Erstellt am: 25. 7. 2011 - 13:35 Uhr
Die vertrauten Gesichter Borneos
Ich habe irgendwo gelesen, dass die einprägsamsten Fotos (also - wörtlich gemeint - jene, die sich unserem Gedächtnis am besten einprägen) die Fotos anderer Menschen seien. Es spiele keine Rolle, wie unglaublich dein Foto eines doppelten Regenbogens war, es werde niemals so unvergesslich sein wie das Foto eines Menschen.

Johnny Bliss, 2011
Wie auch immer, ich möchte dem mein eigene, persönliche Ergänzung hinzufügen: Lass uns statt Menschen Humanoide sagen. Nein, das ist auch nicht ganz richtig – zum Beispiel kann uns ein Macaque-Affe recht ähnlich sehen, aber wenn du ihm in die Augen starrst, wirst du ein einfaches Tier zurückstarren sehen.

Johnny Bliss, 2011
(1) Ohne die besagte Katze zu kennen allerdings.
Ich denke, ich muss noch ein wenig genauer sein: Menschen, Orang Utans und vielleicht einige andere Menschenaffen sind Wesen, die dir als gleichwertiges Wesen in die Augen blicken - mehr als ein anderes bewusstes Lebewesen, und nicht so verschieden von denen, die wir schon unser ganzes Leben kennen. Oder um es anders auszudrücken: Wenn du ein Wesen ansehen und den Drang verspüren kannst, zu nicken und "Servus" zu sagen, dann besteht eine gute Chance, dass du dich an sein Gesicht und bestimmte Wesenszüge länger erinnern wirst, als beispielsweise an eine Katze (1), und sie werden zeitlos sein in all deinen unvergesslichen Fotoalben.
(2) Die übrigend die drittgrößte Insel der Welt ist - ausser man zählt Australien dazu. In diesem Fall ist es die viertgrößte Insel, nach dem benachbarten Papua und Grönland.
Mitten im Februar habe ich diese Theorie unwissentlich getestet, als ich mit meinem guten Freund Roman und seiner Mutter in die Dichte des Dschungels der Insel Borneo an der südwestliche Küste Indonesiens gereist bin. Wir starteten allerdings mitten in der Nacht von der südöstlich gelegenen Küstenstadt Banjarmasin.
Nachdem ich endlich mein Gepäck erhalten hatte und durch das lasche (man könnte fast sagen: nicht vorhandene) Security-Gate gegangen war, freundete Roman sich bereits mit einer ortsansässigen Frau an, die gut Englisch sprach und einverstanden war, mit uns ein Taxi in die Stadt zu teilen, um uns die "Touristenpreise" und somit je einen Euro oder was auch immer zu ersparen. (3)
(3) Das geschieht nach einer Weile. Du beginnst, in der örtlichen Währung zu denken und feilschst um 50 Cent, als wäre das eine Menge Geld.

