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2. 10. 2014 - 14:41

Ist das Flex pleite?

Ein Konkursverfahren soll gegen den Kulturverein, der das Wiener Flex betreibt, eröffnet worden sein, meldet das WirtschaftsBlatt. An den Gerüchten sei nichts dran, sagte Flex-Betreiber Tom Eller.

Gegen den Trägerverein des Wiener Szene-Lokals Flex, den Kunst- und Kulturvereins U.S.W., wurde auf Insolvenzantrag der Wiener Gebietskrankenkasse ein Konkursverfahren eröffnet. Das meldet heute exklusiv das WirtschaftsBlatt: Wiener Szenelokal Flex ist pleite.

Robert Zikmund hat Tom Eller, Betreiber des Flex, um eine Stellungnahme gebeten. Eller sagt: An der Insolvenz ist nichts dran.

Es gibt wohl einen Insolvenzantrag gegen das Flex, was heißen würde, dass das Flex pleite sei. Was ist da los?

Tom Eller: Der Grund ist folgender: Eine Gebietskrankenkassenrechnung über 7000 Euro aus dem Jänner 2014 wurde von mir übersehen. Es ist dann keine weitere Mahnung gekommen, deswegen ist sie von mir nicht mehr wahrgenommen worden.

Vor drei Wochen ist dann von der Gebietskrankenkasse - für mich aus heiterem Himmel, weil die Folgerechnungen habe ich alle bezahlt - bei Gericht ein Konkursantrag gestellt worden. Ich habe diese 7000 Euro sofort per Express-Banking überwiesen. Die Sache wurde sofort eingestellt. Nur der Kreditschutzverband - die dürften irgendwie außerhalb des Datenschutzes stehen - hat aufgrund von diesem Antrag von der GKK eine Rundmail an alle Kreditschutzverbandskunden rausgelassen, dass das Flex insolvent oder in Konkurs ist. Dadurch kam es zu dieser Tratschblase.

Flex Logo außen

CC Contributor for Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Contributor

Und wie geht es jetzt weiter?

Tom Eller: Ich habe beim Kreditschutzverband angerufen und gesagt, ich werde meinen Anwalt einschalten und sie müssen das sofort rausnehmen, weil das nicht der Wahrheit entspricht! Das Verfahren wurde eingestellt! Es kann sich jeder bei der GKK persönlich informieren und sich das bestätigen lassen. Der Kreditschutzverband hat so eigentlich dem Flex gegenüber eine massive Kreditschädigung aufgrund einer Falschmeldung verursacht. Und ich werde mit meinem Rechtsschutz prüfen, ob ich den Kreditschutzverband wegen Kreditschädigung klagen kann!

Was sagt der Kreditschutzverband?

Tom Eller attackiert den Kreditschutzverband – wir haben beim dortigen Insolvenzexperten Hans-Georg Kantner nachgefragt:

Hans-Georg Kantner: "Laut §70 der Insolvenzordnung kann der Gläubiger, also in diesem Fall die Krankenkasse, nicht im Alleingang das Insolvenzverfahren stoppen, dies obliegt dem Gericht. Derzeit ist das Insolvenzverfahren gegen den Verein aufrecht und wird auch so veröffentlicht. Herr Eller ist zu einem Gerichtstermin vorgeladen, dort wird dann weiter entschieden - unabhängig davon, ob bereits Zahlungen geleistet wurden oder nicht."

Update: Inzwischen hat das Flex auch auf seiner Facebook-Seite einen Brief vom zuständigen Bezirksgericht gepostet, der zeigen soll, dass zumindest das Exekutionsverfahren bereits eingestellt wurde.

Update 2: Während dieses Exekutionsverfahren also eingestellt wurde, hat das Handelsgericht Wien - wie vom KSV angekündigt - über Nacht die Eröffnung des Konkursverfahrens mit 2. Oktober bekanntgegeben.