlich hat die Pfarrerstochter Tori Amos eine starke Beziehung zum Konzept der Sünde. Allerdings steht sie dabei durchwegs auf Seiten der Sünderinnen - ob die "Lady in Blue" nun einem Mann Unrecht getan hat (dem richtigen Mann noch dazu), eine überforderte Mutter mit Selbstmordgedanken spielt ("Maybe California") oder "Ophelia" ständig an die falschen Männer gerät - Tori spricht ihnen Mut zu und erinnert sie an ihre Stärke. "I'm not dying", erklärt sie, "I got my own band to play today."

Dass Tori mit ihren Mitmusikern in den vergangenen fünf Jahren zu einer richtigen Band zusammengewachsen ist, kann man hören - das Klavier ist nicht das alles dominierende Instrument mehr. In "Ophelia" und dem schrägen "Mary Jane" (in dem Tori sich fragt, ob sich männliche Teenager heute für Mädchen oder doch eher für andere Stimmungsaufheller interessieren) legt sie einen weichen, dunklen Pianoteppich aus, ein paar Tupfer schmücken "Welcome To England", das wohl eingängigste Stück des Albums - der Rest ist Synthesizer und Stromgitarre, teils beinahe triphoppig verschwebt, teils Big-Band-mäßig angehaucht.

Man darf jedenfalls gespannt sein, wie die auf Klavier reduzierten neuen Songs bei der FM4 Radio Session klingen, wo Tori ohne Begleitmusiker, dafür am waschechten Bösendorfer-Konzertflügel auftreten wird.

Das Cover zu Tori Amos Abnormally Attracted To Sin

Tori Amos

Tori Amos neues Album "Abnormally Attractrd To Sin" erscheint am 19. Mai. Den Song 'Maybe California' gibt's als Download über toriamos.com.

Die FM4 Radio Session mit Tori Amos

am Mittwoch, 6. Mai., um 20:00
RadioKulturhaus Wien

Die Radio Session wird aufgezeichnet und voraussichtlich am 14. Mai 2009 im Rahmen der FM4 Homebase ausgestrahlt.

Der Einsendeschluss für das Gewinnspiel ist vorbei, hier eine Auswahl einiger Bilder, die gewonnen haben:

Fauler Apfel und faule Banane

Bernhard Stockinger

Fauheit
Woll-Lust

Gerold Vogler, Cornelia

Woll-Lust
frau im pyjama liegt unter dem Tisch

lenaundguggi

Faulheit
Zwei Männer mit Partihüten und Tröten

Georg Christoph HANSCH

Luxuria
"her mit den AKrten" steht auf dem Schild

Hubert Weinbacher

Maßlosigkeit
Wütendende Frau vor Haustüre

Claudia Trabesinger

Wut
Mann mit Toastbergen

Roman

Völlerei
Mann mit sollen Nudelteller, frau mit einem Spaghetti

Alex Philips

Neid
Mann beim Bungee Jumping

Roland

Übermut
Habgieriger Mann mit Centstücken

Andreas Hilzensauer

Habgier