Johnny Bliss, 2011
Das war insofern sehr gut, weil wir kurz darauf bemerkten, dass fast alle Hotelzimmer in der gesamten Stadt besetzt waren. Es blieben gerade zwei Hotels übrig – ein "teures" (nicht wirklich) im westlichen Stil mit Klimaanlage und Fernsehen, und die Drei-Euro-Option, die nichts bot als nackte Matratzen und viele Moskitos.
Natürlich wirft das die Frage auf: Wer zur Hölle nimmt sich all diese Hotelzimmer? Banjarmassin zur Regenzeit ist nicht gerade Paris, oder? Wir sitzen in Österreich nicht auf unseren Terassen und sagen: „Oh Mann, im Februar möchte ich nach Banjarmassin fliegen!“ ... es existiert einfach nicht auf unserem persönlichen Radar.
Die Antwort - wenn es nach unserer neuen Freundin im Taxi geht – ist, dass die ortsansässigen Jugendlichen, die fast alle mit ihren Großfamilien in sehr kleinen Häusern leben, diese Hotelzimmer übers Wochenende mieten, wenn sie ohne Mama und Papa (und all den Geschwistern) ausgehen und feiern wollen.
Das ist verständlich, aber es ließ uns Touristen in der ersten Nacht – die zufällig an einem Freitag war – in Räumen schlafen, die so armselig waren, dass nicht einmal die Ortsansässigen sie wollten.
Wie auch immer, wir waren alle müde und beschwerten uns nicht, sondern warfen unser Gepäck in die Zimmer, schalteten die Lichter ab und versteckten uns schwitzend in unseren Schlafsäcken, während die Moskitos nach Wegen in unsere Venen suchten. Ich sagte zu mir selbst: „Oh Gott, wo bin ich da hineingeraten?“, während ich in den Schlaf versank.
Zum Glück war Borneo ab diesem Zeitpunkt großartig.
Tag eins: Banjarmasin
(4) Ich habe an sich nichts dagegen, wenn es ein wenig wilder zugeht. Aber ich bevorzuge es auch, von Wanzen und tropischen Krankheiten verschont zu bleiben.
Nach dem sehr köstlichen Bananenbrot zum Frühstück gingen wir schnurstracks zu dem ultratouristischen westlichen Hotel mit Toiletten, Klimaanlage und Matratzen, die nicht so aussahen, als wäre jemand darin ermordet worden. (4)
Mittlerweile machte das Gerücht die Runde, dass ein paar neue Fremdlinge in der Stadt seien. Einer nach dem anderen wurden wir von selbsternannten Guides angesprochen, von denen einige im Lonely Planet empfohlen wurden, während andere jegliche Glaubwürdigkeit vermissen ließen und nur nach unserem Geld aus zu sein schienen.

Johnny Bliss, 2011
Nach Gesprächen mit zweien der glaubwürdigeren Fremdenführer entstand in unserem Köpfen ein eher bizarres Konzept: Außer einem (vermutlich) russischen Mädchen und einem amerikanischen Mann könnten wir buchstäblich die einzigen Fremden in dieser Stadt von 600.000 Menschen sein.
Oder vielleicht war das nur die Geschichte, die sie uns weismachen wollten, um ihre Situation als Fremdenführer etwas verzeifelter darzustellen. Wir sahen niemand anderen, zumindest in dieser Phase der Reise, also werden wir es wahrscheinlich nie erfahren.
Unseren Flug in das Dorf beim Port Kumai hatten wir über einen ortsansässigen Reiseagenten für den frühen Morgen des nächsten Tages gebucht; dadurch hatten wir etwas Zeit totzuschlagen. Wir spazierten ein bißchen in der Stadt herum, knabberten an köstlichen Spezialitäten der Gegend, gingen in ein großartiges Internet-Café (siehe unten) und ich kaufte mir ein paar billige neue Schuhe, die nach drei Tagen auseinanderfallen würden. Es war ziemlich heiss draussen, wir waren sehr lethargisch und wir wurden zunehmend ärgerlich über einen bestimmten Fremdenführer, der uns verfolgte und darauf bestand, dass wir nach unserer Ankunft mit seinem Tourveranstalter, der ein Boot hatte, in Kontakt treten sollten.

Johnny Bliss, 2011
Wir gingen zum Abendessen in ein kleines, aber bezauberndes „westliches“ Restaurant - und dann früh ins Bett. Ich posierte mit dem Chicken-Man-Maskottchen des Restaurants.

Johnny Bliss, 2011
Tag Zwei: Port Kumai
Ich erinnere mich nur wenig an die Fahrt zum Flughafen.
Der Morgen: nicht mein Ding. Alles was ich mir vom Flughafen gemerkt habe ist, dass der Sicherheitseamte, der mein Gepäck scannte, breit lächelte und ein Namensschild trug, auf dem „Sooperman“ stand. Ich könnte mich heute noch ohrfeigen, dass ich kein Foto gemacht habe.

