Erstellt am: 30. 8. 2014 - 17:35 Uhr
Brand New! Die Neuvorstellungen der Woche
Clap Your Hands Say Yeah – "Only Run"
Nach dem durchschlagenden Erfolg ihres Debütalbums aus dem Jahr 2005 – immer noch eine sehr gute Platte – ist es Schritt für Schritt ruhiger um Clap Your Hands Say Yeah geworden. Anstatt Indierock Royalty zu werden, übte sich die Band aus Philadelphia lieber im Rückzug – und veröffentlichte zugegebenermaßen nur mäßig spannende, mal solide, mal ganz nette, mal egale Musik. Vor ihrem kürzlich erschienen vierten Album namens "Only Run" haben drei Fünftel der Originalbesetzung die Gruppe verlassen und so bestehen CYHSY mittlerweile bloß noch aus Mastermind und Alleskönner Alec Ounsworth und Drummer Sean Greenhalgh. Mit "Only Run" darf man also einer Band bei ihrer Neuerfindung und beim wilden Experimentieren zuhören: Elektronisches, Drum-Machine-Spielerein, Samples und Rock'n'Roll-Dekonstruktion im Widerstreit mit dann doch noch klassischer Liedermacherei, Wave-Pop und Talking-Heads-Hibbeligkeit. Im Titelstück kommt alles wunderlich zusammen.
Benjamin Booker – "Violent Shiver"
Benjamin Booker hat den Rock'n'Roll gefressen. Verdaut, im eigenen Blut aufgehen lassen, durch den Körper zirkulieren geschickt und dann, nach zweit guten Flaschen Whiskey, ein eigenes neues Biest ausgespuckt. Der Gitarrist und Sänger aus Virginia Beach hat den räudigen Blues-Punk der legendären Drogen-Hallodris von The Gun Club, den kaputten Glam von T. Rex und die sexy Energie der frühen Strooges. Eine Schockstimme, die sehr viel wollen zu scheint, ein wildes, wildes Leben. Der Rock'n'Roll ist noch gar nicht tot, hier ist der Beweis. Raw Power.
Big J – "Weit Weg"
Der österreichische Rapper Big J singt dem Eskapismus eine Hymne. Ein betont zurückgelehnter Track, der auf einem smoothen Funk-Vibe mit jazzy Untertönen, das internationale Jet-Set-Life, die Reise und die Flucht aus den Zwängen, die wir "Alltag" nennen, feiert. Dabei kommt die ganze Angelegenheit eben nicht mit einer bloßen Haltung des Protzens und Blendens um die Ecke, sondern lebt von ihrem melancholischen Aroma. Wir sind raus, und wir sind stolz darauf.
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Dan Croll - "From Nowhere"
"From Nowhere" ist der Signature Song von Dan Croll. Diese wunderbare Stück hat es in einem Remix des deutschen House-Duos Ame auch in tendenziell eher popferne Clubs und Playlists gebracht, freilich ist schon das Original selbst: ein Knaller. Ein zärtlicher. Der hypertalentierte englische Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist und Produzent Croll jongliert in seiner Musik mit leichter Hand mit laszivem Funk, quietschbuntem Indie-Pop, weicher Disco-Elektronik. Sicherlich nicht nur für Freundinnen und Freunde von Hot Chip, WhoMadeWho und Metronomy mehr als interessant.
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum Hören und übersichtlich in Listenform.