Erstellt am: 26. 3. 2010 - 14:43 Uhr
Kratos is back!
Wenn ich meine zwei Schwerter an Ketten schwinge, spritzt das Blut von Minotauren, Zerberussen und Chimären. Mein Name ist Kratos, man nennt mich den Geist Spartas und wer sich mit mir anlegt, hat nichts zu lachen: Einst hat mich Kriegsgott Ares verraten, ich habe ihn getötet und seinen Platz eingenommen. Aber der Olymp ist ein einziger Intrigantenstadl und so tappe ich ehrliche Haut von einer Falle in die nächste. Ich habe mich aus der Unterwelt herausgekämpft, bin den Schicksalsgöttinnen entgegengetreten, habe sogar schon minen Vater Zeus besiegt (der leider entkommen konnte).

Michael Fiedler Radio FM4
Aber jetzt reichts: Nachdem sich alle Götter unter Zeus' Führung gegen mich gewendet haben, verbünde ich mich mit den Titanen und wir stürmen den Olymp. Dessen Bewohner wehren sich natürlich und so muss ich mich schon in den ersten Minuten des Spiels auf dem Rücken der Titanin Gaia mit Poseidon messen. Und genauso spektakulär geht es auch weiter: Ich meuchle einen Gott nach dem anderen - Hades, Helios, Hermes - immer das Ziel im Auge, letztlich meinen Erzfeind und Vater Zeus um die Ecke zu bringen.

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Vom Spielprinzip hat sich bei "God of War" zu den ersten beiden Teilen nichts verändert: Mit den richtigen Waffen und Kombos die anstürmenden Gegnermassen niedermetzeln; Mächtige Endgegner mit der richtigen Taktik in mehrstufigen Kämpfen besiegen; Dazwischen Rätsel, die einen aber nie allzu lange aufhalten. Was sich verändert hat: Haben God of War I und II das beste aus der PS 2 herausgeholt, will God of War III neue Maßstäbe auf der PS 3 setzen. Und tatsächlich: Die Finishing-Moves der größeren Gegner haben die Qualität von Splatter-Movies und an den Details der riesigen Titanen kann ich mich gar nicht satt sehen.

SCEA
Und auch wenn die Levels der Reihe immer schon anspruchsvoll gestaltet waren (wohl auch um der Linearität der Spiele etwas entgegenzusetzen), das Rätsel im Stil einer optischen Täuschung von M.C. Escher ist das wohl einprägsamste Leveldesign, das ich je gesehen habe. Was ebenfalls auffällt: Die Charaktere meiner Gegner bekommen mehr Tiefe. Da ist mein eifersüchtiger Halbbruder Herkules, mein angstzerfressener Vater Zeus oder die ständig betrunkene, verbitterte Hera. Und auch die Story von God of War III ist ein wirklich krönender Abschluss der Serie.

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Trotzdem bin ich nicht ganz zufrieden: Die geile Grafik, die natürlich nur auf einem HD-Bildschirm ihre wahre Pracht entfalten kann, wirkt streckenweise dann doch nicht ganz so aufwändig gestaltet: Während die einen Wolken wie aus einem Film ausschauen, gibt es dann wieder welche, die aus Quake 1 sein könnten. Und auch wenns kleinlich klingt: Irgendwie ist es ärgerlich, wenn bei so einem aufwändigen Spiel in einer Zwischensequenz der Arm einer Figur in deren Oberschenkel verschwindet. Dazu kommt eine Brutto-Spielzeit von 15 Stunden im mittleren Schwierigkeitsgrad - für 70 Euro ist das ist echt wenig. Na Hauptsache, ich darf mit Aphrodite in die Kiste steigen, während ihre beiden Gespielinnen neidisch zuschauen.