Erstellt am: 13. 5. 2010 - 14:02 Uhr
Canyoning, Hochseilgarten, MegaSwing & ich
Die Area 47 im Tiroler Ötztal eröffnet zu Pfingsten 2010.
"Du machst nichts, was Du nicht machen willst und was gefährlich ist", hat die FM4 Chefin zu mir gesagt, bevor ich nach Tirol ins Ötztal gefahren bin, in den - laut Beschreibung - "ultimativen outdoor playground" namens "Area 47". Da hab ich noch nicht gewusst, was tatsächlich auf mich zukommen wird: Ein Abenteuer, in dem ich an meine Grenzen gehen werde.
Aber zurück zum Anfang
Im Ötztal, genau an der Schnittstelle des 47. Breitengrads und des 11. Längengrads, eröffnet zu Pfingsten die Area 47, ein 66.000 m2 großes Sport- und Freizeitareal. Im Moment werden die letzten Handgriffe gemacht, es wird gebaut, gesichert, getestet. Ich bin auch gekommen, um zu testen: die Area, meine Ausdauer, meine Höhenangst und meinen Mut.
Am Montag um 9 Uhr früh treffe ich Christian Schnöller, Rafting- und Canyoningguide und ausgebildeter Hochseiltrainer. Chris macht mit mir einen Rundgang auf dem Gelände, das kurz vor der Fertigstellung zu einem guten Teil noch Baustelle ist, und zeigt mir einige Sportmöglichkeiten. Das Spezialprogramm, das Chris für mich zusammengestellt hat: Canyoning, Hochseilgarten, Mega Swing.
Chris weiß, dass ich in allen drei Dingen eine Anfängerin bin. Aber das macht nichts, meint er. Wir starten mit dem Canyoning-Abenteuer. Meinem ersten Canyoning-Abenteuer. Die Tour nennt sich "Alpenkönig", der Bach heißt "Nederbach" und liegt im vorderen Ötztal. Ich zwänge mich in den Neoprenanzug, zieh mir die rutschfesten Gummischuhe an, setze den Helm auf und lasse mir die Sicherheitsgurte umschnallen. Die kurze Einweisung lautet: "Die Steine sind rutschig, schau, wo du hintrittst, schau, wo du dich mit den Händen abstützen kannst und beim Rutschen und Springen zeig ich dir Position und Körperhaltung." Klingt im Trockentraining eh ganz fein und überhaupt nicht schlimm.
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Wolfgang Streicher
Wir steigen in den Bach hinein und nach einem kurzen Schock wegen des 4 Grad kalten Wassers, macht es sogar Spaß. Ich darf endlich das machen, was ich als Kind nie machen durfte: Im Wald mit Schuhen in den Bach hineinsteigen und mit dem Wasserlauf gehen. Genau dieses Gefühl bleibt mir die ganze Tour über. Und vielleicht war genau diese Erinnerung notwendig, um jede Hürde ohne Angst zu nehmen. Es kommt der erste Felsüberhang, über den wir uns abseilen, der erste Wasserfall, den wir hinunterrutschen und die erste Schlucht, die wir ins eiskalte Wasser hinunter springen. Meine anfängliche Angst ist längst dem Stolz über meine Ausdauer und meinem Mut gewichen. Ich habe die erste Canyoning-Tour meines Lebens geschafft und ich will mehr.
Ich will den nächsten Programmpunkt! Ich will in den Hochseilgarten! Ich lasse mir wieder Sicherheitsgurte umschnallen, setze wieder einen Helm auf und klettere hinter Chris den Hang zum ersten Brückenpfeiler Richtung Hochseilgarten hinauf.
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Radio FM4 / Sabine Bures
Vor mir hängen glatt geschliffene, in kleine Elemente zerlegte Baumstämme an Ketten, an der Unterseite einer Brücke. Und da soll ich hinüber oder besser durch spazieren, hoch oben in der Luft. Auf meine Frage, ob das Seil wohl hält, antwortet Chris in seinem breiten tirolerischen Dialekt: "Sabine, du bist über zwei Seile gesichert. Das ist zwar ein bissel wackelig und am höchsten Punkt wird's so gute 27 Meter runtergehen. Aber da kann gar nix passieren, außer dass dir der Reis geht."
