Erstellt am: 3. 2. 2014 - 02:34 Uhr
The Seahawks have landed
Vielleicht war der Druck zu groß, der seit zwei Wochen auf Peyton Mannings Schultern lastet. Vielleicht war es die Lautstärke der Seattle-Seahawks-Fans, die zum Missverständnis zwischen dem Denver Broncos Quarterback und Center Manny Ramirez geführt hat.
Nach zwölf Sekunden segelt der Ball über den Kopf eines verwirrten und schockierten Peyton Manning in die Endzone der Broncos. Safety, zwei Punkte für die Seattle Seahawks. Was für ein Auftakt.
Allgemeine Verwirrung versus starker Antrieb
Der Schock sitzt tief bei den Denver Broncos. Und das zieht sich durch die ganze erste Spielhälfte. Denn nach dem Safety und dem Ballverlust beweist Russell Wilson eiserne Nerven und findet in Percy Harvin nicht nur einmal eine exzellente Anspielstation. Ein 30-Yard-Lauf resultiert in einem Fieldgoal und schon steht es nach fünf Minuten 5:0 für Seattle.

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Auch Seahawks-Wide-Reciever Doug Baldwin holt für Russell Wilson viele Yards heraus. Die Folge: ein zweites Fieldgoal und eine 8:0-Führung. Damit nicht genug, wächst der Druck auf Peyton Manning immer mehr. Der Denver Quarterback wirkt extrem unsicher, ihm scheint die Übersicht zu fehlen. Wo Peyton aus der Pocket während der ganzen Saison souverän seine Pässe angebracht hat, wirft er knapp vor Ende des ersten Quarters eine Interception und der Ball gehört den Seahawks.

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Auch das zweite Quarter ist für die Broncos ein Desaster. Marshawn Lynch erzielt mit seinem "beast mode" den ersten Touchdown für die Seahawks und schon ist der Vorsprung auf fünfzehn Punkte angewachsen. Denver scheint auch in den verbleibenden zehn Minuten überhaupt kein Rezept gegen die starke Defensive von Seattle und die schnellen Pässe von Wilson zu haben. Drei Minuten vor der Halbzeit dann das nächste Debakel für Manning: Cliff Avril trifft seinen Wurfarm und Peytons Pass schlingert in die Hände von Malcom Smith und der erläuft den zweiten Touchdown für Seattle. Mit 22 zu 0 müssen die Broncos in die Kabine. Was wird wohl Headcoach Fox zu Manning sagen? Denn gegen die unerwartet klare Überlegenheit der Seattle Seahawks muss er sich etwas einfallen lassen.

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In der zweite Halbzeit geht es weiter…
... mit einem Kickback Return Touchdown der Seattle Seahawks. 29 zu Null. Und das gleich nach einigen Sekunden.
Denver Broncos Offensive schafft es nicht, einen Spielrhythmus zu entwickeln, zu viele Pässe sind zu weit und ungenau geworfen. Und selbst wenn einmal ein guter Wurf bei Demaryius Thomas landet, dann ist Seahawks-Verteidiger Byron Maxwell zur stelle und schlägt Broncos Reciever den Ball aus den Händen. Ein Bild, das schon fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels bezeichnend für die ganze Partie ist.

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Seattle Wide Reciever Jermaine Kearse lässt Ende des dritten Quarters mit seinem Touchdown-Run gleich fünf Broncos mit zwei Pirouetten sehr alt aussehen. Auch wenn Denver mit einem zügigen Drive und mit Demaryius Thomsons Touchdown noch ein Lebenszeichen von sich gibt, spricht die Mimik und Gestik der Broncos schon eine deutliche Sprache. Da hilft nicht einmal mehr eine 2-Point-Conversion, die Köpfe bleiben hängen und die Luft scheint komplett draußen.

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Russell Wilson und seine Seahawks dominieren auch im letzten Viertel das Spiel. Vor allem Percy Harvin und Doug Baldwin, der den letzten Touchdown der Partie auf sein Konto verbuchen kann, zeigen Kraft und Entschlossenheit. Selbst als Seattle-Cornerback Richard Sherman wegen einer Sprunggelenksverletzung das Spielfeld vor Ende verlassen muss, wird bei Stand 43:8 an der Seitenlinie schon der Sieg gefeiert.

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Für Peyton Manning, der Samstagnacht zum fünften Mal zum wertvollsten Spieler der NFL gewählt wurde und dieses Jahr mit den Broncos viele Rekorde gebrochen hat, ist es ein schmerzvoller Abschluss einer großartigen Saison. Das Debakel lag jedoch nicht nur an Mannings Unsicherheit. Denvers Verteidigung hat in der ganzen Saison noch nie ein komplettes Spiel derart schlecht getackelt.

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Pete Carroll und seine Seattle Seahawks haben den Sieg und die erste Super-Bowl-Trophäe mehr als verdient. Nach einer unglaublich starken Saison hat diese Mannschaft sich gegen alle Gegner durchgesetzt und mit ihrem physisch sehr harten Stil durchgesetzt. Russell Wilson hat in seiner zweiten Saison schon das erreicht, was viele in ihrer ganzen Karriere nicht schaffen. Er ist mit seinen Seahawks der world champion geworden.

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