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Eva Umbauer

Popculture-Fan und FM4 Heartbeat-moderierende Musikjournalistin.

18. 1. 2009 - 15:06

Ich und ... The Rakes

Die Rakes aus London sind zwei Jahre nach "Ten New Messages" wieder mit einem neuen Album da.

Ich und ...

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Die Rakes aus London sind zwei Jahre nach "Ten New Messages" wieder mit einem neuen Album da.

We Danced Together

We danced together, on the roof at the party
Five stories removed from the troubles on the street.

("We Danced Together" - The Rakes, 2007)

Cribs, Rakes, Rifles,... Who cares? Das dachte ich auch zuerst als ich vom Londoner Quartett The Rakes hörte. Post-Britpop im Post-Punk-Art-Rock-Style oder so. Couldn't care less. Na ja, nicht ganz, aber beinahe. Ich war schließlich auch nicht auf Art Brut hereingekippt. Aber diese erste Single "22 Grand Job", die hatte schon etwas.

22 grand job, in the city it's alright
The girl from work, she looks alright.

("22 Grand Job", 2004)

The Rakes, Bandfoto in einem Pub

Rakes / Mathieu Zazzo

Gefangen im Alltagsleben

Das ordinary life im britischen Popsong. Das ist ein Thema, mit dem man ganze Seiten und Radio-Sendungen füllen könnte. Jarvis Cocker baute die beinahe gesamte Karriere von Pulp auf diesem Song-Thema, wenngleich mit viel mehr Exzentrikertum als eine Band wie The Rakes das jemals beabsichtigen könnte.

I'm just a man with a job
You can call me Harry, Jim or Bob

("Just A Man With A Job", 2006)

Spätestens diese Coverversion des Serge Gainsbourg-Klassikers "Le Poinconneur de Lilas", zu finden auf dem 2006er Album "Monsieur Gainsbourg Revisited", machte mich zum Rakes-Fan, mit Zeilen wie "Three floors below from Picadilly, it´s dark and chilly".

Und so heißen andere Song-Titel der Rakes dann auch "Work Work Work" oder "Leave The City And Come Home". Die Stadt kommt schließlich ebenso häufig vor in den Songs der Rakes wie der Job. Nein, die Songs der Rakes sind keine Größenwahnsinns-Stücke im Stil von Oasis´"Champagne Supernova", und Rakes-Sänger Alan Donohoe ist auch kein Razorlight-Jonny Borrell, trotzdem konnten gerade er und seine Band auch beim britischen Männer-Mode-Klassiker Fred Perry punkten (als Werbe-Figuren), ebenso beim französischen Luxus-Label mit den superteuren Taschen und Koffern, und Dior Designer Hedi Slimane widmete der Band gar eine eigene Kollektion, worauf sich die Rakes natürlich höflich revanchierten - mit dem Song "The World Was A Mess, But His Hair Was Perfect".

Die Rakes in einem typisch englischen Pub

Rakes / Mathieu Zazzo

The Rake's Progress

Die Rakes nahmen ihr Debut-Album "Capture/Release" vor vier Jahren zusammen mit Paul Epworth auf, dem Producer der Futureheads und Bloc Party, während der nächste Longplayer, "Ten New Messages", zusammen mit Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Editors etc) entstanden war. Im Frühjahr erscheint nun das neue Album mit dem Titel "Klang". Es wurde in Berlin aufgenommen, und diesmal half der Band ein gewisser Chris Zane. Er war etwa schon mit den US-Bands The Walkmen und Les Savy Fav im Studio.

Alan Donohoe: The London music scene is so dull - it´s like wading through a swamp of sh**. We just wanted to be somewhere more inspiring. Someone suggested Berlin. We packed our bags and moved here just like that. We lived and recorded in the grounds of a Bauhaus-designed, Soviet radio station that had been converted into a studio.

First we take London, then we take Berlin

"Klang" von The Rakes erscheint am 20.März 2009 bei V2/Coop/Universal.

Am 24.Jänner spielen The Rakes beim FM4 Geburtstagsfest in der Arena in Wien.

Gott sei Dank, oder welch höheren Macht auch immer, ist das neue Album der Rakes dann aber natürlich kein Neo-Krautrock-Album geworden, was man vielleicht dem Titel "Klang" wegen eine Hundertstel Sekunde vermuten können hätte. Themen, denen sich die Rakes diesmal widmen: dem Rauchen vor der Tür ("The Loneliness Of The Outdoor Smoker"), das nächtliche Schlafzimmer der Freundin ("The Light From your Mac") oder, ja, die Arbeit, im weitesten Sinn jedenfalls ("The Woes Of The Working Women").