Johnny Bliss, 2011
Wir landeten ohne Zwischenfälle bei Port Kumai. Der Tourveranstalter unseres freundlichen Reiseführers war allerdings von unserer Ankunft informiert worden und traf uns auf dem Flughafen. Er war so enthusiastisch, dass er uns sogar in seinem eigenen Taxi direkt zu seinem Zuhause führte.
Dummerweise kann ich mich nicht an seinen Namen erinnern, aber er wurde positiv im Lonely Planet erwähnt, also dachten wir, dass wir uns sein Angebot anhören könnten.
(5) Für Hausboot, Passierschein, Guide, Koch und Steuermann.
Um es kurz zu machen: Alles sah gut aus – außer, dass der Preis, den er uns bei der Ankunft anbot drei mal so hoch war wie der Preis in unserer Reiselektüre. Unser neuer Freund erklärte uns, dass dies wegen der hohen Benzinpreise so sei, aber wir entschieden uns dafür, ins Dorf zu gehen um zu sehen, was wir dort fanden.
Überraschung! Die erste Firma für Bootfahrten durch den Dschungel und die Flüsse des Tanjung Puting National Park, die wir kontaktierten, bot mehr Services für weniger Geld. Das Boot sah fast genauso aus wie das erste, vielleicht sogar ein bißchen schöner. Gekauft!

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Tage drei bis sechs: Tanjung National Park
Früh am nächsten Morgen legten wir in unserem brandneuen Boot ab, komplett mit einem fachmännischen Koch, einem Fahrer, einem freundlichen (aber nicht aufdringlichen) Fremdenführer und sehr nettem Wetter. Das Wasser war von Anfang an recht sauber und blau und der Anblick von Kumai beim Ablegen einfach fantastisch.
Einen kleinen Schock erlebten wir ungefähr nach zehn Stunden. An einer bestimmten Stelle, von einem Augenblick zum nächsten, gab es eine unsichtbare Linie, ab der das Wasser aufhörte, sauber und blau zu sein; stattdessen bekam es die Farbe von Kaffee mit Milch. Wir fragten unseren Guide, warum das so sei, und er sagte etwas über einen Industrieunfall, Abwasser, Vergiftung. Bis heute ist die Sache ein Mysterium für mich. Eines Tages würde ich gern herausfinden, was dort passiert ist.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Es würde nicht die letzte starke Veränderung der Wasserfarbe sein. Zuerst verengte sich der See in einen Fluss, auf beiden Seiten von dickem Gebüsch umgeben, wodurch unsere Fahrtstrecke ziemlich eindeutig wurde. Nachdem wir an einer Ranger-Station vorbeigefahren waren und unsere neu erworbenen Passierscheine vorgewiesen hatten, fuhren wir durch eine Kurve im Fluss, in der das Wasser plötzlich schwarz wurde. Das war anscheinend eine gute Sache.
„Jetzt könnt ihr wieder eine Dusche nehmen“, sagte unser Guide Joe. Weil das Duschwasser direkt aus dem Fluss kam, würde das kaffeefarbene Wasser offensichtlich sehr, sehr schlecht sein, während das schwarze Wasser natürlich und gesund war.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Ich kann mir nur vorstellen, wie es wohl für all die Fische, Affen un Krokodile sein muss, die die Bedeutung des Wortes „Industrieunfall“ nicht verstehen, aber trotzdem jeden Tag in so einer Umwelt leben müssen.

Johnny Bliss, 2011
Wir erhaschten Blicke von Säugetieren, die von Baum zu Baum sprangen. An einer Stelle, in einem besonders hohen Baum, sahen wir endlich einen Orang Utan über uns. Er war zwar sehr weit weg, aber meine Kamera hat einen guten Zoom und ich schaffte es, ein besseres Bild einzufangen, als ich tatsächlich mit freiem Auge sehen konnte.

