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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

17. 7. 2013 - 14:30

In die Irre geführt

Miss Lead ist das etwas bösartige und britischen Akzent rappende Alter Ego der Wiener Rapperin Yasmo - und auch unser Soundpark Act des Monats Juli.

Es gibt drei interessante Verstörungsmomente auf keep it realistisch, dem Debütalbum der Rapperin/Poetin Yasmo aus Wien. Die drei Momente nämlich, als plötzlich Gast-MC Miss Lead ihre in tiefstem Londoner Akzent gefärbte Stimme erhebt - diese aber trotzdem irgendwie ähnlich klingt wie die der Gastgeberin. Die einfache Lösung: Yasmo und Miss Lead teilen sich einen Körper. Erstere sagt, dass sie in Zweiterer ihre "böse Seite" ausleben kann. Was Zweitere darauf antwortet, ist großteils nicht zitierfähig.

Miss Lead

Auf ihrer ersten eigenen EP "It's Tea Time" erklärt Miss Lead Yasmo einfach so für tot, lässt sie aber am selben Track mit eigener Stimme ihre Wiederauferstehung berappen. Ein interessanter Kunstgriff!

Soundmäßig ist die Platte ganz im aktuellen 808-infizierten Sound des Grime 2.0 gehalten und neben Yasmo gastieren noch P.tah und Ruffian am Mikrofon - noch so eine split personality. Anhören und gratis downloaden lässt sich das gute Ding jedenfalls hier:

Yasmo selbst arbeitet übrigens gerade an ihrem zweiten Album, dass sie sich Ende Oktober selbst zum Geburtstag schenken will. Ob sie Miss Lead diesmal wieder zum Mitrappen einladen wird? Man darf gespannt sein!