Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Vampirschaf und sprechende Affen"

Boris Jordan

Maßgebliche Musiken, merkwürdige Bücher und mühevolle Spiele - nutzloses Wissen für ermattete Bildungsbürger.

1. 4. 2009 - 13:10

Vampirschaf und sprechende Affen

Es gibt ihn noch, den guten alten Aprilscherz.

Sprechende Affen

Gewonnen hat heuer die Presseeabteilung des WWF. Am 31.3.2009 ging eine Meldung über den Presseverteiler der Umweltorganisation raus, der nichts weniger als eine Sensation zu bieten hatte. Eine Delegation von WWF-Mitarbeiterinnen, so die Meldung, habe im Amazonasgebiet eine bisher unentdeckte Affenart gefunden, die über eine der menschlichen Sprache ähnliche Kommunikationsgabe verfügt. Die Laute der Affen, die etwa ihre Eltern bezeichneten, würden den "menschlichen" Urlauten "Ma" und "Da" für Mutter und Vater entsprechen. Weder die Tasache, dass es keine "menschlichen Urlaute" gibt, und die beiden Silben nur indoeuropäischen SprecherInnen bekannt vorkommen dürften, noch der kreativ gewählte Name "Christopher Greenwood" für den Expeditionsleiter, hielten etwa Kronehit oder die Salzburger Nachrichten davon ab, die Meldung zu bringen - so der sichtlich stolze Verfasser des Scherzes, der Pressechef des Österreichischen WWF, Mag. Franko Petri. Aber, so dieser weiter, schließlich sei auch der Amazonas-Experte des deutschen WWF zuerst auf die Meldung reingefallen.

grauer Affe mit hellen Augen

Christoph Schönbäck_WWF

Weiters Erstaunliches

Noch andere Aprilscherze sind gestern über die Agenturen APA und DPA kolportiert worden, sehr zur Freude der JournalistInnen waren sie in der Agenturmeldung bereits als Scherze ausgewiesen. Hier die Agenturmeldungen:

  • Bei Gut Sunder an der Aller in Niedersachsen entdecken Umweltschützer Feldhamster, die sich selber kleine Flöße bauen.
  • Mitarbeiter eines Repitilienzoos im rheinland-pfälzischen Landau entdecken eine Reflex-Schuppe auf dem Kopf einer Großechse, die die Zunge auf Fingerdruck herausschnellen lässt.
  • Eine neue Schafsrasse will der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in der Lausitz ansiedeln: Die rumänischen "Vampirschafe" könnten sich mit überlangen Schneide-und Eckzähnen selbstständig gegen Wölfe verteidigen, hieß es.
  • Der Landesbetrieb Straßen.NRW meldet, dass die 61 Autobahnkreuze im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands mit Geldern aus dem Konjunkturprogramm zu Kreisverkehren ausgebaut werden sollen. Damit könne die Kapazität um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Für das staugeplagte Kamener Kreuz etwa hieße das, dass künftig 240.000 statt wie bisher 160.000 Fahrzeuge täglich zwischen der A1 und der A2 wechseln könnten.
  • Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt unterdessen eine angeblich von der Bundesregierung geplante Abwrackprämie in Höhe von 250 Euro pro Altfahrrad beim Kauf eines neuen Zweirads.
  • Aber auch am Himmel tut sich Erstaunliches: Ein Wissenschafter aus Rheinland-Pfalz ermittelte den Ursprung riesiger "Sternschnuppen", die über den Weinbergen im Rhein-Main-Gebiet niedergegangen seien. Dabei handelte sich sich um Teile aus der Werkzeugtasche, die Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper im November bei Reparaturarbeiten an der Internationalen Raumstation (ISS) verloren hatte. Zu bestaunen seien die weitgehend verglühten Überreste nun im Paläontologischen Museum in Nierstein.