Johnny Bliss, 2011
Atemberaubende, bunte Vögel erschienen in immer kürzerem Abstand. Sie flogen vorbei, während wir auf dem Deck saßen und sie in sprachloser Bewunderung beobachteten.

Johnny Bliss, 2011
Schließlich kamen wir in Camp Leakey an, das 1971 von einem Kanadier (!) namens Dr. Biruté Mary Galdikas gegründet worden war. Ich werde hier nicht ihre Lebensgeschichte von der Website orangutan.org nachäffen (Wortspiel unbeabsichtigt), sondern nur soviel sagen: Falls dich meine ungebildeten Schwärmereien in irgendeiner Weise inspirieren, mehr herausfinden zu wollen, dann ist die Website sehr informativ.

Johnny Bliss, 2011
Unser Fremdenführer hatte mittlerweile versprochen, uns auf eine Wanderung durch den Dschungel mitzunehmen.
Es gibt dort so viele Dinge zu sehen, die man als Laie einfach nicht versteht. Das macht es ein wenig frustrierend, eine Webstory zu schreiben.
An einem Punkt unserer Wanderung gab uns Joe ein paar lange Holzpflöcke in Bleistiftform, mit einem Loch an einem Ende (siehe oben). Er sagte uns wir sollten daraus trinken. Die Flüssigkeit, die wir darin fanden - sie schmeckte ziemlich nach Wasser – ist als Regenwald-Medizin bekannt, zur Einnahme bei Magenverstimmungen.

Johnny Bliss, 2011
Weniger angenehm war, dass Roman und seine Mutter dann entdeckten, dass sich Blutegal an ihren Knöcheln und Beinen festgesaugt hatten. Aus irgendeinem Grund, vielleicht weil ich hinter dem Rest der Gruppe gegangen war, blieb ich von einer persönlichen Bekanntschaft mit den Blutegeln verschont.

Johnny Bliss, 2011
Eine Sache ist seltsam am Dschungel: Er ist in vieler Hinsicht wie jeder andere Wald, überall, auf irgendeine Weise. Es gab lange Phasen während unserer Wanderung, in denen ich fast glauben hätte können, ich wäre im Wienerwald – abgesehen von der Hitze und einigen seltsamen Geräuschen. Aber dann würde ich um eine Ecke biegen und einen seltsamen Baum sehen, dessen Wurzeln in der Luft hingen, oder ein gigantischer Schmetterling würde an mir vorbeiflattern, und ich sagte: Verdammt! Der Wienerwald ist high.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Jetzt gelangen wir zum Punkt, an dem ich es nicht länger hinauszögern kann:
Es ist Zeit für ein paar Affen.
Unsere erste richtige Begegnung mit einem Orang Utan – ich meine eine richtig nahe Begegnung – war gleich neben dem Eingang zum Camp Leakey. Wir hatten eher uninteressiert ein paar Wildschweine beobachtet, als plötzlich dieses rötlich schimmernde Wesen graziös einen Baum fast bis an den Grund heruntertanzte und ein paar Bananen von der Hinterseite eines Trucks stibitzte. Es warf uns einen schiefen Biick zu und machte dann weiter.

Johnny Bliss, 2011
Danach war es so, als wären sie immer bei uns. Überall wo wir hinsahen waren sie; sie hingen auf ein paar Ästen mit ihren Kindern herum oder gaben sich vertrauensselig mit den Rangern ab, die sie fütterten. Oder sie hatten einfach stille Konversationen untereinander, einzig durch ihre Augen und ihre Körpersprache.
Was ist so besonders daran, die Orang Utans zu beobachten? Es ist sehr leicht, sie zu vermenschlichen, weil jede ihrer Bewegungen so ist, als würde man den graziösesten Ballettänzer des Planeten beobachten, zumindest in den Bäumen. Auf dem Boden scheinen alle Zauberkräfte sie zu verlassen und sie würden plötzlich fast so plump erscheinen wie wir.

