Erstellt am: 17. 4. 2016 - 13:36 Uhr
Wirf schon mal den 3D-Drucker an
BH Hacken, Smartphone reparieren oder Vasen drucken - Wien hat jetzt auch eine Maker Faire
Selbstgebaute Rennautos, eine Soundmaschine aus Schrott, Gewächshäuser aus Petflaschen, Zahnbürstenroboter und natürlich 3D-Drucker in allen Varianten. Das alles lässt sich dieses Wochenende im Semperdepot der Akademie der Bildenden Künste bestaunen. Eigentlich die perfekte Kulisse für die Mischung aus Kirtag und Technikmesse, die Maker Faires sein wollen.
Anna Masoner
Die Idee kommt aus San Francisco, 2006 ging dort die erste Messe über die Bühne. Mittlerweile gibt es Ableger in New York oder Tokio, auch in Europa gibt es einige, in Berlin, Paris, Hannover oder Rom und jedes Mal ziehen sie Tausende Neugierige an, sehr viele davon Kinder. In Wien war die Maker Faire eigentlich schon überfällig. Denn kaum wo ist die Dichte an Maker Spaces so hoch, wie Kollege Burstup ja schon festgestellt hat. Mehr als 200 Maker stellen ihre selbst gebastelten Projekte vor und halten Workshops ab, zum Beispielt, wie man seinen BH hackt oder ein Theremin baut.
Anna Masoner
Ob Maker oder BastlerIn, wie man früher sagte, ist hier egal. Es geht darum, mit neuen Kniffen alte Probleme zu lösen oder neue Dinge herzustellen oder zu erfinden.
Technik muss zwar nicht sein, aber ohne die Universalmaschine 3D-Drucker kommt keine Maker Faire aus. Und für die Eingeschworenen braucht's auch noch Fräsmaschine und Lasercutter.
Anna Masoner
Löten und löten lernen, eine der häufigsten Beschäftigungen auf Maker Faires. Das riecht man dann immer schon von weitem. Zusammenlöten lässt sich etwa ein bunt leuchtendes
Hacklace, eine Mini Led Matrix zum Um-den-Hals-Hängen, die sich programmieren lässt.
Anna Masoner
Welches Filament ist das Beste? Filmant nennt man ja die aufgerollten Kunststoff-Schnüre (rechts unten im Bild), die 3D-Drucker einschmelzen, um daraus jede erdenkliche Form zu kreieren. Mittlerweile gibt es sie auch in Bio. Nach ein paar Wochen im Kompost zersetzen sie sich rückstandsfrei.
Anna Masoner
Zwischen den beiden gibt es schon eine bestimmte Ähnlichkeit. Der nach einer Open Source Anleitung selbst gebaute Humanoide steht seinem Schöpfer aber noch um einiges nach. So taugt er nicht als Küchenhilfe, außer vielleicht zum Zitrone-Auspressen. Der Robo kann aber immerhin Hallo sagen und die Arme auf und ab bewegen.
Anna Masoner
Die zwei Produktdesigner von
kollektiv plus zwei kreieren normalerweise Möbel und Lampen. Hier führen sie ihre neusten "Ready Mades" vor. Ein Mini-Gewächshaus und eine Papier-Schleuder mit der man Bürokollegen ärgern kann. Ihr 3D-Drucker ist nicht im Bild.
Anna Masoner
Die gab es schon vor dem Hype:
AmateuerfunkerInnen gehören zu den Bastlern erster Stunde (in Österreich gibt es schon den 1920er Jahren mehrere Vereine). Der Regenschirm verfügt natürlich über eine eingebaute Antenne - perfekt fürs Funken unterwegs.
Anna Masoner
Die Licht- und Soundmaschine ist ein echter Hingucker und Hinhörer. Zusammengeschweißte Schrotteile, darunter ein Münzautomat, etliche Federn, Zahnräder, ein Mopedvergaser und Kontrabasssaiten. Die Glühbirnen reagieren natürlich auf die Improvisation.
Circuit Cooking nennt das Stefan Voglsinger. Er gibt sein Wissen auch in Workshops weiter.
Anna Masoner
Wems drinnen zu wuselig, laut und stickig wird, der kann im Hof der TU frische Luft schnappen und das nächste große oder kleine Maker-Ding austüfteln.