Der "Reis" geht mir nicht, noch nicht. Aber es ist anstrengend, jeden Schritt konzentriert auf den Baumstamm setzen zu müssen oder zu überlegen, wo man sich am besten wie festhält. Wenn ich zuerst geglaubt habe, dass mir die Höhe zu schaffen machen wird, ist es bald die Kraft, die mir fehlt. Mein einziger Gedanke bereits bei der Hälfte vom Hochseilgarten: "Ich hoffe, ich halte das durch". Aber Chris ist immer vor mir, und er ist großartig. Er lenkt meine demoralisierenden Gedanken immer wieder auf den Garten. Er gibt mir Anweisungen, wie ich das Gitternetz am besten angehen soll, er lotst mich über die Kletterwand am Brückenpfeiler und er bindet mir sogar meinen Schnürsenkel wieder zu, der mitten im Hochseilgarten aufgegangen ist. Und keine halbe Stunde später haben wir die Runde vom Einstieg zum Brückenpfeiler und wieder zurück geschafft. Ich bin noch stolzer auf mich und bis oben hin vollgepumpt mit Adrenalin.
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Radio FM4 / Sabine Bures
Jetzt versteh ich den Ausdruck: Adrenalinjunkie. Gerade jetzt bin ich einer und ich will zum Mega Swing. Ich will angehängt an einem Seil aus 30 Metern Höhe von einem Brückenpfeiler zum nächsten schwingen. Ich sehe die Sicherungsseile, Chris erklärt mir die doppelte Absicherung, ich sehe die Absprungstelle, ich sehe Chris, der sich mit einem "Jihaaaa" aus 30 Metern hinunter wirft. Und in diesem Moment denke ich mir, dass das alles eine t-o-t-a-l verrückte Idee ist. Keine Ahnung, wo mein Mut geblieben ist, vielleicht im Hochseilgarten. Ich bin einen Wasserfall hinuntergerutscht, hab mich in Schluchten abgeseilt, ich bin in 27 Meter Höhe unter einer Brücke rumgeklettert. Und den Mega Swing will ich jetzt echt nicht mehr. Wir stehen locker eine halbe Stunde auf der Absprungplattform. Chris fährt sämtliche Überredungsgeschütze auf, die er auch in seiner langjährigen Zeit als Schluchtenwandertrainer, Raftingguide und Hochseilgarten-Hobbypsychologe immer wieder anwendet. Aber es nützt nichts. Den Mega Swing macht Chris alleine, ich bleibe stehen und schaue ihm zu. Und ich darf das, weil: Meine Chefin hat gesagt, ich soll nichts machen, was ich nicht will.
Urschrei gesucht! Tickets zu gewinnen!
Hier bei uns gibt es eine kleine Gruppenreise für insgesamt 4 Personen ins Area 47 zu gewinnen. Die beinhaltet drei Übernachtungen mit Frühstück in einer Lodge direkt am Gelände. Mit persönlicher Führung, Tour durch den Hochseilgarten und einer exklusiven Höhlentour.

Area 47
Was wird dafür wollen? Den ultimativen Ötztaler Urschrei!
Wie klingt die Mischung aus Selbstüberwindung, Adrenalin und Angst?
Schick uns eine mp3-Datei mit Deinem Urschrei an game.fm4@orf.at. Namen und Telefonnummer nicht vergessen!
Die besten Schreie, die bis Montag, 17. Mai 2010, bei uns eingetroffen sind, stellen wir Euch auch online vor und küren im Anschluss den Gewinner oder die Gewinnerin.
Aaaaaaaaaaaaaaaa...
Stefan
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Marlon
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David
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Bettina
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...and the winner is Klemens!
Klemens
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