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11. 10. 2010 - 17:09

Programmvorschau von 18. bis 22.10.

Ein Jahr #unibrennt: FM4 widmet sich den Studierendenprotesten vom vergangenen Jahr, Zita Bereuter hat Autorin Janne Teller zum Interview getroffen und Christian Fuchs hat bereits "Scott Pilgrim vs the World" gesehen. Außerdem berichten wir vom Elevate Festival und der Viennale

Montag, 18.10.

Janne Teller “Nichts. Was im Leben wichtig ist“
Selten hat ein Jugendbuch einen wirklichen Skandal ausgelöst; ist einerseits verboten, andererseits mit Preisen ausgezeichnet worden. Die Dänin Janne Teller versteht die Reaktionen auf ihren Roman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ kaum. Noch dazu, wo sie das Buch schon vor 10 Jahren geschrieben hat. Jetzt gibt es das Jugendbuch auch ins Deutsche übersetzt. Über die darin beschriebenen großen Fragen des Lebens hat sich Zita Bereuter mit Janne Teller unterhalten - und auch darüber, warum das Buch gerade in Österreich gelesen werden sollte.

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Mit seinen gefeierten Parodien "Shawn Of The Dead" und "Hot Fuzz" gehörte Edgar Wright zu den großen filmischen Hoffnungen der Comedy-Fans. Nun legt der britische Regisseur sein Hollywooddebüt vor. In der knallbunten Comicverfilmung "Scott Pilgrim vs. the World" spielt Michael Cera einen jungen Nerd, der die sieben diabolischen Ex-Freunde seiner angebeteten Ramona besiegen muss. Neben Cera ("Juno") und Mary Elizabeth Winstead sind Anna Kendrick ("Up In The Air") und Jason Schwartzman zu sehen. Christian Fuchs mit einem Filmbericht.

Big Brother Awards
Die einen wollen das „subjektive Sicherheitsgefühl“ erhöhen, die anderen machen schamlos Geld mit den Daten ihrer meist ahnungslosen Opfer. Alle Jahre wieder zeichnen die Big Brother Awards jene Überwachungsmeister aus, die sich in den vergangenen Monaten als besonders dreist erwiesen haben. Von Sonntag bis Mittwoch portraitiert FM4 einige Nominierte der Kategorien Business und Finanzen, Behörden und Verwaltung, Politik, Kommunikation und Marketing sowie „Lebenslanges Ärgernis“. Be afraid!

Zu hören in Connected (15-19) mit Claudia Unterweger

Spezialthema: Lobbyismus in der EU
Im Brüsseler EU-Viertel tummeln sich auf relativ engem Raum täglich tausende Menschen, die für die verschiedenen EU-Institutionen arbeiten. Auch 15.000 Lobbyisten, so schätzt man, haben hier im Machtzentrum der EU ihr Quartier aufgeschlagen. Den Typus „schmieriger Hinterzimmer-Lobbyist“ trifft man in Brüssel zwar eher selten an, trotzdem gibt es viel Kritik an den professionellen „Einflüsterern“: Ihre Arbeit sei nicht transparent - und 70 Prozent von ihnen würden für Unternehmen und Wirtschaftsverbände arbeiten, während Umweltschutz, Verbraucherschutz oder die Zivilgesellschaft nur eine schwache Lobby hätten. Sarah Seekircher hat ein vierteiliges Spezial über Lobbyismus in der EU gestaltet.

Mice Parade
„What It Means To Be Left-Handed“: Mit dem neuen Album seines sich beständig verändernden Projekts Mice Parade gelingt dem US-amerikanischen Multiinstrumentalisten Adam Pierce ein berauschendes Wirrwarr aus traditionellem Indie-Rock, postrockigem Herumexperimentieren und Musiken aus Afrika. Alles ohne blöde Klischees. Philipp L´heritier über die Mäuseparade.