Johnny Bliss, 2011
Manchmal würden uns einige beobachten, als wären wir Tiere im Zoo. Aber im großen und ganzen muss ich feststellen, dass sie Distanz bewahrten. Allerdings ist das eine unzulässige Verallgemeinerung. Jeder Orang Utan hat seine eigene Attitüde, seinen eigenen Zugang und seine eigene Philopsophie gegenüber Menschen. Unser Guide versuchte, uns vorzustellen Princess (ich glaube, das war ihr Name) – sie konnte Maschinen bedienen und mit Zeichensprache kommunizieren, aber sie war nicht an uns interessiert.
Eine anfängliche Enttäuschung war, dass Tom, der König der Orang Utans, nirgends zu sehen war. Aber wir hatten Zeit. Es war ein langer Tag gewesen.

Johnny Bliss, 2011
Die Nächste im Dschungel sind wirklich etwas Besonderes. Die Musik all der Insekten, die Paarungslieder singen, ist genau so wie ich sie mir immer vorgestellt habe: Eine laute Komposition aus vielen verschiedenen Stimmen, aber tatsächlich doch nicht so laut.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Wir würden draussen auf dem Deck sitzen und unter dem Mond philosophieren, das übrige Licht nur von Kerzen oder den Glühwürmchen. Der Mond war jedenfalls sehr hell.
In der zweiten oder dritten Nacht hatte ich einen Wachtraum, in dem ich sicher war, dass ein Macaque-Affe (einer der lästigen kleinen) aufs Deck gekommen war, mich anfauchte und ansprang. Ich wachte schreiend auf und riss damit unabsichtlich die ganze Crew aus dem Schlaf.

Johnny Bliss, 2011
Wir sahen auch einige andere Affenarten. Die bei weitem seltsamste war der Proboscis-Affe, der so aussah, als käme er von einem anderen Planeten oder vielleicht aus einem Dr.-Seuss-Buch. Immer wenn ich welche sah, saßen sie auf ihren Hinterbacken irgendwo in einem Baum und starrten in die Dunkelheit. Sie waren bei weitem die stillstehendsten und unsozialsten Affen, und deshalb auch die mysteriösesten.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
An unserem letzten Tag im Dschungel bekamen wir einen unerwarteten und seltsamen Besuch erstattet: Von König Tom. Er tauchte plötzlich und mit zahlreichen seiner Untertanen auf, ging geradewegs zur Anlegestelle und direkt auf unser Boot.
Joe sagte uns, dass wir uns glücklich schätzen könnten. Tom tue das normalerweise nicht.

Johnny Bliss, 2011
Was Tom angeht: Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber mein erster Gedanke war „King Kong“! Er ist wirklich so groß und er hat das Auftreten eines Königs – mitunter auch recht verärgert über all die Fotografierei. Schließlich hatte er genug und verzog sich unter die Anlagestelle.

Johnny Bliss, 2011
Eine von Toms Freundinnen allerdings war ziemlich neugierig auf uns alle, und ein französischer Tourist, den wir zuvor getroffen hatten, bekam ein bißchen mehr als er sich erhofft hatte, weil er ihr beim Fotografieren zu nahe kam.

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011

Johnny Bliss, 2011
Die alte Freundin posierte mit uns, alberte mit Joe herum und schien völlig entspannt zu sein, sogar amüsiert. Ich fragte mich ob da ein Funkeln in ihren Augen war. Ich hatte nicht das Gefühl, mit einem wilden, unberechenbaren Tier herumzuhängen. Ich fühlte, dass wir einander sehr viel ähnlicher waren. Vielleicht bin ich nur naiv.
Als wir wegfuhren, konnte ich dem Drang, zum Abschied zu winken, nicht widerstehen.

Johnny Bliss, 2011