Erstellt am: 19. 3. 2009 - 20:38 Uhr
Something For The Weekend
30 Jahre graben Paläontologen schon in der Wüste Gobi, seit sie erstmals Überreste einiger Saurier entdeckt haben. Seitdem haben sie ein gutes Dutzend komplett erhaltener Skelette freigelegt, nun stellt sich heraus: Auch bei Dinos gab es so etwas wie Jugendcliquen. Was sich vor 90 Millionen Jahren im Gebiet der heutigen Wüste Gobi ereignet hat, muss man wohl als urzeitliche Teenagertragödie bezeichnen.
Beinhart recherchiert wie immer: die Kolleginnen von science.orf.at haben mir diese Woche die Augen geöffnet. Der Mensch ähnelt dem Dinosaurier, und nicht einmal die Formel "Vogel ist Nachfahre von Dino" geht mehr auf.
Denn passend dazu haben chinesische Forscher die Überreste eines ungewöhnlichen, gefiederten Mini-Dinosauriers ausgegraben. Das nur etwa 70 Zentimeter lange Fossil ist zwischen 99 und 144 Millionen Jahre alt und stammt aus einem ganz anderen Entwicklungszweig als die einzigen heutigen gefiederten Tiere, die Vögel.
Dies werfe ein neues Licht auf die Entstehung der Federn, schreiben Hai-Lu You und Kollegen im britischen Fachjournal "Nature". Zu Ehren des chinesischen Philosophs Konfuzius tauften sie die bisher unbekannte Art auf den wissenschaftlichen Namen Tianyulong confuciusi.
Womit bewiesen wäre, dass der Dinosaurier unmittelbarer Vorfahre des Menschen ist. Im Umkehrschluss ist der Dinosaurier nicht wie bisher angenommen an einem Meteroitenausbruch oder Vulkaneinschlag elendiglich verreckt, sondern vermutlich an Gier, Subprimekrediten und dem öffentlich-rechtlichen Auftrag.
Bleiben ein paar Fragen, die dieses Wochenende in freier Wildbahn recherchiert werden müssen: War die Gobi-Jugendclique Emo, Ghetto oder "Schnorrst mir Geld für ein Hundefutter"-Punk? Was hat Konfuzius mit Mini-Dinos zu schaffen? Und wofür zahl ich eigentlich die GIS?
Moodymann
Freitag / Plemplem / Camera / Wien
Den Ausdruck "Plemplem" haben vermutlich diejenigen Menschen/Dinosaurier erfunden, die auch "Ach du grüne Neune!" als Ausdruck des Erstaunens, und das Vogelzeigen (wir erinnern uns, die einzigen heutigen gefiederten Tiere) als Insultierung geprägt haben. Der Club PlemPlem in der Wiener Camera hat diesmal den Luna City Express aus Deutschland in der Garage stehen. Obwohl Artwork, Name und Label ganz laut "Trance!" schreien (oh nein! wo sind die Myspace-Tags hin, die mir auf einen Blick klar machen, was das alles sein soll?? Tropical / Jazz / Trance, anyone??), wird Plemplem beim Liveset von den Lunas eher in housigem Minimal erleuchten. Und wenns zu hell wird, halten wir uns blaue Aktenordner vors Gesicht. Ist eigentlich Vollmond auch?
Freitag / Cläsh Of The Titäns / Mayrhofen
Mayrhofen im Zillertal. Manche Snowboarder sagen dem Vernehmen nach auch "Chillertal". Weil ich aber weder weiß, was ein Snowboard ist, noch was zur Hölle dieses "Chill" sein soll, machen mich Dinge wie das Ästhetiker Wängl Tängl ganz schön fertig. Was mich aber nicht davon abhalten soll, die Abschlussparty zu empfehlen. Beim Cläsh Of The Titäns treffen die HipHop-Größen Masta Ace (Samstag in der Kapu!), Edo G (nicht mit Edu K. verwechseln, gell?) und Waxolutionists in der Berghof Tennishalle aufeinander.
Donnerstag bis Samstag / Diagonale-Partys / Postgarage
Außerdem ist noch Diagonale-Wochenende. Dass man vom Fernsehen und Kinogehen viereckige Augen bekommt, hat irgendjemand irgendwann bestimmt bereits in einem britischen Fachjournal widerlegt. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich bei den Diagonale-Partys von Donnerstag bis Samstag in der Grazer Postgarage vom Kinomarathon erholen.
Freitag und Samstag / Electro in Schwarz / Wien
Ebenfalls voll im Trend: Electro, der den aktuellen Happy-Pepi-Konsens unterläuft. Freitags startet im Wiener Viper Room die Electronic Pleasures-Reihe mit Heirstyle, Davos und Xanthippe live. Düster wird auch die samstägliche 3-Jahres-Party im Club Pi. Dort werden Dinosaurier sogar auf dem Plattenteller serviert, hab ich gehört.
Samstag / Mixmix / Club2 / Braunau
Wie der Hammer des Thor wird Grinser am Samstag über die Stadt am Inn fegen. Bei Dakar & Grinser war für Mike Kuhn der bodenständigere Part reserviert, mittlerweile macht der Berliner in Minimal und backt kleinere Brötchen. Ebenfalls bei Mixmix dabei: Uciel und G-Money. Nach Braunau werde ich es am Samstag eher nicht schaffen, dafür bin ich spätestens zum B-Day-Bash Mitte April wieder in der geteilten Stadt. Der Kampf der Jugendcliquen wird dort wörtlich genommen. Die einen eröffnen Läden, die anderen marschieren dagegen.
Samstag / e-nix gang bang / Fluc Wanne / Wien
Moodymann sieht aus wie ein Statist aus Shaft. Darin erschöpft sich aber auch schon seine Gemeinsamkeit mit DJ TGV, der sich dieser Tage unter dem Namen Andry Rajoelina in Madagaskar an die Macht geputscht hat. Moodymann gilt eher als "angry young man" der Bürgerrechtsschule und Klassenvorstand der Deephouseklasse. Ich fordere zwei zusätzliche Unterrichtsstunden in der Wanne! Falls die Gewerkschaft tatsächlich gerade auf Gang Bang ist und Njet sagt, ist immerhin ein special surprise guest als Supplierlehrer angekündigt.
Veranstaltungshinweise bitte jederzeit und gern per Mail an update.fm4@orf.at
BONUS
Außerdem wäre es langsam aber sicher einmal wieder Zeit fürs nächste FM4 Überraschungskonzert, das ja die superen Frittenbude bestreiten sollen. Hoffentlich reißt mich die SMS mit der Location-Info nicht wieder aus dem Schlaf. Was sonst noch so geht, steht außerdem auf termine.orf.at/fm4.