Erstellt am: 26. 6. 2009 - 14:52 Uhr
Bauchklang: Live in Mumbai
Es gibt Alben, die scheinbar als logische Konsequenz und folgerichtiger Schritt in der Diskographie einer Band gelten. Von vielen erwartet und dadurch von Außen aber auch bandintern mit einer Erwartungshaltung aufgeladen, wird es aber oft schwer den inneren und äußeren Ansprüchen gerecht zu werden. Bauchklang haben auf den Moment gewartet, das Richtige zu tun. Auf eine besondere Gelegenheit, die den eigenen Vorstellungen gerecht wird und die dem Vorhaben Live-Album einen natürlichen Rückenwind verlieh.

Bauchklang
„Ein Live-Album wurde von unseren Fans schon lange und heftig gefordert“, so Andreas Fränzel von Bauchklang, der mit dieser Aussage ohne damit kokettieren zu wollen, einen wichtigen Punkte anspricht. Bauchklang zählen nämlich zu den wenigen österreichischen Bands, die sich auf die für Künstler und Bands so angenehme popkulturelle Begleiterscheinung „Fan“ berufen können. Ein Publikum, dass sie sich über die Jahre vor allem live erspielt haben.
Und live sind Bauchklang eine echte Macht, was vor allem daran liegt, dass sie über die Jahre, gleich einer "echten" Band, immer eingespielter und homogener wurden. Der Bass griff immer tiefer nach unten und die Höhen wurden immer diffiziler. Was Bauchklang aber über die Jahre wirklich perfektionierten waren die Arrangements ihrer Songs. Das runter- und wieder Zurückholen der Rhythmen, das Aufbauen und wieder Zerlegen der Patterns und Loops, die kurzen Breaks, die sphärischen Parts eines Song, die wieder zu den Peaks im Arrangement führen. Das ist, auch wenn man stilistisch nicht immer mit ihnen auf Linie gehen mag, eine Klasse für sich. Richtig bewusst wurde mir das alles erst bei einem Konzert in Wiesen, als ich fünf Tausend Menschen zu Bauchklang habe springen sehen ... völlig zu Recht habe springen sehen. Wahrschlich kannten nur wenige im Publikum die Songs von CD oder Festplatte, aber live wissen Bauchklang ganz genau, wie und wo sie die Zuhörer abholen.
Was allerdings in Europa und in den anderen von ihnen bereits bespielten Kontinenten funktioniert, muss nicht unbedingt auf den Subkontinent Indien zutreffen. So die Zweifel der Band im Vorfeld ihrer ersten Indienreise.
Next Stop: Mumbai

Bauchklang
Von einer Reise zu erzählen, funktioniert eigentlich nie. Es ist ungefähr so, wie von seinem ersten Kuss zu berichten, meinten Bauchklang in einem Interview. Das Erlebte wird man auch nie vermitteln können. Und ähnlich war es da bei einer Reise nach Indien, dessen mitgebrachte Eindrücke einfach zu vielschichtig sind, als dass man sie erzählen und erlebbar machen könnte. Deshalb sparen sich Bauchklang die vielen Worte über Mumbai, das frühere Bombay, die unzähligen Menschen, die Umweltprobleme, den Lärm, die Hitze, den Staub, die unglaublichen sozialen Unterschiede und den ganzen Reisewahnsinn. Ihre Art der Reisedokumentation liegt nun vielmehr als Live-Album in Kombination mit einer Live-DVD vor. Bereits zum zweiten mal spielten sie im Blue-Frog, einem Club, der gespeist durch Gelder der Bollywood-Industrie versucht, Subkultur in ein Land zu bringen, das bis auf wenige Ausnahmen noch keine lokale und internationale Untergrundkultur kennt. Alles wird erdrückt durch die riesige Mainstream-Filmindustrie, in der aber natürlich auch einige interessierte und offene Köpfe sitzen, die in Form des Blue Frog Clubs eine Plattform und Bühne für Musiker, Bands und DJs erschaffen haben.
Mumbai in Wien
Am Montag den 29.6. präsentieren Bauchklang ihre DVD Live in Mumbai im Wiener WUK und versuchen ein Stück Mimbai nach Wien zu transportieren.
Natürlich kamen Bauchklang bei ihrer ersten Reise als völlig unbeschriebenes Blatt nach Indien. Was sich aber bereits nach dem ersten Konzert änderte, denn das Word of Mouth-Prinzip brachte ihnen bei der zweiten Reise bereits viele Vorschusslorbeeren mit auf den Weg. „Unsere Konzerte haben sich so herumgesprochen, dass zu unserem Auftritt viele indische Größen aus der Musikszene kamen. Es wäre ungefähr so, als würde Joe Zawinul neben noch zwanzig anderen Stars in der ersten Reihe stehen und interessiert zuhören. Dieses ehrliche Interesse hat uns sehr gefreut.“, so Bauchklang.
Und in drei Wochen geht es wieder auf den Subkontinent. Diesmal in andere Stadt des Landes. Fünf Konzerte in sechs Tagen. Und das zur Monsumzeit.
Gewinnen
Wir verlosen für den Abend 2x2 Karten unter Einsendungen, die folgende Frage richtig beantworten können:
Wie viele Regentage hat ein Juli im Mumbai durchschnittlich?
Die richtige Antwort: 24 Tage
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