Erstellt am: 8. 4. 2012 - 07:00 Uhr
Ostereier sind zum Suchen da
Ganze allgemein sind Easter Eggs geheime Inhalte. Das können Nachrichten, Bonustracks, Extra-Levels oder sonst was sein. Wenn man von diesem ganz allgemeinen Begriff ausgeht, haben Easter Eggs schon eine sehr lange Geschichte. Zum Beispiel hat Michelangelo sich angeblich in der Sixtinischen Kapelle verewigt. Im Fresko vom jüngsten Gericht hält Bartholomäus abgezogene Haut in der Hand, und deren Gesicht ist, so heißt es, das Michelangelos - ein Easter Egg der Renaissance. Geprägt wurde der Ausdruck aber vielmehr von Easter Eggs in digitaler Form.
Der Eierfinder

Atari
Als Erfinder gilt der Spieleprogrammierer Warren Robinett, der für Atari an Adventure, einem Spiel von 1978, gearbeitet hat. Da Atari damals seinen Entwicklern verboten hatte, ihre Namen anzugeben hat Robinett seinen einfach in einem geheimen Raum im Spiel versteckt.
Lange Zeit war es übliche, dass Entwickler ihre Ostereier heimlich irgendwo versteckt haben. Diese erfrischend anarchische Brise weht allerdings mittlerweile nicht mehr, sondern das Fenster ist zu. Das Window nämlich (<- fantastische Überleitung!), denn zum Beispiel Microsoft hatte früher überaus aufwendige Easter Eggs. In Word 97 war ein Flipper versteckt und in Excel 97 sogar ein Flugsimulator. Heute gibt es so etwas nicht mehr, denn Microsoft hat es seinen Mitarbeitern strengstens verboten aus Angst, es werfe ein unseriöses Licht auf den Konzern.
Und so ganz unriskant sind manche Easter Eggs tatsächlich nicht. In GTA: San Andreas waren zum Beispiel einige explizite Szenen versteckt, die der Altersfreigabe so gar nicht entsprachen. Für die Hersteller gab es massig Ärger und derjenige, der das Easter Egg ins Spiel gebracht hatte wurde gefeuert. Die Easter Eggs, die man heutzutage noch so findet, sind also meistens vom Hersteller beabsichtigt.
B-ei-spiele
Ein honorierendes Easter Egg hat Jeff Bezos, der CEO von Amazon, dem früheren Vizechef David Risher gewidmet, als dieser Amazon verließ. Zu finden ist es auf der englischen Seite amazon.com, wenn man sich alle Kategorien anzeigen lässt. Ganz unten gibt es dann ein kleines Feld, das sichtbar wird, wenn man es markiert. Dahinter verbirgt sich eine Danksagung an David Risher.

Conny Lee
Der Mozilla Firefox Browser wartet auch mit zwei netten Easter Eggs auf, wenn man in der Adressleiste about:mozilla oder about:robots eingibt (selbst ausprobieren macht mehr Spaß). Wenn man aber in die Adressleiste eines Browsers das Wort Illuminati rückwärts eingibt und .com dranhängt kommt man auf die Seite der US-amerikanischen National Security Agency.
Google ist bekannt für seine zahlreichen Easter Eggs, die aber teilweise nur auf der .com-Seite funktionieren. Die Google-Easter Eggs sind schier unzählbar, lassen sich aber auch googeln, sind also gar nicht mehr so versteckt. Viel schwerer aufzuspüren sind da schon versteckte Eggs auf DVDs. Da gibt es manchmal versteckte Menüpunkte, die zusätzliches Bonusmaterial enthalten. Auf der DVD von Der Herr der Ringe - Die Gefährten ist zum Beispiel eine Jack-Black-Parodie einer Szene aus dem Film versteckt. Manchmal enthält aber auch nicht der Datenträger das Easter Egg, sondern das Case. Entfernt man den schwarzen Teil vom CD-Case des Depeche Mode Albums Songs of Faith and Devotion, so findet man darunter ein Bild vom Sänger Dave Gahan vor einem Sexshop.
In Videospielen gibt es häufig versteckte Levels oder geheime Räume aufzuspüren. Manchmal sind die Easter Eggs aber auch witzige Kleinigkeiten: Wenn ich zum Beispiel in Warcraft III immer wieder dasselbe Schaf anklicke, explodiert es.
Wenn du gerne noch mehr Easter Eggs finden möchtest, dann mach dich doch einfach auf die Suche. Zum Beispiel in dieser Geschichte. Da versteckt sich nämlich ein leckeres FM4-Osterei. Viel Spaß beim Suchen!