Erstellt am: 1. 6. 2009 - 15:17 Uhr
jellied eels
Was heißt da unterpromotet?
Ich würde fast schon "geheim gehalten" dazu sagen.
Es ist schon so was wie eine kauzige Angewohnheit geworden, die Dinge, die in meinen Sendungen vorkommen, an denen mir am allermeisten liegt, so lausig wie möglich zu bewerben, und das ist am heutigen Abend genauso.
Der Grund ist einfach, dass schon wieder so viel andere Sachen im Leben passiert sind (dazu demnächst hier mehr, viel mehr), die die zum Bewerben der eigenen Tätigkeiten vorgesehenen Freiräume gefüllt haben. Twitterer, wie macht ihr das? Wie kommt ihr damit zurecht, dass das was ihr dokumentiert, immer schon wieder dem im Weg steht, was ihr jetzt - JETZT - vor Augen habt?
Wer ist unterm Bart?
Der wildfremde Typ hat mir das gestern in der Bush Hall bei einem der besten Konzerte, die ich je erlebt habe, wieder bewusst gemacht, als er mir geraten hat, statt Bilder zu machen, den dazugehörigen Moment zu erleben. Dabei hab ich das ja nur euch hier zuliebe getan (konnte der nicht wissen natürlich).
Aber dazu wie gesagt demnächst mehr.

eels
Heute dagegen will ich darauf hinweisen, dass in meiner abendlichen Sendung ab zehn unter anderem mein Gespräch mit Mark Oliver Everett alias E alias (inkl. wer immer gerade zur Band gehört) Eels zu hören sein wird.
Er wird erklären, was er er unter seinem Bart und seiner großen Sonnenbrille versteckt. Und wie das für ihn ist, wenn ein Held seiner Jugend (guess WHO?) seine Autobiographie verliest. Und wie die Magie der Popmusik seine ewige Gymnasiastenpoesie zu veredeln vermag.

eels/vagrant
"Hombre Lobo", das neue Album der Eels, ist für mich ein Wiedereinstieg. Die Schlagseite in Richtung Selbstmitleid hat mich in der Vergangenheit oft abgeschreckt. Sein weißer Zugang zur rauen Kehle auch (E war immer schon ein Tom Waits-Fan, ich erst viel später, nachdem ich ihn nicht mehr mit den Bukowski-lesenden Schulkollegen assoziiert hab, ähnlich wie bei Nick Cave).
What would Tom do?
1996, als "Beautiful Freak" bei Steven Spielberg's Dreamworks herauskam (damals dachten Leute aus Hollywood noch, es wäre eine gute Idee, ihr Geld in Musik zu investieren, aus heutiger Sicht unvorstellbar), hab ich mit E in München ein Interview geführt, das so langsam wie ein Gletscher floss.
Diesmal dagegen war er gesprächig und aufgeweckt und mitteilsam und... witzig!? Doch. Schon.
Zitat aus dem Interview:
Moi: There's this quote by Tom Waits where he says that he's awaiting each of your releases feverishly.
E: Yes, isn't that awesome?
Moi: That's a thrill, isn't it, right?
E: Yeah!
Moi: Where did he say that?
E: I don't know where exactly he said that, but you can imagine how good that made me feel.
Moi: But I was imagining you getting worried while you're recordings songs: 'God, Tom Waits is going to listen to this.'
E: Yeah, but occasionally... You know, I always keep Tom at the back of my mind. 'What would Tom do? What would he like?' That sort of thing: 'Oh yeah, he might like this one...'
Moi: Have you got to know him as well?
E: A little bit, yeah,
Moi: And was it no disappointment?
E: Not at all, you know. He's exactly what you might expect. he's Tom Waits the whole time, and you're just in awe of that, but he's also a really nice guy.
Letzteres kann man von E übrigens auch behaupten. Und hinter seinem Bart steckt offenbar ein Fanboy.