Erstellt am: 5. 3. 2010 - 13:25 Uhr
Programmvorschau 6.3. bis 8.3.
Samstag, 06.03.
Krieg und Frieden aus weiblicher Sicht
Kriege werden hauptsächlich von Männern geführt – aber lässt das schon den Schluss zu, dass Frauen generell friedliebend sind? Auf jeden Fall sind es meistens sie, die an den Folgen von Kriegen leiden – sie verlieren ihre Männer und Söhne und müssen oft Vergewaltigungen und die Zerstörung ihrer Häuser erdulden. Aus Anlass des Weltfrauentags am Montag wirft Reality Check heute einen Blick auf die Rolle von Frauen in Friedensprozessen – aber auch auf jene von Frauen, die aktiv am Krieg teilnehmen. Warum schnallen sich Menschen, die Leben schenken, einen Bombengürtel um, um Leben zu nehmen?
Zu hören in Reality Check (12-13) mit Steve Crilley
Thomas Vinterberg
„Das Begräbnis“ heißt Thomas Vinterbergs erste Arbeit fürs Theater, sie wird heute an der Wiener Burg uraufgeführt. Das Stück ist die Fortsetzung von Vinterbergs berühmtem Dogma-Film „Das Fest“, der Geschichte um einen Patriarchen, der seine Kinder missbraucht hat, und an dessen 60. Geburtstag all diese Grausamkeiten ans Licht kommen. „Das Begräbnis“ setzt 10 Jahre später ein, die Familie kommt anlässlich des Todes des Vaters wieder zusammen und muss feststellen, dass dessen Erbe weit mehr als nur ein Testament ist. Martina Bauer hat Thomas Vinterberg getroffen und mit ihm über das Medium Theater vs. Film, sein Aufwachsen in einer Hippiekommune und seine Musikvideoarbeit gesprochen.
Ronald Reng: „The Funny German“
Tagsüber baut er deutsche Doppelglasfenster in viktorianische Häuser ein, abends verkörpert Andreas Merkel als deutscher Komiker in London die Klischeevorstellungen zweier Nationen. Mit seinen Nazi-, Bratwurst- und Fußball-Witzen entlockt er den Briten in den Hinterzimmern der Pubs immer ein Lachen. Doch dann stirbt ein Junge und während Merkel von Schuldgefühlen geplagt wird, gewinnt seine Karriere ausgerechnet durch diesen Unfall an Aufwind. Mit „The Funny German“ legt der deutsche Autor und Sportjournalist Ronald Reng eine weitere Liebeserklärung an London vor. Christian Stiegler über ein Werk, in dem mit viel britischem Humor von einem weinenden Clown erzählt wird.
Zu hören in Connected (13-17) mit Mirjam Unger
Sonntag, 07.03.
Keine Schönheit ohne Gefahr
„Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“ nennt sich ein autobiographischer Comic von Ulli Lust. Er erzählt von der Reise zweier 17-jähriger Mädchen aus der Wiener Punkszene nach Süditalien im Jahr 1984. Fernab jedes Betroffenheitsgestus und mit feinem Gespür für die Widersprüchlichkeiten jugendlicher Empfindungen rekonstruiert das Werk ein Lebensgefühl – voller abenteuerlichen Erfahrungen mit Drogen, Prostitution, Machismo und nicht zuletzt der Mafia.
Geschichtenerzählen wie im Traum
Auf seinem CD-Projekt „One From The Room“ knüpft der koreastämmige und in New York lebende Künstler Sung Hwan Kim an die 80er-Jahre Performance-Tradition einer Laurie Anderson ebenso an wie an die schamanistischen Rituale seiner alten Heimat. Eine spannende Collage aus Hörspiel, Traumpoesie und „klassischer“ Experimentalmusik, in der man mit Genuss versinkt.
Williges Fleisch, schwaches Federvieh
Ein österreichisches Literaturkochbuch untersucht die lust- bzw. leidvollen Zusammenhänge von Dichtung, Kochkunst und katholischer bzw. protestantischer Fress-Moral.
Zu hören in Im Sumpf (21-23) mit Ostermayer und Edlinger
Montag, 08.03.
Aktionstag: radio FM4 zum Frauentag
Am 8. März, dem internationalen Frauentag, befasst sich FM4 mit der Frage, was Feminismus heute bedeutet. FM4 fragt bei HörerInnen nach und stellt vor, wie feministische Perspektiven in unterschiedlichen Projekten umgesetzt werden: von der Kunst- und Kulturarbeit über Wohnprojekte bis zur Auseinandersetzung mit Körperbildern. Über Feminismus in der politischen Arbeit berichten unibrennt-Aktivistinnen und Junge Sozialistinnen aus Salzburg, die eine Feminismuskampagne gestartet haben, und zu Wort kommt schließlich auch die zuständige Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).
FM4 ZUM FRAUENTAG 2010:
Feminismus im politischen Engagement
„Die größte Gefahr für die Gleichberechtigung ist der Mythos, wir hätten sie schon“, meint die norwegische Autorin Grethe Nestor 2006 und erhält Zustimmung, u.a. von Jungen SozialistInnen aus Salzburg, die Anfang des Jahres mit „This is what a feminist looks like“ eine Feminismus-Kampagne gestartet haben.
SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek im Interview Zum Frauentag hat Veronika Weidinger die Frauenministerin zum Gespräch getroffen.
Arge Dicke Weiber
Die "ARGE Dicke Weiber", Teil des internationalen "Fat Liberation Movement", ortet zunehmende Dickenfeindlichkeit in der Gesellschaft, insbesondere gegenüber Frauen.
Zu hören in Connected (15-19) mit Claudia Unterweger
FM4 ZUM FRAUENTAG 2010:
And the oscar went to... Regisseurinnen in der Geschichte der Academy Awards
In der 82jährigen Geschichte der Academy Awards haben es vor der heuer nominierten Kathryn Bigelow nur drei weibliche Filmemacherinnen in die Nominierungsliste für die beste Regie geschafft: Lina Wertmüller, Jane Campion und Sofia Coppola. Christian Fuchs über Chancen(losigkeit) und Häufigkeit weiblicher Hollywood-Regisseurinnen im Oscar-Zirkus.
Frivole Zeichenstifte
Ein Interview mit der Comiczeichnerin Ulli Lust.
Ro*sa Wohnen – ein feministisches Wohnprojekt
In Wien gibt es zwei Wohnprojekte, die explizit für Frauen gestaltet wurden. Das erste, im Kabelwerk, existiert seit 2006. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde ein weiteres in Wien-Donaustadt eröffnet. Irmi Wutscher hat das Frauenwohnprojekt Donaustadt besucht.
Zu hören in der Homebase (19-22) mit Natalie Brunner
Weil der Hoffnungsmarkt Tonträger gar so brach liegt (Ironie-Emoticon einfügen), muss Joana Newsom gleich mit einem Dreifachalbum daherkommen. Andererseits sind da aber auch noch Tunng, von einem Studio-Duo zu einem größeren Ensemble (minus einer Hälfte des Studio-Duos) angewachsen, mit ihrem neuen Werk "And then we saw Land...". Robert Rotifer hat Mike Lindsay, der bei Tunng die Knöpfe dreht, die Saiten zupft und das Heft in der Hand hält, in seinem Studio im Londoner East End getroffen und sich erklären lassen, was man mit Mike Oldfields altem Hallgerät anstellen kann.
Zu hören in Heartbeat (22-24) mit Robert Rotifer