Erstellt am: 13. 6. 2012 - 05:10 Uhr
Ready, Steady …
Alle Jahre wieder treffen sich extrem euphorische oder leicht verrückte Menschen, so genau lässt sich das nicht bei allen definieren, in Oceanside, Kalifornien, um eben mal nach Annapolis in Maryland zu radeln.
Rund 5.000 Kilometer, 30.000 Höhenmeter, Temperaturen von -3 bis 50 Grad, vier Zeitzonen, 14 Bundesstaaten - das alles in maximal zwölf Tagen und zwölf Stunden. Race Across America (RAAM) nennt sich das unglaubliche Radrennen, das als das härteste und längste der Welt gilt.
Race Across America 2009 auf FM4
Der Grazer Christoph Strasser hat 2009 erstmals beim RAAM teilgenommen. Damals endete das Rennen für ihn in der Intensivstation des Krankenhauses in Kansas.
2011 hat er erneut dieser Herausforderung gestellt - und in einer unglaublichen Zeit gewonnen. Er brauchte nur 8 Tage, 8 Stunden und 6 Minuten.. (Das drittbeste Ergebnis in der RAAM-Geschichte)

(c) Pletz | michipletz.com
Natürlich ist der 30jährige auch 2012 wieder mit dabei.
Ende Oktober 2011 hat er mit den Vorbereitungen begonnen und seither ca. 24.000 Kilometer am Rad hinter sich gebracht, das ist gut 34 Mal die Strecke von Wien nach Bregenz. Die Einheiten am Heimtrainer sind dabei nicht einberechnet.
Vor knapp fünf Wochen, am 10. Mai hat Christoph Strasser noch beim Race Around Slovenia mitgemacht. Und gewonnen. 1188 Kilometer in 40 Stunden und acht Minuten. Das sei eine gute "Einstimmung" gewesen, meint er bescheiden und ist voller Zuversicht, was das RAAM 2012 angeht.
Race Across America 2011 auf FM4
Er fährt wieder (1)
Er fährt ... und fährt. (2)
kein Anderer und führt immer noch. (3)
Den Druck des Siegers spürt er nicht, im Gegenteil, er sei noch nie so entspannt gewesen. "Meinen ersten Platz von 2011 kann mir niemand mehr nehmen, ich habe ein großes Lebensziel erreicht und mache aus dem Grund weiter, weil es das schönste ist was ich mir im Leben vorstellen kann. Täglich aufzustehen und zu wissen, dass ich meinen Traum leben kann - was gibt es besseres?" Er müsse nichts mehr beweisen, sondern fahre nur, weil er es gern tue.
"Es gibt andere Fahrer, die sagen sie müssen das RAAM endlich mal gewinnen, damit sie dann ihre Karriere endlich beenden können. Das ist Druck!"

(c) Karelly | Lupispuma.com
... Go!
Das RAAM 2012 startet für die Solofahrer am 13. Juni um 12 Uhr in Oceanside (21 Uhr MEZ).
Christoph Strasser fährt wieder mit seiner Nummer 377.
Neben ihm nehmen noch zwei Österreicher die Herausforderung an:
Wolfgang Mader, der 47 jährige Tiroler fährt heuer erstmals mit - Startnummer 435.
Und der Bad Ischler Gerhard Gulewicz, Nr. 316, der bereits sieben Mal beim RAAM teilgenommen hat und sowohl 2009 als auch 2010 jeweils Zweiter wurde.
Mein Lieblingsteam: Die "Forever Young Pac Masters". Zwei der Haudegen sind 80 Jahre alt, die beiden Jungspunde erst 78. Rock'n'Roll.
Wir halten euch auf dem Laufenden ...