Zu hören in der Homebase (19-22) mit Natalie Brunner

Dienstag, 19.10

Laetitia Sadier
Mit der britischen Band Stereolab ist die gebürtige Französin Laetitia Sadier in den 90er Jahren bekannt geworden. Die Indie-Pop-Band führte schon damals vor, was Post-Rock sein kann. Jetzt veröffentlichte Laetitia Sadier ein wunderschönes Solo-Album namens "The Trip" und stellt es heute Abend live im Rhiz in Wien vor. Eva Umbauer hat Laetitia Sadier zum Interview getroffen.
Viennale10: Die Unvernunft muss immer siegen!

Neo-surrealistische Filme auf der Viennale10

Zu hören in der Homebase (19-22) mit Heinz Reich

Mittwohc, 20.10.))

Muslim Girls
Muslimische Frauen werden unterdrückt und zwangsverhüllt. Ein nicht zwangsläufig zutreffendes Klischee, dem nicht zuletzt Alice Schwarzers neues Buch "Die große Verschleierung" Vorschub leistet. Mit "Muslim Girls - Wer wir sind, wie wir leben" hält die junge deutsche Autorin Sineb El Masrar dieser Sichtweise die vielschichtige und oft völlig autonome Lebenswirklichkeit junger Musliminnen in Deutschland entgegen. Barbara Köppel stellt das Buch vor und spricht mit zwei Musliminnen aus Wien über ihren Alltag.

Zu hören in Connected (15-19) mit Mirjam Unger

Paul Smith
Paul Smith, Frontmann der britischen Indierock-Band Maximo Park, veröffentlicht mit "Margins" sein erstes Solo-Album. Der sympathische Engländer schaltet dabei einen Gang zurück, setzt sich hin, nimmt die akustische Gitarre und singt ein paar wunderschöne Lieder. Sie haben aber nicht weniger Dringlichkeit als die Songs, die er mit Maximo Park macht. Eva Umbauer hat mit Paul Smith gesprochen und stellt sein Solo-Album vor
Marnie Stern Die Frau an der Stromgitarre, die das Frau-Sein-An-Der-Stromgitarre so thematisiert, dass das Frau-Sein-An-Der-Stromgitarre in Hinkunft eigentlich kein Thema mehr sein sollte, ist mit einem neuen Album zurück. Marnie Sterns Finger jagen also wieder übers Griffbrett. Der hyperventilierende Selbstermächtigungsindie trifft Heavy Metal Tabbing Technik kann jetzt auch Pop. Das hört sich doch gut an, meint Christian Lehner.

Zu hören in der Homebase (19-22) mit Gerlinde Lang

Donnerstag, 21.10.

Elevate Festival Roland Gratzer und Robert Glashüttner melden sich live vom Elevate in Graz und sprechen mit Veranstaltern, Besuchern, Stargästen, Workshop- und Filmemachern sowie Politik- und Umweltaktivist/innen.

Zu hören in Connected (15-19) mit Mirjam Unger

Anlässlich 1 Jahr #unibrennt: Schwerpunkt „Politik im Netz“ Mit dem Wandel der Öffentlichkeiten und der Verlagerung der Meinungsproduktion ins Internet kommt es zu einem radikalen Umbau der Medienlandschaften. Wenn früher Information nach dem Prinzip "top-down" streng hierarchisch produziert wurde, passiert das jetzt scheinbar völlig antihierarchisch und basisdemokratisch. Die traditionellen Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen sind nicht mehr allein. Blogs, aber vor allem die sogenannten sozialen Netzwerke sind an der Produktion von Meinung maßgeblich beteiligt. Das zieht nicht nur Unternehmen ins Social Media, sondern immer mehr auch politische Organisationen und NGOs. Wie hat sich Protest und basisdemokratisch organisierte politische Teilhabe mit dem Social Media verändert? Ein vierteiliger Schwerpunkt von Michael Schmid.

  1. unibrennt (1) Die Bildungsproteste im Herbst 2009 unter dem Schlagwort "Unibrennt" haben in beeindruckender Manier gezeigt, wie sich politischer Widerstand aktuell im Internet organisiert. Am 22. Oktober jährt sich die Besetzung des Audimax der Uni Wien zum ersten Mal. Welche Rolle die sozialen Netzwerke bei den Protesten spielten, und was "die Bewegung" in diesem Jahr gelernt hat, beantworten uns die Bloggerin und Kulturwissenschaftlerin Jana Herwig und anonyme Audiomax-Besetzer_innen.

