Erstellt am: 17. 3. 2009 - 12:07 Uhr
Frittenbude
Was hätte sich wohl Hildegard Knef gedacht, wenn sie die Version der Frittenbudenbrüder von "Für mich soll's rote Rosen regnen" gehört hätte? Das Münchner Elektrotrash-Punk-Trio lässt Acid regnen, verlangt eine Welt, die sich bunter gestaltet und ihre Farben nicht für sich behält. Die gute Hilde hätte den Faden beim Acid wahrscheinlich schon verloren.
Frittenbude
Das ist Kunst, mindestens seit 1000 Jahren
Der Name Frittenbude ist Programm: Nach eigener Definition produziert man fettigen, ungesunden Scheiß elektronischer Natur. Öfters werden die drei Wahlmünchner, Schranz Beckenhauer, Rüdiger Streuner und Josef Utzenbacher mit Deichkind oder der Mediengruppe verglichen. Der Vergleich liegt zwar aufgrund des Sprechgesanges nahe, allerdings frittiert die Bude hier ihre eigenen Erdäpfeln und kocht klanglich ein ganz anderes, eher 1990er Jahre gewürztes Süppchen als es die anderen Bands tun.
Frittenbude
Optisch fühlt man sich der Acid-Ästhetik verbunden, je greller und leuchtender desto besser. Labeltechnisch hat man bei Audiolith ein Zuhause gefunden und im Oktober vergangenen Jahres erscheint der erste Longplayer "Nachtigall". Anspieltipps hier in jedem Fall "Mindestens in 1000 Jahren", eine großartige Nummer und "Elektrofikke", allein schon wegen des Titels, sowie des im Wohnzimmer-Auszuckfaktors. Wobei laut Erklärung ist mit Fikke Fresse gemeint, obwohl auch das andere passend wäre und das beschreibt, was die Frittenbude mit uns macht.
Keiner wird erwachsen
Frittenbude bald in eurer Nähe, aber wann und wo? Sie spielen ein FM4 Überraschungskonzert, da weiß man das nie so genau. Registrieren hilft!
Vor anderen musikalischen Terrains schreckt man nicht zurück: aus Kettcars "Graceland" wurde kurzerhand "Raveland" und anstatt Elvis verlässt Mickey Mouse das House. Kettcar hat mit einer Retourkutsche nicht lange auf sich warten lassen und aus "Mindestens seit 1000 Jahren" gibt es jetzt eben auch eine hamburgische Version in Kettcar-Manier.
Sehr gut! Elektropunk von heute wie ich ihn mag: Popo raven ist angesagt, hoffentlich bald auch in unserer Nähe.