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Simon Welebil

Abenteuer im Kopf, drinnen, draußen und im Netz

14. 8. 2012 - 06:30

"Da wird gekratzt und geschrien"

FM4 Draußen lädt österreichische Bands zum Sporteln ein. Clara Luzia wählten: Basketball.

Was machen Bands häufig gemeinsam? Musik. Was machen Bands selten gemeinsam? Sport. Dieser Erkenntnis musste ich mich diesen Sommer des öfteren beugen, am Beispiel Clara Luzia wird das besonders deutlich. Gefragt nach einer Sportart, die sie sich beim Sporteln mit FM4 Draußen aussuchen würden, bietet Bandleaderin Clara Basketball oder Badminton an, Cellistin Heidi Klettern, Slacklinen oder Radfahren und Schlagzeugerin Ines würde gerne Longboard-Fahren. Sportstudent Max macht wohl alles, ist aber auf Urlaub. Die Bandleaderin legt sich schließlich auf Basketball fest, was schließlich von allen akzeptiert wird.

Ines auf ihrem Longboard

FM4/Simon Welebil

Ines kommt mit dem Longboard.

Zwar kommt Ines dann erst recht mit dem Longboard und Heidi hat gerade eine Schulteroperation hinter sich und kann deshalb ihren Arm nicht wirklich anheben, aber alle jagen dem Ball nach.

Basketball, meint Clara, sei schon in der Schule die einzige Teamsportart gewesen, in der sie ansatzweise Talent gehabt hätte, und seit einiger Zeit spielt sie wieder in einer Mannschaft.

Clara entspricht nicht wirklich dem Basketball-Stereotyp. Sie ist weder besonders groß noch besonders kräftig, dafür kann sie ganz gut werfen, und ist auch schnell auf den Beinen, obwohl das nach Eigenaussage nur ein paar Sekunden anhält. Heidi hätte die Größe für Basketball, ist aber eher Individualsportlerin und Ines hat aus ihrer Schulzeit zumindest eine vorbildliche Wurfhaltung ins Erwachsenenalter hinübergerettet.

Straffe Organisation vs. Schweinehund

Heidi schlägt ein einarmiges Rad

FM4/Simon Welebil

Heidi schlägt ein einarmiges Rad.

So unterschiedlich die Basketballtalente der einzelnen Bandmitglieder, so unterschiedlich ist auch ihr Zugang zum Sport allgemein. Ines integriert den Sport in ihren Alltag, legt alle Strecken in Wien per Rad oder Longboard zurück und redet schon seit Jahren davon, endlich zu Laufen anzufangen. Heidi ist komplett durchstrukturiert und nimmt sogar Überstunden am Vortag in Kauf, um es rechtzeitig zu ihren Turnstunden zu schaffen. Beim Turnen, dem sie trotz unzähliger Verletzungen treu geblieben ist, hat sie übrigens auch Max kennengelernt und ihn zur Band geholt. Die beiden machen oft zusammen Sport, was sie dann irgendwie wieder zur sportlichen Band macht.

Clara könne nie so diszipliniert sein wie Heidi, sagt, sie. "Wenn ich zu faul bin bin ich zu faul und dann gehe ich nicht Basketball spielen." Aber wenn sie sich nicht bewege, werde sie grantig, und sie habe sich die letzten 15 Jahre nicht viel bewegt. Und auch jetzt muss sie dazu jedes Mal einen Riesen-Schweinehund überwinden.

Ines im Wurf, Clara und Heidi stehen abseits

FM4/Simon Welebil

"Es wird gekratzt und geschrien"

In Claras Basketballfrauschaft sind alle ziemlich motiviert und in Matches kommt der Ehrgeiz durch, erzählt sie. "Nur so das Ballerl herumschupfen ist mir zu fad", und bei den Matches geht es selten ohne Gekratze und Geschrei zu.

Clara Luzia wirft über Ines

FM4/Simon Welebil

Verletzungen gehören da fast zum Alltag, und mit einem Grinsen im Gesicht fügt sie noch hinzu "es geht sehr hart zur Sache, deshalb dürfen auch keine Buben mitspielen, die wären sofort platt!", und wirft den Ball über mich hinweg.

"Schritte!" und "Foul!", sind die häufigsten Ausrufe, die diesen Nachmittag auf meinem Aufnahmegerät zu hören sind. Man merkt jeder einzelnen den Ehrgeiz an. Heidi möchte jede Sportart, die sie beginnt - und das sind einige - super können und Ines meint, sie möchte überall die Beste sein, was auch im Sport gilt. Als Jugendliche ist sie einmal Vizelandesmeisterin im Einzelvoltigieren gewesen, aber weil das im kleinen Burgenland war, bringt ihr das nur Lacher ein.

Teamgefühl

FM4 Draußen lädt österreichische Bands zum Sporteln ein. Clara Luzia wählten: Basketball. Zu hören ist das ganze dann am Dienstag, 14. August, in FM4 Connected (15-19 Uhr)

Clara erzählt, dass es nicht nur die Matches sind, die Basketball für sie so interessant machen, sondern auch der soziale Aspekt, der den Teamsport so schön macht: das Zusammensitzen nach dem Training oder gemeinsam was Trinken zu gehen.

Damit schließen auch wir unser Spiel ab und beim Auftanken der Elektrolyte erzählt mir die Band, dass ihr neues Album "We are fish" bereits fertig ist, aber erst im nächsten Jahr erscheinen wird. Denn davor versuchen sie noch auf dem internationalen Musikmarkt Fuß zu fassen, mit einem Best-of-Album aus den bisherigen Platten.

Gruppenfoto der Band, Heidi hält den Ball hoch und Clara will ihn wegschlagen.

FM4/Simon Welebil

Demnächst bei "FM4 Draußen lädt österreichische Bands zum Sporteln ein": Fußballspielen mit Auf Pomali.