Erstellt am: 28. 5. 2015 - 18:07 Uhr
Dream Dance: Rangleklods zurück mit neuem Album
Rangleklods sind meine liebsten Electro-PopperInnen aus Dänemark. Allein schon der Name, ein Nonsens-Wort, ließ mich vor ein paar Jahren fragen, wer und was denn da dahinterstecken könnte: Es war ein fescher junger Typ namens Esben Norskov Andersen. Dass es da im Hintergrund eigentlich immer schon eine Frau namens Pernille Smith-Sivertsen gegeben hatte, war erstmal nicht klar. Nun rückt sie endlich zu 100% neben Esben in den Vordergrund.
Beim letzten Wien-Auftritt der Band hätte Pernille dabei sein sollen, aber da war sie krank, und beim Konzert davor, im WUK, war sie noch nicht Bestandteil der Rangleklods-Liveshow. Pernilles erster Nachname Smith ist kein englischer, sondern ein norwegischer. Er stammt von einem ihrer Großväter. Eigentlich kommt Pernille von der Klassik. Dort, so sagt sie, geht es um absolute Perfektion. Im Pop - im weitesten Sinn - muss das nicht sein, und das gefällt ihr.
Pernille Smith-Sivertsen: "The Name Rangleklods initially didn´t mean anything, but I think it´s grown to mean something to us. To us it symbolises our playful approach to making music and not really labelling what we do."
Esben Andersen und Pernille Smith-Sivertsen sind nicht nur als Rangleklods ein Paar, sondern auch im Privatleben. Sie - Frühaufsteherin - und er - Morgenmuffel - leben zusammen in Kopenhagen, aber beide wollen nicht, dass ihr Pärchen-Sein allzu breitgetreten wird. Pernille war erst "my consultant", meint Esben. Soll heißen: sie hat mitgeholfen zu entscheiden, wo es musikalisch lang geht. Sie hat diesen charismatischen Menschen als Künstler beraten, wie etwas klingen könnte, warum etwas funktionieren, wie er seine Stimme einsetzen und noch verbessern könnte. Und dann war sie in der Situation "where I had to find out what my voice should be in this project", meint Pernille Smith-Sivertsen.
"Sie ist eine viel bessere Song-Arrangeurin als ich", sagt Esben Andersen, "und sie arbeitet viel strukturierter als ich."
"Meinen Part in der Band zu finden, das Hineinwachsen, war ein längerer Prozess", sagt Pernille Smith-Sivertsen. "Straitjacket" ist das Ergebnis. Aber warum nun dieser Titel?
Esben Andersen: "We escaped a bit of a straight jacket. That´s the positive spin on that album title. It took us three years to make this album. There was a long period of time before we got started and found out what we wanted to do."
Pernille Smith-Sivertsen: "And then also it reflects the lyrical theme throughout the songs. It´s about power struggles, about being suppressed, being held down by boundaries - both in society and within yourself".

Rangleklods / Robin Skjoldborg
Dream Dance
Esben und Pernille hören nicht viel Electro-Pop und kommen auch künstlerisch ursprünglich woanders her. Sie aus der Klassik, er vom Rock. Mit seiner vollen Baritonstimme war Esben Andersen als Teenager Sänger einer Rockband in Dänemark.

Tambourhinoceros(Broken Silence)
Esben Andersen: "We listen to stuff that´s classic songwriting quite a bit. We´re not really inspired by electro-pop. We try to find our inspirations by stuff that is forgotten by too many people. When we listen to music, it´s often almost like archeology. You try to go back in time and find something that is forgotten instead of listening and incoroporating something from contemporary music. I think it´s the adventure of it that fascinates us, trying to find something that you had no idea it existed. Finding bits and pieces that you are super inspired by then, like, I remember finding music from Africa ripped from cassette tapes."
Pernille Smith-Sivertsen: "We do a lot of sampling, and maybe some of it People won´t recognise as sampling, but it can be the weirdest stuff. Esben has done a lot of stuff like searching on youtube, find Soap operas from the 80s, something that sounds like, ah, shit, but then if you take a little bit of it with a Synthesizer you can turn it into whatever, and that´s what makes our Sound, the atmosphere of it, quite unique."
Rangleklods war nie wirklich ein reines Studioprojekt, sondern immer schon auch ein Live-Act. Unzählige Konzerte spielten Esben und Pernille bisher, zuletzt etwa auch in Großbritannien. Der Gefahr, im Mutterland der Popmusik verheizt zu werden bzw. unter die Räder zu kommen sind sich Rangleklods bewusst. "Ich hatte da immer etwas Angst", bekennt Pernille Smith-Sivertsen, aber diese Angst ist nun verflogen, eine Art Korsett gesprengt, nicht zuletzt etwa durch den Auftritt der Band beim South By Southwest Showcase-Festival, wo Rangleklods heuer spielten: Von all den Bands, die dort spielen, gehen die meisten unter, aber sie werden da nicht dazugehören, ist sich das sympathische Duo sicher.
"School Girls" ist nach "Lost U" die zweite Single aus dem neuen Rangleklods-Album "Straitjacket". Der Song im Gewand des 80s-Techno-Pop, in dem Esben und Pernille im Duett zu hören sind, entstand als Pernille Smith-Sivertsen "Lolita" und Esben Andersen gerade viel über Japan las - etwa, dass dort so viele Männer über 30 noch nie Sex hatten, weil sie besessen von Cartoon-Pornos sind. Esben Andersen: "I feel like this song is new territory for us." Pernille Smith-Sivertsen: "I think, it´s a song where both the sound and the lyrics play together really well."