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Daniela Derntl

Diggin' Diversity

1. 6. 2013 - 17:32

Wie grün bist du?

Das Tomorrow-Festival versucht das erste Green Festival Österreichs zu sein. Wir haben einige der dort auftretenden Bands gefragt, wie ökologisch nachhaltig sie selber sind?

Die beste Nachricht zuerst: Es hat kaum geregnet. Der zweite Tag des Tomorrow-Festivals war relativ trocken und Frittenbude, Clara Luzia, Sigi Maron, Kaiser Chiefs und Marteria haben für ausgelassene Stimmung gesorgt. Nach dem Kaiser-Chiefs-Konzert erzählt mir ein Besucher mit leuchtenden Augen: "Es war ein saugeiles Konzert. Das Tomorrow-Festival ist das Festival für die Zukunft, denn es heißt ja nicht umsonst so. Das ist ein Festival, das wieder eine Botschaft hat. Für die wird nicht gekämpft, sondern gefeiert."

Das Festival hat einen Fokus auf das Leben in einer gesunden und lebenswerten Umwelt. Deshalb wird großer Wert auf Mülltrennung und
-vermeidung, Stromversorgung mittels Photovoltaik, Bio-Buffets und Shuttle-Bus-Services gelegt. Die nachhaltige Ausrichtung soll aus dem Tomorrow Festival einen Green Event machen, dem auch das österreichische Umweltzeichen verliehen wird.

Christoph Liebentritt

Ist das Anliegen des Festivals auch bei den Bands angekommen?

Wie schaut es mit ihrem ökologischen Bewusstsein aus?

Wir haben nachgefragt:

Christoph Liebentritt

Der Nino aus Wien

"Ich hab kein Auto. Ich fahr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist umweltfreundlicher als Autos. Und meine Zigarettenstummel werfe ich nicht auf den Boden, sondern in den Mistkübel. Aber ich muss ja zugeben, ich mag ja dreckige Städte. Rein ästhetisch jetzt. Ich weiß schon, dass das nicht gut ist für die Umwelt. Zum Beispiel in Mazedonien oder so. Dort wird alles auf die Straße geworfen. Ich hab viele Fotos vom Müll gemacht. Aber man kann auch alles zu Kunst machen, nicht wahr? Das ist so eine kleine perverse Veranlagung, dass ich Müll eigentlich schön find. Aber natürlich sollen die sich auch in Mazedonien zusammen reißen, sonst steht die schöne Natur dort vor dem Aus. Aber das Meer ist ja überhaupt die größte Mülltonne der Welt. Und die dreht sich dann und das sind so Plastikwirbel. Das finde ich furchtbar."

Christioph Liebentritt

Christoph & Lollo

"Ich wasche mir die Hände immer mit kaltem Wasser, das verbraucht weniger Energie. Müll trennen hat sich auch voll durchgesetzt. Da kann man jetzt nicht mehr die Grenze ziehen zwischen Umweltschützern und Arschlöchern. Denn Mülltrennen tut ja jeder. Alleine aus Obrigkeitsgläubigkeit. Ich bin aber auch begeisterter Altölsammler. Ich mache das sehr gerne. Unsere Band T-Shirts haben wir auf Bio-Baumwolle umgestellt. Und dann wollten wir über korrekt sein und das auch mit Fair-Trade-Bio-Baumwolle machen und dann sind wir aber drauf gekommen, dass das völlig unleistbar ist. Dann haben wir es bleiben lassen."

Christoph Liebentritt

Kaiser Chiefs

"We do the basic things like recycling. Every house in England has got the green or brown bins. It´s actually more difficult not to recyle. There are signs to recycle glass bottles everywhere. I try to do that as much as I can. I find myself at home with packaging like Whoa! I can recyle this, I can recycle that. And actually, you find what you throw away very little and most things in the house can be recycled. Even with items of furniture and such things. I am very aware of those things and generally, people are more aware of it like five, ten years ago."

Christoph Liebentritt