Erstellt am: 26. 3. 2009 - 12:05 Uhr
Where the wild things are
Die Teasertaktik rund um Spike Jonzes Adaption von Maurice Sendaks Spitzenbuch "Where the wild things are" ließ einem schon selbst zu einem wilden Kerl werden. Immer wieder wurde der Starttermin verschoben, immer wieder wachelte man uns mit einem neuen Filmstill vor der Nase rum, der Großes versprach.
Sendaks Buch um Max, der ohne Essen zu Bett geschickt wird und dann zu den wilden Kerlen segelt, ist schon allein deswegen so einzigartig, weil es seine Hauptzielgruppe, also Kinder, nicht wie Trottel behandelt (wie das die meisten anderen Kinderbuchautoren machen, wer das überprüfen will, soll mal zehn Minuten durchblättern, was Buchhandlungen für Kinder so im Repertoire haben). Sendak aber geht zunächst Mal wie Erich Kästner davon aus, dass Kindsein alles andere ist, als den ganzen Tag Himbeereis zu essen und weiß um die Faszination des Unheimlichen, des Gruseligen, des Bedrohlichen. Und die wilden Kerle mögen zwar nichts Böses im Sinn haben, ihre Erscheinung ist aber doch zunächst Mal halb beeindruckend, halb unheimlich.
Warner Bros
Die Puppen für die Filmversion wurden von niemand geringerem als von Jim Henson's Creature Shop angefertigt, für die Stimmen der wilden Kerle konnten James Gandolfini, Forest Whitaker und Paul Dano (das ist der, dessen Milkshake Daniel Day Lewis wohl immer noch trinkt) gewonnen werden.
Die Suche nach einem Hauptdarsteller, der in diesen fantastischen Overall mit spitzen Ohren und Schnurrhaaren schlüpfen darf, ging über Monate, der zerstuwelte Max Records (was für ein Name!), der schließlich die Rolle bekam, macht im Trailer den Eindruck, als sei es den Aufwand wert gewesen. Dem nicht genug: Catherine Keener, die ohnehin mehr Lobpreisungen verdienen würde, spielt Maxens Mutter. Nach dem Plakat, das letzte Woche auf Händen durch Blogs gereicht wurde wie ein geliebter Star beim Crowdsurfen, folgte nun der Trailer. Und der ist fantastisch.
Someone told me not to cry
Zwar ist es fast ein bissl zu sehr "Nummer Sicher" eine sich bereits seit Ewigkeiten im Gehörgang eingenistete Nummer wie Arcades Fire "Wake Up" zu verwenden, aber vielleicht brauchte Jonze nach all den Verschiebereien ein bisschen "Nummer Sicher" um Nachts gut schlafen zu können.
Der geneigte Pitchfork-Leser wird um "Where the wild things are" wohl nicht umhin kommen, Musik soll nicht nur von Arcade Fire beigesteuert werden, sondern auch von Karen O und Herrn Deehrhunter Bradford Cox.
Auf www.apple.com gibts den Trailer in bildschirmfüllender Größe.
Also, hopp Trailer anschauen und ich kann nicht mehr tun, als noch geschwind den pathetischen Youtube-User ziteren, der das Video, in dem Arcade Fire mit David Bowie "Wake Up" aufführen mit den Worten "if you don't cry watching this, you're dead inside" beschrieben hat. Here comes the Gänsehaut.
In den USA startet "Where the wild things are" im Oktober 2009.