Erstellt am: 9. 10. 2010 - 18:33 Uhr
Wear Fair 2010

Gerlinde Lang/FM4
Wear Fair 2010
8.-10. Oktober
AK Oberösterreich, Volksgartenstr. 40
Tickets 3,-/erm. 1,50 Euro
Um Gottes willen, denke ich beim Eingang. Der Geruch nach Bio-Seife ist überwältigend. Wo war ich hingeraten? Würde man mich wieder gehen lassen, ohne mir den grünen Saft vom Buffet dort drüben zu verabreichen, der aussah und vermutlich schmeckte, als hätte man die Klingen des Rasenmähers mit dem Schlauch abgespült? Willkommen auf der Linzer Öko-Bio-Fairtrade Modemesse Wear Fair.
Gleich um die nächste Ecke fühle ich mich schlagartig besser. Die Wear Fair, schon zum dritten Mal von der NGO Südwind organisiert, stellt sich besonders auf dem Gebiet der so genannten T-Shirt-Labels als angenehm heraus. Ich sage so genannt, denn "T-Shirt-Label", das ist so ein Begriff wie "Frauenband". Nicht wahr.

Gerlinde Lang/FM4
Bei Luvian werden Shirts bedruckt. Fast eine österreichische Variante der "Grafiker-treffen-Tshirts"-Webshoplegende Threadless.

Gerlinde Lang/FM4
"Freunde für's Leben": Unglaubliche Niedlichkeiten bei Katuni. Allerdings kostet ein handbedrucktes, langärmeliges Shirt auch 75 Euro. Schluck.

Gerlinde Lang/FM4
Beim Wiener Label Wandelbar kombiniert man Blaudruck und Schneiderei mit Guerilla Gardening bzw. vollmotiviertem haarigen Gorilla Gardening.

Gerlinde Lang/FM4
Lederne "Six sided bloom" aus der Origami-artigen S/S11 Kollektion von Mikenke, Berlin. Nochmal: Alles auf der Wear Fair muss mindestens eins dieser Kriterien erfüllen - soziale Verantwortung, faire Baumwolle, Bio, nachwachsend, recycelt oder, ganz schwierig, Transparenz. Das heisst, der Weg des Shirts vom Acker zum Shop muss von A-Z offenliegen.

Gerlinde Lang/FM4
Dieser junge Mann aus Süddeutschland hatte vor zwei Jahren das Bedürfnis, sich in Biobaumwolle zu kleiden. Jetzt hat er einen Shop namens Greenality und ein Shirt in der Hand, das von seiner Genialität Zeugnis ablegt.

Gerlinde Lang/FM4
Was ist das?! Die Bio-Dessous aus Frankreich haben als Label einen kleinen Oh-Tannenbaum angenäht bekommen. Mon dieu! Der Labelname g=9.8 steht irgendwie für die Erdanziehungskraft, naja, okay, und: "Cette femme porte des dessous en bois."
Architektin Sophie Young produziert seit 10 Jahren Hemdchen und Höschen aus Piniensägespänen, "does her owncompost, has no bath-tub at home, collects the rain-water, only eats seasonvegetables and fruits. For sending out her lingerie, she recycles cardboard boxes that she collects in the near-by industrial park and that she puts back into shape.
However her engagement for the planet changed of level lately. “I came to a point where, if I wanted to be coherent with my engagements, I basically couldn’t do any move or purchase anything without feeling I was a danger in some sort for the planet. And that is because of the guilt that’s been laid on us, average citizens and culpability without education is worth nothing. It shouldn’t be up to the consumer to make the job.”
Word, Sophie!

Gerlinde Lang/FM4
Wear Fair 2010
8.-10. Oktober
AK Oberösterreich, Volksgartenstr. 40
Tickets 3,-/erm. 1,50 Euro
Und zum Schluss modelt nochmal einer der Organisatoren der Messe, Johannes Heiml von Südwind ("Wir mobilisieren für globale Gerechtigkeit"), für uns ein nachhaltiges Hemd von Brainshirt. Passt schon, Johannes!