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Trishes

Beats, Breaks und Tribe Vibes - oder auch: HipHop, Soul und staubige Vinyl-Schätze.

13. 6. 2011 - 15:45

All That Jazz

Einige persönliche Highlights aus dem sehr vielseitigen Programm des diesjährigen Jazzfest Wien.

Wie viele europäische Jazzfestivals hat auch das Jazzfest Wien einen sehr weiten Begriff von Jazz, wo Popstars wie Seal oder Bryan Ferry genauso dazupassen wie kaum bekannte Musiker aus verschiedenen Ecken der Erde. Highlights für viele Geschmäcker gibt es da jedenfalls auch dieses Jahr wieder. Einer der Namen, die mir beim Studieren des Programms sofort ins Auge gestochen ist, war der von...

08.07. Arkadenhof Rathaus Wien

Seun Kuti

Der jüngste Sohn des Afrobeat-Erfinders und musikalischen Revolutionärs Fela Kuti trägt die Fackel seines Vaters traditionsgetreu weiter, indem er ebenfalls mit dessen früherer Band Egypt 80 spielt. Die starke politische Ausrichtung der Texte ist auch geblieben, nur geht es jetzt statt um Unterdrückung in Nigeria und Afrika noch stärker um den weltweiten Kampf gegen Konzerne wie Monsanto, De Beers oder Halliburton.

12.07. Rathausplatz (Eintritt frei!)

Charles Bradley

Der Lebensweg dieses Soulsängers war alles andere als geradlinig. Obwohl seine Leidenschaft schon in frühen Jahren der Musik galt, musste Charles Bradley lange Jahre quer durch die USA als Koch arbeiten, um sich über Wasser zu halten. Zurück in Brooklyn, wurde er bei einem James Brown-Tribut von den Musikern der Menahan Street Band entdeckt und leiht seitdem dem Daptone Label seine Röhre.

12.07. Porgy & Bess

Medeski, Martin & Wood

Ein Jazz-Trio, das in seinen Anfängen stark durch den Sound von Organisten wie Jimmy Smith beeinflusst war, sich aber in den letzten Jahren auch immer mehr mit den Möglichkeiten elektronischer Musikproduktion beschäftigte, und diese auch in Platten wie dem "Radiolarians" Zyklus einbrachte.

28.06. Porgy & Bess

Ben Sidran

Ein früherer Bandkollege von Steve Miller und Boz Scaggs, der später auch einige Hits für ersteren schreiben sollte. Er selbst widmete sich erst der akademischen Karriere, bevor er sich auf eigenen Platten einer funky Interpretation von Jazzgesang widmen sollte. Sein letztes Projekt war ein musikalisches Tribut namens "Dylan Different".

Außerdem:

Legenden-Auftritte wie den von Marianne Faithful, einen generationenübergreifenden New Orleans Jam mit Dr. John und Trombone Shorty, kapverdische Saudade mit Cesaria Evora, William Fitzsimmons' therapeutisches Singer-Songwritertum, die kubanische Wahnsinnskombination von Omara Portundo & Chucho Valdes und vieles mehr hat das Jazzfest Wien auch noch im Programm. Selbst nachlesen und potenzielle persönliche Highlights suchen sei daher wärmstens empfohlen!