Erstellt am: 20. 3. 2010 - 19:03 Uhr
Die FM4 Charts vom 20. März 2010
- Die FM4 Charts der Woche
- Brand new! Die Neuvorstellungen
Auf Platz 23 also Volksmusik aus dem Zwischendrin: Fanfarlo gegründet von einem Schweden in London. Die verwenden nicht nur so schöne Instrumente wie Trompete, Mandoline oder Glockenspiel, sondern auch das Fanfarlophone.
Gitarrist Mark hat es gebaut, es ist ein kleines Kästchen fürs Handgelenk von dem ein Kabel zu einem tixoumwickelten Dings für den Mittelfinger führt. Auf dem Finger ist ein Schalter und mit diesem Finger wedelt man in der Nähe von den Gitarrensaiten herum und dann gibt’s Töne. Fanfarlophonetöne. Kann man im Internet sogar den Schaltplan anschauen und selber basteln.
Kaffee Trinken
Die Shout Out Louds (Platz 21) lieben Kaffee und gehen wenn sie auf Tour sind regelmäßig auf Erkundung, wo das nächste Kaffeehaus ist. Sie sind eben Schweden. Schweden trinken gern Kaffee, laut Studien mindestens 4 Häferl pro Tag. Nicht weiter als 4 Blocks entfernt und stark muss er sein! Da freut man sich, wenn die Shout out Louds auf Tour gehen, zum Beispiel in den USA, dort konsumiert man durchschnittlich nur 1,8 Tassen Kaffee. So auch Eagle Seagull aus dem Amerikanischen, und sie essen dazu Kirschkuchen und überlegen, warum sie diese Woche um ganze 8 Plätze von 12 auf 20 gefallen sind in den FM4 Charts.
Ich bin schon ganz aufgeganserlt, weil ich endlich herausgefunden hab, was der rätselhafte Songtitel von Black Rebel Motorcycle Club bedeutet "Beat the Devils Tattoo". Was soll das bitte heißen? Seit wann ist der Teufel tätowiert und wer traut sich, ihm auf sein Peckerl zu klopfen?
Wie so oft im Leben ist alles ganz anders. Tattoo ist im Englischen das alte Wort für Getrommel. Also "Beat the Devils Tattoo" heißt, den Rhythmus des Teufels trommeln. Und das wiederum sagt man, wenn jemand ungeduldig mit den Fingern z.B. auf den Tisch trommelt. Dann trommelt er den Rhythmus des Teufels. Oder sie. Black Rebel Motorcycle Club, inklusive ihrer neuen Drummerin auf Platz 13 mit "Beat the Devils Tattoo."
Umgerührte Top Ten
Hot Chip liegen da wie eine Schwelle, gleichgeblieben auf der Acht, nach dieser Schwelle gibt es jetzt nur mehr Aufsteiger und Aufsteigerinnen . Ich beneide die BerlinerInnen, die können sich die tollste Band der momentanen Welt Ende April live anschauen und das auch noch im Berghain: Die Rede ist von der Band Caribou aus Kanada. In der zweiten Woche von 15 auf 7! Und unvorstellbarerweise ist das Video zu ihrem Stück Odessa genau wie das, was ich in meinem Kopf zu diesem Song immer sehe: Wölfe, Nasenbluten, Überblendung, Überblendung, Überblendung.
Drei Plätze hoch auf 4 für Vampire Weekend in der zweiten Woche, "Giving up the Gun" ist ihr zweites Lied vom neuen Album. Das Video zeigt nicht nur ein sehr interessantes, rot-weißes Tennismatch, bei dem RZA vom Wu Tang Clan den Schiedsrichter macht, sondern das Lied enthält auch die Beschreibung, dass jemand ein "Tokugawa Lächeln" hat. Tokugawa war ein Mann, der eine der wichtigsten Shogun-Dynastien in Japan gegründet hat und eine Statue von ihm zeigt ein reichlich schiefes Lächeln. Was Vampire Weekend so alles einstreuen in ihren Texten. Das geht ja auf keine Kuhhaut.

Two Door Cinema
Auf Platz 3: Gitarren, Indiepop und Selbstbeherrschung: "Under Control", die Good Shoes.
Auf Platz 2 zwei Typen mit den ganz und gar lachhaften Künstlernamen Dan le Sac und Scroobius Pip, die einen ernsthaften Aufstieg hinter sich haben.
Und jetzt platze ich schon fast vor Verkündungswillen, wer denn nun Top Dog, Obermacker und Nummer Eins vom Wienerwald diese Woche ist: unsere britischen Freunde, notorische Es-lang-in-den-Charts-Aushalter, die am FM4 Fest dieses Jahr sehr gefroren haben, weil sie nur im Pulli bzw. schicken Jackett mit Lederpatches an den Ellbogen aus dem Flieger gestiegen sind - Two Door Cinema Club!