Erstellt am: 15. 7. 2009 - 16:24 Uhr
Dying Fetus, Vomitory, Hate oder Belphegor
Vor einigen Monaten bin ich mit dem Zug nach Warschau gefahren. Am Platz neben mir saß ein junger Mann, dessen Haare, dessen Kleidung, dessen Bart auf eine gewisse musikalische Artung schliessen lies. Unterstrichen wurde meine analytisch scharfe Einschätzung auch noch von seinem "Gorgoroth-T-Shirt".
Kaltenbach Open Air
Spital am Semmering, Steiermark
Donnerstag 16. Juli bis Samstag, 18. Juli
Nun müssen Sie, liebe Leserin und lieber Leser, wissen, dass so eine Fahrt nach Warschau schon einige Stunden dauert. Und um die Zeit zu überbrücken, hatte ich in meinem riesigen Rucksack große Rücklagen an Literatur in Form von News, Spiegel und einem Buch über die kulinarischen Fähigkeiten der Römer vorbereitet. Auch auf Discman (!) und Nahrungsmittel hatte ich geachtet. Und so gestaltete ich die Fahrt in den östlichen Raum mit dem Zerlegen von Zeitschriften, Zeitschriften zurück in den Rucksack stecken. Mit Colaflasche aufschrauben, CDs wechseln und Sandwich essen.

Gorgoroth
Und wissen Sie, was unser junger Freund der Band Gorgoroth tat? Nichts. Gar nichts. Er saß während der gesamten Fahrt stocksteif da. Mit eingefrorener Fratze und unbeweglichen Gliedern. Nur manchmal gönnte er sich kurze Pausen der Entspannung, indem er für ein paar Sekunden die Augen schloss, nur um gleich darauf wieder starr auf den leeren Platz gegenüber zu blicken. Und an seiner Hand hing ein Festivalband des Kaltenbach Open Air. Vom letzten Jahr.
Kaltenbach Open Air
Drei Tage Metal in allen nur möglichen Formen von Belphegor, Thyrfing, Rotten Sound, Absu, Vomitory, Hate, Dark Fortress, Lividity, Hackneyed, Hellsaw, Paragon, Belial, Infer, Neochrome, FOB, Ultrawurscht, Cremation, Epsilon, Goddamned X, Lost Dreams, Luciferi, Excelsi, Noisebazooka, Outrage, Parental Advisory, Prosperity Denied, Sanguis, Scarecrow NWA, Sole Method, Thytopia, Stockholm Syndrom oder Tears Of Wrath.