Erstellt am: 21. 4. 2009 - 12:19 Uhr
GRRRRRRRRRLS!!!!! + MEN = Girl Monsters
"Die Wirklichkeit ist leider anders als die Realität". Thomas Zierhofer-Kin als künstlerischer Leiter des Donaufestivals schreckt vor gar nichts mehr zurück. Nicht einmal davor, Helmut Kohl im Mission Statement seines Events zu zitieren. Die Unwirklichkeit der Wirklichkeit, oder reales Unreales weht heuer auf der imaginären Fahne über der Halle neben dem Fußballplatz in Krems. Die Location wird zum Programm und am Samstag von feministischen Künstlerinnen queer durch den gegenderten Gemüsegarten eingenommen: am Girl Monster Abend der Chicks on Speed.
Chicks On Speed Records
Feminisms
Das Konzept des Girl Monster existiert schon länger, genauer gesagt seit 3 Jahren. Unter selbigen Titel wurde damals auf Chicks on Speed Records ein Audio-Fanzine herausgebracht, das Beiträge von 62 weiblichen und cross-gender KünstlerInnen aus unterschiedlichsten Bereichen von 1978–2006 vereint. Die Kontinuität des Schaffens wird auf 3 CDs sichtbar gemacht: von The Slits zur göttlichen Siouxsie Sioux mit ihren The Creatures, bis hin zu Planningtorock, Björk, Le Tigre, ergänzt mit Informationen.
Die DIY Punk Ästhetik des Girl Monster-Feminismus steht hierbei schräg gegenüber dem definitiv überholten Feminismusbegriff der 70er oder „Emma“. Eine neue Ära ist hier schon länger angebrochen und überzeugen davon kann man sich auch live.
Girl Monster just by existing makes history!
A.L. Steiner + robbinschilds
Girl Monster versteht sich nämlich auch als kultur-animierende Plattform: In Hamburg als eine Serie von Live Events mit Lesungen, Workshops, Performances begonnen wird am Samstag beim Donaufestival ein weiteres Stück Geschichte geschrieben: mit C.L.U.E. eröffnet ein multimediales Tanzprojekt den Abend, untermalt durch die Gitarrenklänge von Kinski. Danach wird die Musikerin Anat Ben David die Rolle des Popstars ausloten, begleitet von der steirischen Harfinistin Regina Lind. Yo! Majesty und The Raincoats sind auch keine Fremden mehr, obwohl sie aus musikalisch ganz unterschiedlichen Richtungen kommen.
MEN
Für mich persönlich hat der Abend zwei Höhepunkte: einerseits JD Samson`s MEN Projekt. Gestartet als DJ Acts, gemeinsam mit Johanna Fateman, ebenfalls von Le Tigre, hat sich JD nun Michael O`Neill und Ginger Brooks Takahashi an Bord geholt, um Politik und Dancefloor zu vermengen. Andererseits bin ich schon mehr als gespannt auf Prick your Finger und deren Umdeutung traditionell weiblicher Handwerke (zur Handarbeit herabgewürdigt),die - gemischt mit Musik - neue Medien ergeben, dann Namen tragen wie "weddings from hell" und klingen. Häkelnadeln schon eingepackt und zu allem bereit. Weiters werden noch Koko von Napoo, Ann Liv Young zu sehen sein und als krönenden Abschluss wird Gustav die künstlerische Leitung des Girl Monster All-Stars-Orchestra übernehmen. Danach wird das Quote Allstars Dj Team übernehmen und wenn das nur halb so gut wird, wie MEN vor zwei Jahren am Badeschiff, dann schwitze ich jetzt schon.
Das Donaufestival auf FM4
A cold fusion, an explosive meeting of matter and anti-matter when the monsters of the aaaa unite and take over. GRRRRRRRRRLS!!!!!