1968 - 2010 (2) Die Messlatte für politischen Widerstand legen immer noch die "neuen sozialen Bewegungen" der 1960er und 1970er Jahre. Kommt der Widerstand im Netz an die gesellschaftliche Relevanz der früheren Bewegungen heran? Und kann der politische Aktivismus im Netz in die "reale Welt" übertragen werden? Jeffrey Wimmer von der TU Ilmenau erklärt die strukturellen Unterschiede der Bewegungen an Hand von aktuellen Beispielen von politischem Aktivismus, wie etwa Online-Bürgerinitiativen oder so genannten "Carrotmobs".

Slacktivism (3) Bringt der Mausklick für die gute Sache wirklich etwas, oder leben wir im Zeitalter des Slacktivism? Die Wortfusion aus Slacker und Activism, beschreibt politische oder soziale "Feel-good"- Maßnahmen, die nur wenig oder gar keinen praktischen Effekt haben, außer dass sie das Gewissen der "AktivistInnen" beruhigen. Also in erster Linie Internetpetitionen, politische Armbänder, Facebookgruppen oder Tage wie der "buy nothing day". Wie wirksam ist politische Teilhabe im Netz heute?

Taktische Subjekte (4) Waren die AktivistInnen in den 1990er Jahren noch eher unsichtbar und nutzten die Anonymität der Onlinewelt als politische Chance, so dominiert jetzt die freiwillige Transparenz. Wenn früher über komplizierte Meinungserhebung statistisches Wissen über den Bevölkerungskörper hergestellt wurde, stellen die NutzerInnen der sozialen Netzwerke dieses Wissen heute bereitwillig und freiwillig zur Verfügung. Der Medienwissenschaftler Ramón Reichert empfiehlt AktivistInnen deshalb, zu "taktischen Subjekten" zu werden.

Zu hören in der Homebase (19-22) mit Kristian Davidek

Freitag, 22.10.

Viennale10: Drugs and other excesses
Von laut und durchgeknallt bis melancholisch und traurig – Drogen durchziehen die verschiedensten Kreise in den diesjährigen Viennale-Filmen. In der schrägen Komödie „Leaves of Grass“ bekommt es Edward Norton mit sich selbst zu tun. Er spielt die Zwillingsbrüder Bill und Brady: cleaner Uniprofessor vs. verschlampter Drogendealer. Die Doku „9 Leben“ setzt sich mit obdachlosen, (ex)drogensüchtigen Kids auseinander – allerdings nicht auf der Straße, sondern im Studio und gut gestylt. Erika Koriska berichtet.

Zu hören in Connected (15-19) mit Gerlinde Lang

„Uni brennt“-Jahrestag
Genau heute vor einem Jahr haben Studierende das Audimax an der Uni Wien besetzt. Es war der Beginn einer Protestwelle von Studierenden - zuerst österreichweit und dann auch in anderen europäischen Ländern. In der Arena Wien feiern die Studis das 1-Jahr-Jubiläum. Im FM4 Jugendzimmer diskutiert Claus Pirschner mit drei bei den Protesten sehr aktiv gewesenen StudentInnen und HörerInnen über die Bedeutung des Aufstandes vor einem Jahr. Was war das Neue an den Protestformen? Was hat das alles bewirkt? Unterfinanzierte Unis und überfüllte Hörsäle gibt es heute wie vor einem Jahr.

Zu hören im Jugendzimmer (19-20.15) mit Claus Pirschner

Special vom Elevate Festival in Graz
Ein Special zum Elevate mit dem britischen Act Walls als Highlight. Außerdem gibt´s vom Elevate Musik und Gespräche unter anderem mit: Over At The Stars, M.A.R.S., Bernstein, Piece of Shh..., DJ Moodswinger, B.L.O. und Re-lay.

Zu hören in La Boum de Luxe (21.30 – 06) mit Heinz Reich und Natalie Brunner