Erstellt am: 22. 7. 2011 - 14:06 Uhr
FM4 Jugendzimmer Spezial - Fünf RadioReisen
Mit dem Radio reisen
Ein geheimer Ort in den Hügeln von Sarajevo, die Metro im Herzen von Moskau, die Band Laibach nach einem Konzert in Zagreb, mit dem Fahrrad durch die Straßen von Tokio.
An fünf Freitagen von 22. Juli bis 26. August reisen Elisabeth Scharang und Claus Pirschner in Eigenregie oder als Beifahrerin durch die Welt. Sie fragen nach. Sie hören zu. Sie entdecken Neues und sind verwundert über Altes. Und manchmal verlassen sie dafür nicht einmal das Studio.
RadioReise eins
Mit dem Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger durch Tokio.
RadioReise zwei
Zwanzig Jahre nach Kriegsbeginn. Eine Reise nach Zagreb, Beograd und Zrenjanin.
RadioReise drei
Ein Besuch in Pristina - der Hauptstadt des jüngsten Staates Europas, des Kosovo.
Früher gab es wenige Menschen, die über die Meere gefahren sind oder mit der Kutsche die Länder durchquert haben. Nachdem sie von ihren Reisen zurückgekehrt sind, haben sie erzählt: von fremden Gerüchen und Farben, von unbekannten Meeren und Völkern, von wilden Tieren und Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Ihre Zuhörer sind mitgereist; in Gedanken und ihrer Fantasie. Wie einfach diese Fantasiereisen anzutreten sind, sofern man sich dem richtigen Reiseleiter anvertraut, habe ich mit Edgar Honetschläger erlebt. Er hat sich in die japanische Kultur verliebt und ist in ein Land eingetaucht, in dem man als Europäer immer ein Fremder sein wird. Sein jahrelange Wahlheimat Tokio mit ihren 35 Millionen Menschen ist das erste Ziel unserer RadioReise, die wir im Jugendzimmer an den nächsten Freitagen unternehmen.
Mit über 127 Millionen Einwohnern liegt Japan an der zehnten Stelle der bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Wenn man sich also durch das dicht besiedelte Stadtgebiet von Tokio bewegt, dann bedarf das großer Höflichkeit und Respekt vor den anderen neben dir. Soviele Menschen an eine Ort müssen einen geregelten Weg finden, einander aus dem Weg zu gehen und einander Platz zu lassen.
Edgar steigt mit uns in die Ubahn ein. Wir fahren vom Flughafen in das Zentrum von Tokio. Aber es sind die kleinen Hütten, die mir auffallen und nicht die hohen Wolkenkratzer, die ich erwartet habe. Edgars Wohnung liegt in einem Teil der Stadt, den man fast als dörflich bezeichnen könnte. Er macht mit uns einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Friedhof, der eine Art Treffpunkt ist.
Als heuer im März das katastrophale Erdbeben und der Tsunami in Japan gewütet haben, war Edgar Honetschläger gerade in der Luft. Einen Tag vor der Katastrophe ist er in ein Flugzeug nach Wien gestiegen. In Schwechat angekommen kann er die Situation nicht fassen, der Schock sitz tief und die Trauer und Wut über den Umgang mit der atomaren Katastrophe, deren Auswirkungen den Rest der Welt heute kaum mehr zu tangieren scheint, sind allgegenwärtig. Die Premiere seines neuen Films AUN im Gartenbaukino in Wien stellte er unter das Zeichen der Soforthilfe für Japan.
In unserer RadioReise versucht der Künstler und Filmemacher, der viele Jahre in Tokio gelebt und gearbeitet hat, zu erklären, warum die Japaner aus unserer Sicht so verhalten mit der Katastrophe in ihrem Land umgegangen sind; er analysiert die aktuelle Situation und erzählt über den anfangenden Protest, der sich im Land gegen die Atomkraft auftut.
RadioReise eins
„In der japanischen Sprache gibt es kein Wort für Liebe.“
Eine RadioReise durch Tokio am Freitag um 19 Uhr.
Zum Nachhören
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