Erstellt am: 18. 4. 2014 - 11:54 Uhr
Die Kaiser Chiefs waren da
Die Briten waren die letzten Tage im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller auf Tour und haben bei FM4 vorbeigeschaut.
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Radio FM4 / Susi Ondrusova
Zugegeben: auch ich habe mich amüsiert über die Abhandlung des Kollegen L'heritier, der über "Coming Home" von den Kaiser Chiefs gesagt hat der Song klinge nach "sieben Bier, zu viel geraucht". Verrisse liest man gerne, hoffentlich genauso gerne, wie wenn man sich auch selber vom Gegenteil überzeugt. Im Falle der Kaiser Chiefs hab ich nichts gegen weltumarmende Pathos-Songs, mir ist die "Brothers in Arms"-Geste gleich lieb wie das "Ruby Ruby"-Geschrei.
Radio FM4 / Susi Ondrusova
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Die Kaiser Chiefs sind eine unterschätzte Band. Mit diesen Worten begrüße ich die Jungs auch zum Interview. Und Ricky Wilson überrascht mich mit seiner Antwort: „It was our fault really. We weren´t working hard enough, we did at the beginning and we did for a while but then we took our foot off the gas for a little bit and we didn’t remember how much we enjoyed it and how much we needed it and how much we couldn’t live without it.”
Bassist Simon Rix legt nach und meint, dass sie einfach wieder ein paar “big songs” haben schreiben müssen. So ein big song ist eben „Coming Home“ oder auch „Bows&Arrows“. Einer der ersten Songs, an dem die Band gearbeitet hat, nachdem Drummer&Hauptsongwriter Nick Hodgson die Band verlassen habe. Ein Song mit dem die Band wieder neues Bandgefühl gewinnen konnte.
Ondrusova
Als „muscular“ wurde der Sound der Kaiser Chiefs in offiziellen Presseinfos angepriesen. Was für ein Wort! Für Ricky Wilson beschreibt es das neu gewonnene Selbstvertrauen im Kaiser Chiefs Universum. Sag Ja zur großen Geste á la „Coming Home“. Sag Ja zu The Voice um die Samstag-Abende mit Tom Jones und Kylie Minogue am Juroren-Tisch zu verbringen. Sag Ja zur Support-Tour mit den Sportfreunden Stiller. Sag Ja zu Stadthallen-Shows. Ich hab genug Lieblingsbands, die ihren Hundeblick perfektioniert haben, es muss auch Platz sein für Spass.
Was die Kaiser Chiefs immer schon konnten ist ihr Publikum anstecken. Ricky Wilson ist einer dieser "natürlichen" Bühnenperformer. Ein Adrenalin-Gummiball, der sich für keine „Jetzt mal alle auf der linken Seite schreien“-Pose zu schade ist. Es ist nicht leicht ein Repertoire aufrechzuerhalten mit dem man die Masse unterhalten kann. Mich haben sie gestern sehr gut unterhalten – im Studio bei der FM4 Acoustic Session und in der Stadthalle am Abend.