Erstellt am: 11. 9. 2011 - 13:39 Uhr
Different World Of Music
Es vor langer Zeit, als sich drei mutige Jungs in der Schule näher kennen lernten. Sie sprachen über Musik und bald war die Idee geboren, eine Band zu gründen. Fortan spielten sie fröhlich und glücklich bis in an ihr Lebensende.
Der FM4 Soundpark im Radio: Jede Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag von 1 bis 6 Uhr früh. Nach der Sendung 7 Tage lang online zu hören als Stream on demand.
Man kennt sie ja, die stereotypen Bandbiographien. Auch, wenn sie vielleicht nicht ganz so märchenhaft geschildert werden. Und auch bei Interviews bekommt man das Gefühl, bei vielen solchen Bands stehe allein das Ziel im Vordergrund, auf einer großen Bühne zu stehen. Oder den perfekten Popsong zu schreiben. Oder zumindest nach einem Gig das Hotelzimmer zu verwüsten, ohne nachher zur Verantwortung gezogen zu werden. Aber es gibt auch Künstler, die ganz andere Dinge in den Vordergrund stellen. Und für die wird in der heuten (10.10. 2011) FM4 Soundpark Ausgabe etwas Platz eingeräumt.
Die gebrochenen Knochen von He-Man
Wenn man auf die Myspace-Site von Die Eternias klickt, dann stieren einem plötzlich weiße Einhörner entgegen, die von einem Aschenputtel-ähnlichen Mädchen gefüttert werden. Dahinter glänzt in der Ferne ein prächtiges Märchenschloss im Schein des übermächtigen Vollmonds.

Die Eternias
An dieser Stelle ist es wichtig, sich nicht gleich verunsichern zu lassen, sondern den ersten Song "Broken Bones" der Playlist anzuklicken. Denn dann schunkelt sich ein schön-schräger Indiesong in die Gehörgänge, der sich nur schwer einordnen lässt. Neben dem Label "Rock-Postpunk-Garagenkollektiv" hat die Band bei ihrer Genrebezeichnung die Schlagworte "Keltisch / Kinder / Thrash" hinzugefügt, wobei man hier das verschmitzte, schelmische Lächeln des Frontmanns Tagedieb förmlich sehen kann.
Die Eternias spielen auf gewitzte Weise mit musikalischen Klischees und integrieren theatralische Elemente in ihre Live-Show. Bestes Beispiel hierfür ist das Video zu "Meat Song", einem rauen, rumpeligen Rocksong, der sich nahe an eine Tom Waits Ballade schmiegt, bis er gegen Ende sich doch noch zu einem lärmigen Punkstück aufschwingt.
Sänger Tagedieb, Sängerin und Gitarristin Lolita de la grande catedral, Schlagzeuger Emozione por favor (Schlagzeug) Basist Weck de provence haben erst vor Kurzem auf Seayou Records eine EP veröffentlicht, die passender Weise von Sir Tralala produziert wurde. Darauf steigen die Eternias nicht nur musikalisch in düstere, märchenhafte Gefilde ab. Die tragischen Figuren, die in den Texten im Vordergrund stehen, verzerrte Übertreibungen alltäglicher Beobachtungen. Die Eternias können in ihren Songs von betrunkenen Piraten bis zu feuerspeienden Gartenzwergen beinahe alles dazu instrumentalisieren, um Shakespeare-hafte Dramen zu erzählen. Und genau das macht den Reiz dieser eigenwilligen Band aus.
Wir hören uns in dieser nebligen Nacht mit Tagedieb und Lolita de la grande catedral durch ihre EP, streuen ein paar alte Songs dazwischen und lassen uns erklären, warum gerade der Planet von He-Man die Heimat dieser verkleidungskünstlerischen Rockband ist.
Slip in to my world of authenticity
Viele Jahre hat er sich von dem Proberaum einer Band zum Proberaum einer anderen Band geschleppt. Immer wieder stand die musikalische Arbeit ganz im Zeichen des Überlebenskampfs des Zusammenhalts einer Gruppe von Menschen, die nicht selten verschiedene Ziele vor Augen hatten.

Georg Viktor Emmanuel
So hat sich Georg Viktor Emmanuel dazu entschlossen, alleine seine Visionen zu verwirklichen, die eben nicht nur der musikalischen Selbstverwirklichung folgen. Ganz im Gegenteil. Sein Ausgangspunkt, oder besser formuliert das hinter seiner Musik liegende Konzept, ist die Authentizität. Jedoch nicht jene, die auf musikjournalistischer Ebene oft diskutiert und dann schließlich immer wieder naserümpfend und mit verächtlichem Blick als kompletter Unsinn abgetan wird. Georg geht es um Authentizität auf zwischenmenschlicher Ebene. Für seinen ersten Songs hat er mit seinem Freund Mike Murnau ein Video gedreht, in dem Georg - ganz nach dem free-hugs Prinzip - in Wien einfach Leute umarmen möchte. Ganz ohne Schild, ohne "Warnhinweis" handelte er sich so nicht nur freundliche Gesten ein.
Musik im öffentlichen Raum, ganz nach dieser Idee richtete sich dann auch das weite Video zu dem Song "">Dig It". Eine Flashmob-artige Breakdance-Performance an einem Einkausfssamstag in der Wiener Kärntnerstraße. Ohne Drehgenehmigung und mit viel Improvisation versteht sich. Die kleine, zweiteilige Ute Hölzl