Erstellt am: 24. 5. 2014 - 17:00 Uhr
Brand New!
Johann Sebastian Bass – "Voodoo"
Die österreichische Gruppe Johann Sebastian Bass führt zwar den großen Gott "Bass" im Projektnamen, sie muss es in ihrer Musik aber glücklicherweise nicht immer mit voller Gewalt haben. Mit "Voodoo" haben Johann Sebastian Bass ein geschmeidig zuckendes Stück Schlafzimmer-Funk in Form gebracht, das den hypersexuellen Prince ein bisschen staunen lässt – und Chromeo erblassen. Ein Song, der unter anderem davon erzählt, wie das so ist, wenn der Grad dieses komischen Verliebtseins und der sexuellen Anziehung sich schon in Bereiche von schwarzer Magie zu schrauben scheint. "Bruises may heal, but the pain remains the same."
Bombay Bicycle Club – "Feel"
FM4 Charts
Jeden Samstag 17-19 Uhr und danach für 7 Tage on Demand zum anhören und übersichtlich in Listenform.
Oha, diese Liebe immer. So wunderbar ist sie, dann ist sie vorbei. Die Londoner Boys von Bombay Bicycle Club sind gewiefte Verbrater von alles und jedem, feiner Indie-Quatsch, Folk-Gepoltere, Samples, Neon-Elektronik, Weltmusik. Also schöne Prototypen für den Status Quo des Zeitalters namens "Post-Internet", wo jeder alles darf. Bombay Bicycle Club verarbeiten den gigantischen Materialberg noch dazu in richtig gute kleine Liedchen, die sich dann im besten Falle dem one and only feeling called "love" widmen: "Our love was long so long/and then forgotten like an old song/you said your life went on/but I always knew I always knew you'd come."
Beaty Heart – "Seafood"
Auch die ebenfalls aus London stammende Combo Beaty Heart hat sich munter durch die bevorzugt bonbonfarbenen Abteilungen der Musikgeschichte gefräst. Und wohl ein bisschen zu viel Animal Collective gehört. Nein, stimmt gar nicht – zu viel Animal Collective kann man ja gar nicht hören. Der Song "Seafood" ist ein gut durchgeschütteltes Stück Ringelspiel-Pop mit zwei Spritzern Tropicalia, aufgekratztem Jubel-Gesang, Gepfeife und Bonusnote an den Percussions. Fruchtgeschmack.
Damon Albarn – "Mr. Tembo"
Sein im April erschienenes, erstes richtiges Soloalbum hat Damon Albarn "Everyday Robots" genannt und so der zunehmenden menschlichen Abstumpfung durch den technologischen Fortschritt gewidmet: Ein tristes Leben, gesteuert durch das Smartphone, Game-Sucht und Entzugserscheinung, wenn mal das Internet lahmt. Albarn hat diese wenig zukunftsfrohe Weltsicht betont karg und minimalistisch vertont, aus dem Rahmen fällt auf der Platte der beschwingte, gute gelaunte und mit Weltmusik betankte Song "Mr.Tembo": Hier besingt Damon Albarn ein Elefantenbaby, das er in einem Zoo in Tansania ins Herz geschlossen hat.