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18. 2. 2011 - 12:27

Schluss mit Sitzenbleiben?

Schon diesen Herbst soll schrittweise ein Kurssystem an Österreichs Oberstufenschulen eingeführt werden. Wiederholt werden muss dann nicht mehr ein ganzes Schuljahr, sondern nur noch das entsprechende Fach.

Es wäre bereits alles mit dem Koalitionspartner akkordiert, meinte Bildungsministerin Claudia Schmied in der ZIB24, ab Herbst würden nach und nach die Schulen auf ein modulares Kurssystem umgestellt.

Etwa 40.000 Schüler und Schülerinnen jährlich erreichen im Moment das Klassenziel nicht und gelten als "nicht aufstiegsberechtigt". Knapp zwei Drittel davon wiederholen tatsächlich eine Klasse, der Rest wechselt die Schule oder bricht sie überhaupt ab.

Schon rein wirtschaftlich sieht die Bildungsministerin eine gewaltige Entlastung fürs das Schulsystem darin, dass nur jene Inhalte noch einmal angegangen werden müssen, in denen es tatsächlich Schwierigkeiten gab. Immerhin verbringen über 25.000 SchülerInnen jährlich wertvolle Zeit mit Unterricht in Fächern, die sie bereits positiv abgeschlossen haben.

Claudia Schmied und Beatrix Karl

APA/GEORG HOCHMUTH

Während Schmieds VP-Kollegin in Bildungsangelegenheiten, Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, heute tatsächlich Zustimmung signalisiert, läuft die FPÖ gegen die Pläne Sturm. Sie spricht von "linker Spaßpädagogik", die den Kindern nichts Gutes tun würde, "wenn man alles nachsieht, pardoniert und schenkt". Die FPÖ wäre für diese "staatlich verordnete Verdummung der Kinder im österreichischen Bildungssystem jedenfalls nicht zu haben", so deren Bildungssprecher.

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Wir beschäftigen uns ab 15 Uhr in FM4 Connected heute mit dem Thema "Schluss mit Sitzenbleiben?".

Was gibt es für Erfahrungen mit diesem modularen Kurssystem? Zu Gast im Studio ist Johannes Nino Eckel. Er ist Schulsprecher vom BRG 19, Gymnasium Krottenbachgasse, der Schule, an der es in Wien das modulare Oberstufensystem schon am längsten gibt.

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