Erstellt am: 16. 4. 2009 - 17:11 Uhr
Wolle, der Pow-Surfer
Pow-Surfer? WTF?
Am Anfang der ganzen Snowboardmania stand das Surfen. Und wer einmal auf einem Surfbrett gestanden und damit auch durch die Wellen geritten ist, wird noch lange von dem Gefühl träumen, einfach dahinzugleiten. So ging es auch Wolle Nyvelt. Auch den Profisnowboarder ließ das Gefühl nicht mehr los. Und als ihm vor circa zwei Jahren das 08/15 Snowboarden zu langweilig wurde kam ihm die Idee ein Board zu bauen, mit dem man nicht mehr durch sondern auf dem Tiefschnee surfen könnte.
Steve Gruber ? Steve Gruber
Zwar sind beide Ästhetiker, der eine baut jedoch gemeinsam mit Wolle Pow-Surfer, der andere produziert in Eigenregie Snowboards
Gemeinsam mit Steve Gruber tüftelte er herum, und was raus kam nennt sich Pow-Surfer. Der Pow-Surfer ist breiter, flacher und leichter als ein herkömmliches Snowboard, was ihm dadurch mehr Auftrieb am Powder verschafft. Und da der Pow-Surfer keine Bindung sondern nur ein Griptape - wie man es vom Skateboard kennt - hat, wirkt er noch authentischer, wenn es um das Surfen im Tiefschnee geht. Durch das Swallow-Tail, das aussieht wie ein Schwalbenschwanz am hinteren Boardende, kann man alle möglichen Arten von Turns fahren. Die zentrale Fußstellung macht's möglich.
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Selbst ist der Mann
Wolle Nyvelt zählt vor allem auf der Snowboard zur Weltelite. 2008 wurde er vom Transworld Magazin zum "Rider of the Year" gewählt. Seine Crew Ästhetiker ist im Zillertal beheimatet.
Der Wunsch, Snowboarden im Tiefschnee wieder seinen Ursprüngen und somit dem Surfen zurückzuführen, ließ Wolle nicht mehr los. Schnell musste er aber feststellen, dass es kein Board gab, dass bei der Realisieurng seines Traumes hilfreich gewesen wäre. Getrieben von seinem Plan und zu ungeduldig, um auf ein derartiges Board zu warten, begann er gemeinsam mit Steve Gruber erste Prototypen zu bauen. Seitdem entwickeln sie immer neue Shapes für die Boards, von denen jedes ein Unikat und handmade ist.
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Und auch das Artwork ist einzigartig, denn jedes Board wird von der Permanent Unit, einer grazer Graphiker-Crew, mit dem gewünschten Motiv versehen.
Expansion in Krisenzeiten
Bis zum Sommer will Wolle eine Serie von Boards gebaut haben, mit der er dann den Snowboardmarkt entern will. Und auch wenn die Sterne der Wirtschaft gerade in keiner guten Konstellation stehen, so könnte Wolle doch erfolgreich sein.
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Snowboards und Pow-Surfer kann man auch selbst bauen, allerdings sollte man Zugang zu einer schweren Holzpresse haben, die man zum Verbinden der einzelnen Materialen (Plastikbelag unten, Holzkern in der Mitte, Laminat rundherum und oben den Topsheet aus Plastik oder Griptape) braucht.
Denn durch das völlig andere Fahrgefühl eines Pow-Surfers im Vergleich zum Snowboard werden sogar Hänge, die völlig gewöhlich aussehen, wieder zu spannenden Herausforderungen und sogar einfache Sachen wie Turns oder kleine Jumps fordern das gesamte Fahrgeschick heraus. Und dass jedes Board und Artwork Unikate sind, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der RiderInnen zugeschnitten werden, sollte als Verkaufsargument natürlich auch helfen.
Damals noch mit einem einfachen Skateboard-auf-Snowboard-Prototypen; aber so in etwa sieht das ganze dann aus/./
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die nächsten Winter genauso viel Tiefschnee bringen wie der heurige, und dass Wolle & Co im Sommer noch genügend Zeit auf den Wellen verbringen können, denn genau dort lernt man die Turns, die wir vielleicht alle in Zukunft brauchen werden - auf dem Pow-Surfer.