Die TV- und multilingualen Radioprogramme von BBC und Deutscher Welle auf Hotbird 8 werden massiv gejammt. Ein paar Transponder weiter auf demselben Satelliten desinformiert Irans Propagandasender "Press-TV" den Rest der Welt.
Im Innenausschuss des EU-Parlaments stehen heute Internetsperren gegen "Kinderporno"-Websites auf der Tagesordnung. In Algerien wurde eine derartige Kontroll- und Sperrinfrastruktur zum "Schutz der Jugend vor Pornografie" ab 2008 bereits errichtet.
Spätestens am Montag soll eine Einigung der Koalitionsparteien über die Umsetzung der umstrittenen EU-Richtlinie zur anlasslosen Überwachung von Telefonie- und Internetverkehr stehen.
Während das Staats-TV immer stärker desinformiert, unterstützen die iranischen TV-Kanäle offen die "ägyptische Revolution". Die Eutelsat-Kanäle des US-Senders al-Hurra, der auf Mubarak-Linie war, wurden plötzlich abgeschaltet.
Das Plug-in "Privacy Dashboard" beugt nicht nur der Datensammelwut von Websites vor, sondern schützt auch vor Infektionen im Netz. Beteiligt sind Forscher des WWW-Consortium und des Usability-Lab CURE aus Wien.
Nach dem Rausschmiss von Al-Jazeera wird das Match um die TV-Lufthoheit zwischen den Sendern des Mubarak-Regimes, iranischen Newskanälen und anderen ausgetragen. Via Eutelsat Hotbird ist es auch in Österreich zu verfolgen.
Weil Amazon und andere Webhändler die österreichischen Urheberrechtsabgaben ignorieren, kommen kleine PC-Händler ins Schleudern. Austromechana-Direktorin Ursula Sedlacek über die Klage gegen Amazon und jene von HP.
Die Vorräte an Festplatten, die noch vor Einführung der österreichischen Urheberrechtsabgabe am 1. Oktober 2010 auf Lager kamen, schwinden. Normale Harddisks mit einem Terabyte Speicher verteuern sich durch die neue Abgabe von etwa 55 auf über 80 Euro.
Die Altersgruppe bis 29 in den USA nennt das Netz erstmals mehrheitlich als primäre Nachrichtenquelle, erst danach kommt TV. Tageszeitungen sind in puncto Nachrichtenkompetenz auch im Gesamtschnitt 2010 weiter zurückgefallen, knapp dahinter ist Radio.
Internetsperren gegen Kinderporno-Sites sind technisch wirkungslos und stören die Fahndung nach den Tätern. Dass Teile der EU-Politiker sie trotzdem einführen möchte, lässt darauf schließen, dass damit andere Ziele verfolgt werden.
Microsoft-Mitgründer Paul Allen rittert mit Trivialpatenten gegen Google, IBM lässt sich das Patentieren patentieren. Die IT-Megakonzerne laden zum Watschentanz.
Komplexe Sicherheitssysteme, die bis jetzt vor allem geheimdienstintern verwendet wurden, sollen künftig Lecks verhindern. Der führende Anbieter Fidelis logiert wenige Kilometer von den Hauptquartieren beider US-Geheimdienste entfernt.
Zwei Tage, nachdem EU-Kommissarin Cecilia Malmström versichert hatte, die geplanten Internetblockaden würden ausschließlich "Kinderpornografie" betreffen, verkündete die britische Regierung ihre Pläne, alle Pornowebsites zu sperren.
Tausende Trivialpatente aus der Dot.com-Ära stehen vor dem Auslaufen. Bevor sie wertlos werden, setzt man sie als Waffen gegen die Konkurrenz oder einfach zum Abkassieren ein. So mutieren reiche IT-Manager wie Paul Allen und Nathan Myhrvold zu "Patent-Trollen".
Sicherheitsstandards, die etwa in europäischen Firmennetzen gelten, wurden im mittlerweile nicht mehr so geheimen SIPRNet der US-Militärs jahrelang ignoriert. Jetzt wird versucht, über Open-Source-Projekte dagegenzusteuern.
500.000 Benutzer haben Zugriff auf das geheime militärische Netz, aus dem die WikiLeaks-Dokumente stammen. SIPRNet ist als Backbone für "vernetzte Kriegsführung" ein strategisches Instrument. Das Außenministerium wurde sicherheitshalber abgehängt.
Am Wochenende wurden die bisher veröffentlichten Dokumente auf hunderten Websites weltweit dupliziert. Die USA, die als erste den "netzwerkzentrierten Krieg" in ihre Militärdoktrin aufgenommen hatten, stehen diesem "Informationsangriff" hilflos gegenüber.
Als Ministerin Schwedens hatte Cecilia Malmström noch einer Regierung angehört, die sich geweigert hatte, die Vorratsdatenspeicherung einzuführen. Als EU-Kommissarin für Inneres trat sie am Freitag für deren Beibehaltung ein.
Abhören leicht gemacht: Die veralteten Verschlüsselungssysteme der GSM-Mobilfunknetze lassen sich heute mit relativ bescheidenem technischem Know-how, Handys vom Flohmarkt und einem handelsüblichen PC knacken.
Cyberwars funktionieren völlig anders als konventionelle Kriege. Warum sie nunmehr von den USA und der NATO in strategischen Rang erhoben wurden und warum Stromnetze eine zentrale Rolle spielen, erklärt der Sicherheitsexperte Stefan Schumacher.